Ein Bildband nicht nur für Kletterer
Die großformatigen Fotografien von Klaus Fengler zeigen nicht nur beeindruckende Landschaften und Kletterer in Schwindel erregenden Höhen, wie man sie in einem solchen Bildband erwartet, sondern auch die Blasen der Kletterer und die aufwändige Vorbereitung auf jede Expedition. Dabei ist der Band nicht auf eine spezielle Reise beschränkt: Er enthält eine bunte Mischung aus den Eis- und Gletscherwelten Grönlands und Russlands sowie des guyanischen Regenwalds.
Kritischer Blick auf die Thematik
Die Aufnahmen sind in zehn Kapitel unterteilt: Vorbereitung, Aufbruch, Landschaft, Aktion, Entbehrung, Menschen, Warten, Scheitern, Erfolg, Rückkehr. Zu Beginn jedes Abschnitts steht ein Essay des Journalisten Tom Dauer, der die Bilder in einen größeren Kontext einordnet. Dabei behält er einen kritischen Blick, vor allem bezüglich der vergangenen Zeit, als einzelne Nationen glaubten Ansprüche auf Gipfel zu haben. Aber auch die heutige Motivation, zu Expeditionen aufzubrechen, hinterfragt der Alpinist und Kletterer. Ist es der Nervenkitzel, der Verzicht und die Beschwerlichkeit oder die Flucht aus dem Alltag?
Dauer zeigt all diese Aspekte so anschaulich auf, dass man sich auch als Nichtkletterer der Faszination nicht entziehen kann. Ebenso fesselnd sind die schwarz-weiß gehaltenen Fotos von Klaus Fengler, der seit fast zwei Jahrzehnten Kletterexpeditionen begleitet. Seine Erfahrung spiegelt sich in den Aufnahmen wider. Die akribischen Vorbereitungen werden genauso eingefangen wie die Anstrengungen während der Expedition, zermürbendes Warten und die Möglichkeit zu scheitern, aber auch die Menschen, die man während eines solchen Abenteuers trifft. Dabei dürfen atemberaubende Bilder der abgelegensten Landschaften nicht fehlen – und doch bleiben vor allem die Menschen und ihre Emotionen im Gedächtnis.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben