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Das Objektiv gen Himmel

Mitunter genügt schon ein einfacher Fotoapparat. Schwenkt man ihn nach oben, kann man am Firmament mit etwas Übung faszinierende Naturphänomene ablichten. Wie das geht, erklärt Stefan Seip, einer der bekanntesten Astrofotografen Deutschlands, in seinem Buch "Himmelsfotografie mit der digitalen Spiegelreflexkamera". Er erläutert, wie man ohne großen Aufwand Gewitterblitze und Polarlichter fotografiert, die zerfurchte Oberfläche des Monds in Detailbildern festhält oder Lichtspuren von Meteoren auf den Kamerachip bannt. Diese Buchpassagen sind einsteigerfreundlich und verhelfen zu schnellen Erfolgserlebnissen.

Wer allerdings anspruchsvolle Astrofotografie betreiben möchte, sollte Geld in die Hand nehmen, Technikbegeisterung mitbringen und sich kundig machen, legt der Autor dar. Denn bevor man den Auslöser drückt, muss man die Kamera mit einem Teleskop koppeln, geeignete Filter verwenden und mit den Bewegungen der Himmelskörper vertraut sein. Seip erklärt, was man alles beachten muss, wenn man das Fernrohr als Teleobjektiv benutzt. Das ist nicht wenig, doch der Aufwand lohnt sich.

Das Teleskop als Lichtsammler

Mit Hilfe eines Fernrohrs und der richtigen Ausrüstung werden auf einmal weit entfernte Galaxien sichtbar, und Deep-Sky-Objekte wie der Orionnebel leuchten in ihrer ganzen Farbenpracht. Am Rand der Sonnenscheibe tauchen Protuberanzen auf, und gleißend hell tummeln sich Doppelsterne vor dem Okular. Das Buch zeigt viele Bildbeispiele hierfür. Es ist erstaunlich, was der Nachthimmel an spektakulären Erscheinungen zu bieten hat.

Die ganze Pracht des Universums entfaltet sich erst, wenn man die Bilder am Computer bearbeitet. Diesem wichtigen Thema widmet Seip ebenfalls ein ausführliches Kapitel. Objekte am Nachthimmel können enorm verschiedene Helligkeiten haben und treten erst durch die richtige Bildbearbeitungssoftware in allen Details hervor. Weiterführende Links zum Thema Astronomie, Software und Kamerahersteller runden das Buch ab.

Astrofotografie ist nichts für Fotoeinsteiger, macht der Autor klar. Wer sich aber für diese anspruchsvolle und naturwissenschaftlich geprägte Nische der Fotografie interessiert und das nötige Geld aufbringt, dem kann Seips Buch als kompetent geschriebener Ratgeber dienen.

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