Buchkritik zu »Einsteins Annus mirabilis«
Wenn wirklich – nach einem beliebten Verlegerspruch – jede Gleichung im Buch die Verkaufszahlen halbiert, wäre das vorliegende Buch absolut unverkäuflich, denn es enthält hunderte Formeln. Das ist jedoch unvermeidlich, da es Einsteins legendäre fünf Arbeiten aus dem Jahr 1905 versammelt, mit denen er die Physik revolutionierte. John Stachel und seine Kollegen, allesamt Herausgeber der großen Einstein-Werkausgabe, bieten kompetente, aber auch recht anspruchsvolle Einleitungen und Kommentare zu den Arbeiten. Ihre editorische Sorgfalt stört dabei manchmal: So hätten sie in diesem Taschenbuch-Digest die Druckfehler in Einsteins Arbeiten besser stillschweigend korrigiert, statt sie im Fußnotenapparat abzuhandeln. Hier kann man einem Genie über die Schultern schauen. Aber man muss sich schon auf die Zehenspitzen stellen. Ganz ohne physikalische Vorbildung dürften sich die faszinierenden Details der Einstein’schen Arbeiten kaum erschließen.
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