»Mein Haus, mein Licht, unsere Umwelt«: Wie sich Licht umweltbewusst einsetzen lässt
Die beiden Autoren arbeiten als »Elektroplaner« und sind in der Vereinigung »DarkSky Switzerland« tätig. Diese internationale Organisation setzt sich für eine umweltschonende Beleuchtung und den Schutz der Nacht ein. Wie der Titel des Buchs sagt, widmet es sich den Auswirkungen künstlichen Lichts. Zu ihnen gehört, dass der Sternenhimmel in von Menschen bewohnten Gebieten nachts nicht mehr gesehen werden kann, weil es zu hell ist. Der Grund dafür liegt in der umfangreichen und oft auch unnötigen künstlichen Beleuchtung unserer Städte.
In acht kurzen Kapiteln werden verschiedene Aspekte der Lichtverschmutzung und praktische Möglichkeiten ihrer Vermeidung dargestellt. Taghelle Nächte werden zunehmend zu einem Problem für Tiere und Menschen, die durch künstliches Licht gestört werden. Dies betrifft vor allem nachtaktive Lebewesen wie Fledermäuse, die bei ihrer Suche nach Futterquellen behindert werden, oder Insekten, die durch das Licht angelockt werden und oft orientierungslos an Erschöpfung sterben. Und viele andere Tiere verlieren auf diese Weise den Schutz der Dunkelheit.
Wie wir Licht sinnvoll einsetzen und zudem Energie sparen können
Helle Nächte sind auch für uns Menschen nicht nur störend, sondern auch schädlich. Erholungsphasen und Schlafrhythmen hängen von dem Wechsel von Tag und Nacht ab, und viele Patienten klagen über durch künstliche Beleuchtung ausgelöste Schlafstörungen, die langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen. Aus Gründen der Sicherheit im öffentlichen Raum muss jedoch immer abgewogen werden, wie viel Licht tatsächlich notwendig ist. Dies muss wohl von Fall zu Fall entschieden werden. Unter der Überschrift »Meine Mobilität blendet die anderen« werden Fragen der Beleuchtung im Straßenverkehr diskutiert.
Die Autoren illustrieren, wie man mit technischen Maßnahmen Licht sinnvoll einsetzen und auch Energie sparen kann. Dies sind Aufgabengebiete der Architektur, des Lichtdesigns und der Elektroplanung, die eine Umsetzung der vorgeschlagenen Ideen ermöglichen können. Das Buch bietet auch für jeden von uns viele praktische Tipps dazu, wie wir störendes oder schädliches Licht vermeiden können. Es geht dabei um unseren engeren Lebensbereich, und wir können in der Wohnung, am Haus oder im Garten sinnvolle Änderungen vornehmen. Die Nachbarn werden durch eine unnötige oder ungeschickt angebrachte Außenbeleuchtung nicht mehr gestört, und die Gartenbeleuchtung wird nachts nach oben abgedeckt. Im Haus sorgt eine gedämpfte Beleuchtung für ein wohliges Ambiente, und Vorhänge und Jalousien schirmen das gegen den Himmel gerichtete Licht ab. Weniger Helligkeit führt dazu, dass Garten und Rasenflächen in einem dämmrigen Dunkel bleiben, so dass Tiere sich dort ungestört fühlen.
Das Buch lässt sich wohl am ehesten als Ratgeber bezeichnen. Es bietet viele Ideen und Vorschläge, wie man seinen Wohnbereich und sein Grundstück so gestalten kann, dass die beschriebenen Probleme minimiert werden. Manche der gesetzlichen Vorschriften sind von Land zu Land unterschiedlich und werden für Deutschland, die Schweiz und Österreich separat aufgeführt. Der Text ist mit 71 Seiten sehr knapp gehalten, zahlreiche Grafiken und Fotos illustrieren die wesentlichen Gesichtspunkte. Im Anhang finden sich Informationen zu physikalischen Begriffen, den Charakteristika verschiedener Lichtquellen sowie zu Normen und gesetzlichen Grundlagen. Das Büchlein ist ein sehr komprimiert und deshalb relativ teuer, aber dennoch ein lesenswerter Ratgeber für alle, die Licht zuhause umweltbewusst einsetzen wollen.
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