Direkt zum Inhalt

Zweite Erde in Sicht?

Gibt es Schwesterplaneten der Erde außerhalb unseres Sonnensystems? Glaubt man den neuesten Ergebnissen der Exoplanetenforschung, dann ist die Entdeckung solcher Welten, auf denen auch Leben existieren könnte, nur eine Frage der Zeit. Wissenschaftsjournalist Bernhard Mackowiak, der sich auf Astronomie, Raumfahrt und Geowissenschaften spezialisiert hat, unternimmt im vorliegenden Buch zunächst eine Reise durch unser eigenes Sonnensystem, bevor er sich der Suche nach erdähnlichen Himmelskörpern widmet.

Chronologisch sortiert fasst der Autor die Geschichte der Astronomie zusammen – von der Antike bis heute. Mit verständlichem Schreibstil sowie zahlreichen Tabellen, Fotos, Grafiken und einem Glossar der wichtigsten Fachbegriffe erleichtert er seinen Lesern den Einstieg in die Materie. Die erste wissenschaftlich anerkannte Entdeckung eines Exoplaneten, der einen sonnenähnlichen Stern umrundet, gelang demnach 1995 den Schweizer Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz. Seither wurde die Existenz von rund 2000 weiteren Exemplaren bestätigt, und täglich kommen neue hinzu. Um solche fernen Welten aufzuspüren, haben die Astronomen verschiedene Nachweismethoden entwickelt, die Mackowiak ausführlich beschreibt. Dabei bringt er seine Leser auf den aktuellen Stand der technischen Entwicklung erdgebundener und nicht-erdgebundener Teleskope.

Sauerstoff wäre der Aufreger schlechthin

Viele Exoplanetensysteme, legt der Autor dar, unterscheiden sich sehr stark von unserem eigenen. Aus methodischen Gründen sind in erster Linie Systeme bekannt, in denen gewaltige Gasriesen ihren Stern sehr eng umrunden. Man weiß aber auch: Nahezu 40 Prozent der uns benachbarten sonnenähnlichen Sterne haben so genannte Supererden als Begleiter, die sich in der habitablen Zone bewegen – dort also, wo flüssiges Wasser dauerhaft auf der Planetenoberfläche existieren kann. Als "Supererde" bezeichnen Astronomen einen Typ von Gesteinsplaneten, der mehrfach so groß wie die Erde ist. Eine der spannendsten Fragen lautet, ob sich in der Atmosphäre eines solchen Himmelskörpers vielleicht Spuren von Leben nachweisen lassen. Die Anwesenheit von flüssigem Wasser, Kohlenstoff, Stickstoff, Schwefel und vor allem natürlich Sauerstoff wären Indizien für eine außerirdische Biosphäre.

Um eine Vorstellung von bereits entdeckten Planetentypen und deren Sonnen zu vermitteln, beschreibt Mackowiak ausgewählte Exoplanetensysteme in Form von Steckbriefen. Darin geht er unter anderem auf technische Daten ein, etwa die Masse, den Durchmesser und die Temperatur des jeweiligen Sterns, und vergleicht die Eigenschaften der fernen Planeten mit denen der Welten in unserem Sonnensystem.

Zum Schluss wagt der Autor einen Blick in die Zukunft der Exoplanetenforschung. Er behandelt künftige Raumfahrtmissionen, die ferne Sternbegleiter aufspüren sollen, und zeigt Möglichkeiten auf, wie sogar Hobbyastronomen solche Himmelskörper entdecken können. In einem kurzen Kapitel widmet er sich der spannenden Frage, wie Leben auf anderen Planeten aussehen und wie es sich dort entwickelt haben könnte. Ein empfehlenswertes Buch für alle, die an diesem Forschungsgebiet der modernen Astronomie interessiert sind.

Kennen Sie schon …

Sterne und Weltraum – Swing-by – Raumsonde JUICE im Billardspiel mit Mond und Erde

Die europäische Raumsonde JUICE führte ein wichtiges Swing-by-Manöver am Erde-Mond-System durch, um mittels der Schwerkraft zu beschleunigen. Dabei half erstmals auch der Mond mit. Bis 2029 folgen drei weitere Planetenvorbeiflüge, um 2031 dann Jupiter und seine Galileischen Monde zu erreichen. Wir informieren Sie über die Details der Mission. Im zweiten Teil unserer Serie über Observatorien berichten wir über das Extremely Large Telescope (ELT) der ESO, das in der chilenischen Atacama-Wüste gebaut wird. Ein langjähriger ESO-Mitarbeiter beschreibt uns den Fortschritt des Großprojekts. Das ELT soll ähnliche Durchbrüche wie die Weltraumteleskope Hubble und James Webb ermöglichen. Darüber hinaus beleuchten wir die wissenschaftshistorische Bedeutung der Werke des Philosophen Immanuel Kant, der dieses Jahr 300 Jahre alt geworden wäre, und zeigen in unserem Praxisbericht, wie Sie vom Boden aus mit amateurastronomischen Mitteln Raumstationen am Himmel fotografieren können.

Spektrum - Die Woche – Ein Hoch auf die Hülsenfrüchte!

Wieso Bohnen, Linsen, Erbsen und Co. deutlich häufiger in unserem Speiseplan vorkommen sollten und welche vielseitigen Qualitäten Hülsenfrüchte auch für die Landwirtschaft mitbringen, lesen Sie ab sofort in »Spektrum - Die Woche«. Außerdem: ein neues Modell für bessere Wahlprognosen.

Spektrum der Wissenschaft – Vorstoß ins All - Perspektiven und Grenzen der Raumfahrt

Bessere Teleskope gestatten zunehmend tiefere und präzisere Blicke ins Universum. Auf einige offene Fragen gibt es dank ausgeklügelter Instrumente jetzt endlich Antworten. Mit jeder einzelnen offenbart der Weltraum weitere Überraschungen, sowohl in unvorstellbarer Ferne als auch in der Nachbarschaft der Erde. Ihnen nachzuspüren erfordert große Anstrengungen, liefert jedoch zugleich faszinierende Erkenntnisse über unseren Platz im All. Umstritten ist, wie weit uns die Fortschritte in der Raumfahrt als Spezies führen. Einige träumen bereits von Hightech-Fabriken im Orbit oder halten gar dauerhafte Niederlassungen auf anderen Himmelskörpern für den nächsten logischen Schritt der menschlichen Zivilisation.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.