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Buchkritik zu »Die Pipette ist meine Klarinette.«

Der Mensch verständigt sich überwiegend mittels Sprache, dadurch wird die Stimme zu einem bedeutenden individuellen Merkmal. Eine spannende Frage, die bei Biographien oft leider unbeantwortet bleibt, ist deshalb die folgende: Wie klang die Stimme der betreffenden Person? Im Fall des Molekulargenetikers und Medizin- Nobelpreisträgers Max Delbrück (1906 – 1981) geben die hier zusammengestellten Originaltonaufnahmen Antwort.

Die CD enthält drei längere Aufnahmen (zwischen 11:00 und 26:00 Minuten): Einen auf Deutsch gehaltenen Rundfunkvortrag, einen Auszug aus einem deutschsprachigen Interview, sowie eine auf Englisch gehaltene Rede während eines Festakts am Caltech. Der Rundfunkvortrag wirkt zu Beginn durch unnatürliche Betonungen etwas schwerfällig. Man hört deutlich, dass dieser Vortrag zum größten Teil abgelesen wurde, u. a. an manchen Stellen durch Papierrascheln im Hintergrund erkennbar. Die anfängliche Schwerfälligkeit des Vortrags geht jedoch mit der Zeit verloren

Der Interviewausschnitt ist durchgehend sehr angenehm zu hören, denn Delbrück spricht dabei frei und ungezwungen. Als er über die Biologenausbildung in den USA im Vergleich zur entsprechenden Situation in Deutschland berichtet, hört man sogar ein Schmunzeln heraus. Die Caltech-Festrede ist in einer eher mäßigen Qualität und fordert dem Zuhörer, bedingt durch die Live-Atmosphäre (Gelächter, Raunen usw.), eine größere Konzentration ab.

Unter den zusammengestellten Aufnahmen befinden sich noch drei kurze Stücke (zwischen 1:30 und 3:00 Minuten). Hierunter ist lediglich „When I was a youth“ erwähnenswert, ein Solo aus einem Musical, welches 1954 anlässlich einer Weihnachtsfeier am Caltech aufgeführt wurde. Hier gibt Delbrück in humorvoller Weise seinen akademischen Werdegang bis zum Professor für Biologie zum Besten. Die Atmosphäre derartiger legendärer Caltech- Szenen ist hier grandios eingefangen!
  • Quellen
BIOspektrum 2/2007

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