Wenn Lea zum Fuchs wird
In diesem Buch begleiten die Leser Lea, die mit einem mulmigen Gefühl in ihren ersten Schultag startet. Als die anderen Kinder sie zum Spielen auffordern, wird sie von ihrer Angst überwältigt, bei anderen anzuecken, und verwandelt sich in einen Fuchs, der davonläuft. Im Wald trifft sie auf ihren imaginären Freund, den Kängubär Pocci, der sich mit ihr auf die Reise zu ihrem Gedankenfluss macht. Dort schwimmen ihre »Angstfische«, die es in gute Gedanken umzuwandeln gilt.
Das psychologische Kinderbuch richtet sich an Grundschulkinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren, die an einer sozialen Phobie leiden, sowie an deren Eltern, Angehörige und Therapeuten. Es entstammt wie die anderen Bücher der Reihe zwei Seminarveranstaltungen an der Philipps-Universität Marburg, in deren Rahmen zunächst Studierende des Instituts für Bildende Kunst die Entwürfe für die Kinderbücher erarbeiteten. Anschließend bearbeiteten und ergänzten Psychologiestudenten die Texte.
Angstfische benennen
Während die Leser im ersten Teil Leas Geschichte erfahren, folgen im zweiten Teil Mitmach-Übungen, die den betroffenen Kindern helfen sollen, ihre Symptome besser zu verstehen und zu bewältigen. Dabei spinnen die Autoren die zuvor benutzten Metaphern weiter, indem sie ihre kleinen Leser zum Beispiel dazu auffordern, die eigenen Angstfische zu benennen. Am Schluss folgen weiterführende Informationen für Erwachsene, die unter anderem die Kontaktdaten von Beratungsstellen enthalten und den Angehörigen die Suche nach professioneller Hilfe für ihr Kind erleichtern sollen.
Leider passt die anspruchsvolle zweite Buchhälfte nicht zur ersten: Während Leas Geschichte mit wenigen Worten und vielen Bildern aufwartet, sollen die Kinder im zweiten Teil plötzlich ein eigenes Angsttagebuch führen und das abstrakte Konzept einer Angstkurve verstehen.
Während sich ältere Kinder von den simplen Geschichten und dem Bilderbuch-Charakter des Werks womöglich schnell gelangweilt fühlen, steigen jüngere bei den Übungen unter Umständen aus. Um das Buch richtig zu nutzen, braucht es deshalb in jedem Fall einen Erwachsenen, der die Kinder behutsam beim Lesen begleitet oder ihnen vorliest und bei den Übungen hilft.
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