Die Balance wiederfinden
Nach einem Schicksalsschlag – wie der Diagnose einer schwer wiegenden Krankheit, einer Trennung oder dem Tod eines nahestehenden Menschen – ist es völlig normal, niedergeschlagen zu sein. Bei einer Anpassungsstörung gehen Ausmaß und Dauer der Beschwerden allerdings über das zu erwartende Maß hinaus. Im ICD-10, dem in Deutschland geltenden Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen, ist diese häufig diagnostizierte psychische Störung unter den Belastungsstörungen aufgeführt.
Geduld ist wichtig
Der Ratgeber der Psychologen Jürgen Bengel und Sybille Hubert von der Universität Freiburg richtet sich an Betroffene und deren Angehörige. Er fasst das Wichtigste zum Thema verständlich und anschaulich zusammen. Neben der Entstehung widmen sich die beiden auch der Behandlung von Anpassungsstörungen. Die richtige Diagnose und Therapie seien unter anderem deshalb entscheidend, weil sie weiteren psychischen Krankheiten vorbeugen, so die Autoren.
Wie findet man die psychische Balance wieder? Einfühlsam gehen Bengel und Hubert darauf ein, dass der Faktor Zeit eine wichtige Rolle spielt. Um die Anpassung letztlich zu bewältigen, brauche es Geduld. Das soziale Umfeld sei ebenfalls wichtig. Zudem könnten eine Selbsthilfegruppe sowie Selbstfürsorge Symptome lindern.
Neben diversen Arbeitsblättern, etwa mit Achtsamkeitsübungen, gibt der Ratgeber den Lesern ein Sammelsurium von Tipps an die Hand. Diese können nicht nur bei einer Anpassungsstörung helfen, sondern auch generell die psychische Widerstandsfähigkeit stärken.
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