Direkt zum Inhalt

Du bist, was du isst

Noch ein guter Grund, sich gesund zu ernähren: Auch das Gehirn profitiert von mediterraner Kost, berichtet die Neurowissenschaftlerin Manuela Macedonia und untermauert ihre Erkenntnisse mit zahlreichen Studien.
Gesundes Gemüse und Obst

Das Gehirn ist ein Hochleistungsorgan. Seine Milliarden Nervenzellen benötigen viel Energie. Womit wir sie füttern, wirkt sich auf ihre Gesundheit aus, weiß Autorin Manuela Macedonia. Die Neurowissenschaftlerin erklärt, wie wir unsere Schaltzentrale über die Ernährung entweder stärken oder schwächen – ein Leben lang. Schon im Mutterbauch werden die Weichen gelegt. Mangelernährung während der Schwangerschaft, aber auch ungesunde Lebensmittel schaden dem empfindlichen Nervensystem des Fötus, wie die Autorin anhand verschiedener Beispiele zeigt.

So schaden minderwertige Fette, etwa im Fast Food, den Nervenzellen der schwangeren Mutter und denen des Kindes. Und bestimmte Eiweißstoffe im Gewebe von übergewichtigen Frauen signalisieren dem Organismus eine Dauerentzündung, was die Hirnentwicklung des Kindes beeinflusst. Das könnte erklären, warum Kinder von übergewichtigen Müttern ein erhöhtes Risiko für eine Reihe von psychischen Erkrankungen haben.

Auch der Vater trägt bereits vor der Zeugung mit seinem Verhalten zur psychischen Gesundheit seiner Nachkommen bei. Denn seine Ernährung wirkt sich auf sein Erbgut in den Spermien aus. Isst der Mann ungesund, kann er so zum Beispiel das Demenzrisiko seiner Kinder steigern.

Die Darm-Hirn-Achse

Nach der Geburt beeinflusst unter anderem die Darmflora, wie das Gehirn arbeitet. Auf diese Weise haben Darmbakterien Auswirkungen auf die Neurogenese, also die Entstehung von neuen Nervenzellen im Gehirn, zumindest im Tierexperiment. Sie stimulieren außerdem die Ausschüttung eines Nervenwachstumsfaktors und könnten auf dem Weg das Gedächtnis fördern.

Die Leserinnen und Leser erfahren zudem, dass der Konsum von Schokolade tatsächlich glücklicher und ausgeglichener machen kann – was sicherlich viele Schokoladenliebhaber bestätigen werden. Noch besser helfen aber reine Kakaobohnen beim Denken, weil sie zum Beispiel die Durchblutung des Hippocampus fördern. Fast Food dagegen erzeugt über eine Kettenreaktion kleine Entzündungen im Gehirn, die psychische und degenerative Erkrankungen begünstigen können. Finger weg von Burger und Pommes, warnt die Autorin daher.

Selbst gemachte Ravioli und Obst aus Omas Garten

Ihr Tipp: viel frisches Gemüse, Obst und Fisch essen – und regelmäßig fasten, um die Neurone und ihre Verbindungen zu stärken. Das klingt altbekannt. Manuela Macedonia liefert jedoch neue Gründe für die mediterrane Kost und belegt ihre Thesen mit zahlreichen Forschungsergebnissen. Ihr Buch ist gut verständlich und geht fachlich dennoch in die Tiefe. Dass ihre Ausführungen nicht zu trocken werden, liegt unter anderem an den kleinen, lustigen Illustrationen im Text und den persönlichen Einblicken, die die Autorin in ihr Leben gibt. Die Italienerin ist mit selbst gemachten Ravioli ihrer Mutter und Obst aus dem Garten ihrer Großmutter aufgewachsen. Manuela Macedonia ist überzeugt: Die »grandiose italienische Küche« habe ihr Gehirn gestärkt und sie zu all dem befähigt, was sie in ihrem Leben erreicht habe.

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Wer lebt am Grund des Nordpols?

Die Tiefsee rund um den Nordpol ist einer der am wenigsten erforschten Orte der Erde. Begleiten Sie das Forschungsschiff »Polarstern« auf seiner Expedition und entdecken Sie Artenvielfalt und Auswirkungen des Eisrückgangs auf das Ökosystem. Das alles und noch viel mehr in »Spektrum - Die Woche«!

Spektrum - Die Woche – Günstig erzeugt, teuer verkauft

Notre-Dame nach Brand wiedereröffnet! Erfahren Sie mehr über die Restaurierung und neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Plus: Warum sind die Strompreise in Deutschland die höchsten Europas? Lesen Sie mehr in »Spektrum – Die Woche«.

Spektrum - Die Woche – Mehrere Higgs-Teilchen vor dem Aus?

2012 wurde der Nachweis des Higgs-Teilchens vom CERN bekannt gegeben, seitdem wird fleißig weiter geforscht. Warum gibt es mehr Materie als Antimaterie? Was ist Dunkle Materie? Diese und weitere Fragen behandeln wir in unserer Titelgeschichte. Außerdem: Die seelische Gesundheit unserer Kinder.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.