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Auflösung im Datenstrom

Vor gerade mal 30 Jahren protestierten in Deutschland Hunderttausende gegen die damalige Volkszählung. Heute stellt ein Großteil der Gesellschaft weitaus mehr persönliche und intime Daten zur Verfügung, als damals gefordert waren – und zwar freiwillig über "soziale Netzwerke". Die Angst vor staatlicher Überwachung ist vielfach dem Drang zur Selbstdarstellung gewichen; überdies scheint es kaum noch möglich, ohne Präsenz im Netz beruflich erfolgreich zu sein. Profiteure hinter den Kulissen sind Weltkonzerne, die damit Werbeströme steuern, und nicht mehr totalitäre Staaten, wie Andreas Bernard darlegt. Der Professor für Kulturwissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg zeigt auf, dass viele Techniken rund um das "smarte" Leben aus der Justiz, den Geheimdiensten und dem Militär stammen: das Social-Media-Profil aus dem Strafvollzugswesen und der Kriminalistik, die Selbstortung via Smartphone von der elektronischen Fußfessel beispielsweise.

Diese Erkenntnisse sind nicht neu, aber sie verdeutlichen, wie sehr sich unser Kommunikationsverhalten verändert hat. Während früher ein Lügendetektor Blutdruck und Puls registrierte, um Verbrecher zu identifizieren, nutzt die "Quantified Self"-Bewegung heute seine Technik zur Selbstoptimierung. Es entbehrt nicht einer gewissen Komik, dass auf Grund des Schrittzählers im iPhone viele Menschen unwissentlich dazugehören. Vielleicht auch Sie? Das unterhaltsam geschriebene Buch eignet sich dazu, den eigenen Umgang mit der digitalisierten Welt zu reflektieren. Dies kann man in Zeiten freiwilligen Komplizentums mit den Erkennungsdiensten und exzessiver Selbstdarstellung durchaus als notwendig bezeichnen.

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Spektrum - Die Woche – Selbsthilfe aus dem Schädelknochen

Immuntherapien haben Fortschritte bei der Behandlung verschiedener Krebsarten erzielt, Hirntumoren blieben jedoch weitgehend resistent. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass unser Gehirn über Immunzellen zu verfügen scheint, die sich im Knochenmark der Schädeldecke ansammeln und Tumoren bekämpfen.

Spektrum - Die Woche – Manipulation im Netz

Die verlockende Shopping-Saison beginnt! Black Week und Weihnachtsangebote machen uns anfällig für »Dark Patterns« – manipulative Designmuster auf Websites und Apps. Wie diese Techniken funktionieren und wie man sich schützt, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe von »Spektrum – Die Woche«.

Gehirn&Geist – Junge Menschen in der Krise

Die Zahl der psychischen Diagnosen nahm zuletzt besonders unter Kindern und Jugendlichen dramatisch zu. Woran leiden junge Menschen mehr als früher? Welche Rolle spielen Onlinemedien? Oder hat nur das Bewusstsein für seelische Nöte zugenommen? Daneben berichten wir, wie man Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, was oft mit Ängsten und Aggressionen einhergeht, das Leben erleichtern kann. Diese Krankheit geht oft mit Ängsten und Aggressionen einher, Medikamente helfen da kaum. Der Artikel "Wie »denkt« ChatGPT?" erklärt, welche Konzepte aus der Psychologie und Neurowissenschaft Fachleute nutzen, um zu verstehen, wie eine KI zu ihren Ergebnissen kommt. Außerdem berichten wir über die psychischen Folgen rund um das Thema Transplantation. Betroffene erleben mitunter Angst, Befremden und Schuldgefühle. Deshalb ist es wichtig, sich in der Zeit vor und nach der Operation auch um ihr psychisches Wohlergehen zu kümmern.

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