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Mit Sinn und Kognition

Randolf Menzel ist eine Instanz in den Disziplinen Neurobiologie und Bienenforschung. Ihnen hat der 1940 geborene Zoologe sein Leben gewidmet. In seinem ersten populärwissenschaftlichen Sachbuch lässt er uns sowohl an seinem persönlichen Werdegang teilhaben als auch an zahllosen, in Jahrzehnten gewonnen Erkenntnissen über Bienen. Dabei unterstützt ihn der Philosoph und preisgekrönte Publizist Matthias Eckoldt, mit dem Menzel schon früher erfolgreich zusammenarbeitete.

Wie der Titel bereits besagt, widmen sich die Autoren den "fleißigen" Insekten. Quasi nebenbei erklären sie aber auch, wie Wissenschaft funktioniert – sowohl methodisch als auch zwischenmenschlich sowie politisch. Das ist aufschlussreich und amüsant, speziell für Leute, die nicht an Universitäten und Instituten arbeiten. Die Akademiker unter den Lesern werden schmunzelnd bis augenrollend auf allerlei Bekanntes stoßen.

Von Molekül bis Insektenstaat

Der Fokus des Buchs liegt auf der faszinierenden Sinneswelt der geflügelten Honigproduzenten – vom einzelnen Molekül über Neurone und individuelle Insektenhirne bis hin zum Superorganismus Bienenvolk. Über sechs Kapitel hinweg bilden die Autoren den aktuellen Stand der Bienenforschung ab, ob es um Sehen, Riechen oder das Wahrnehmen elektrischer Felder geht. Selbst komplexe Vorgänge wie Lernen, Bienentanz, Navigation und Schwarmintelligenz schildern Menzel und Eckoldt gut nachvollziehbar und mit sparsamem Einsatz von Fachsprache.

Das unterhaltsame und anekdotenreiche Werk beschreibt, wie Forscher zu all diesen Einsichten gelangt sind, und spekuliert darüber, wohin die Reise noch führen könnte. An den meist nüchternen und detailreichen Farbtafeln und Schemazeichnungen merkt man immer wieder, dass hier ein Vollblutnaturwissenschaftler am Werk war. Positiv sticht auch der gut sortierte Anhang mit Literaturverweisen und Register hervor. Insgesamt gelingt den Autoren ein toller Kompromiss zwischen der Vermittlung von Fakten zur Bienenkognition und deren narrativer Aufbereitung.

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