Buchkritik zu »Molecules that changed the world«
Als historischer Abriss über Naturstoffe und Syntheseprodukte von vorrangig pharmakologischer Bedeutung kann das Buch durchaus einer breiteren Leserschaft empfohlen werden. Es ist flüssig und unterhaltsam geschrieben, darüber hinaus ist es reich mit Bildern ausgestattet.
Dennoch haften ihm einige Defizite an. Der Text ist nicht nur von den Strukturen der behandelten Moleküle, sondern auch von ihren Synthesewegen begleitet. Dies hat im Text, der sich auf Historisches konzentriert, keine adäquate Entsprechung. Die Reaktionen werden oft nur schlaglichtartig beleuchtet, was das Verständnis auch eines gebildeten Laien, an den sich das Buch unter anderem richtet, überfordern dürfte.
Auf die Leistungen historischer Persönlichkeiten der Chemie wird umfangreich Bezug genommen, doch verwenden die Autoren ein hochgradig repetitives Vokabular. Die meisten Wissenschaftler sind "brilliant", erkennen "exciting problems" und nehmen jede "challenge" an. Problemlösung in der Synthesechemie wird von den Autoren explizit (und zu Recht) als intellektuelles Abenteuer reklamiert, sodann aber ziemlich uniform als Feldzug bzw. Eroberung beschrieben. Diese Darstellungsform lässt Differenzen in der Herangehensweise an wissenschaftliche Probleme in den Hintergrund treten.
Des Weiteren fällt auf, dass die Autoren die chemische Manipulation von Substanzen fast ausschließlich in ihren positiven Aspekten zeigen. So könnte man fragen, warum nicht auch Contergan eine ausführliche Behandlung erfährt (tatsächlich wird sein Wirkstoff Thalidomid in einem Abschnitt über Enantiomere am Rande erwähnt). Natürlich ist angesichts der Vielzahl organischer Verbindungen die Auswahl der behandelten Moleküle subjektiv. Aber sind Giftgase, Agent Orange oder DDT nicht ebenfalls Produkte der "Synthesekunst"? Ihr "impact on society" steht außer Zweifel. So bleibt eben objektiv eine Diskrepanz zwischen anspruchsvollem Titel und etwas einseitigem Inhalt.
Dennoch haften ihm einige Defizite an. Der Text ist nicht nur von den Strukturen der behandelten Moleküle, sondern auch von ihren Synthesewegen begleitet. Dies hat im Text, der sich auf Historisches konzentriert, keine adäquate Entsprechung. Die Reaktionen werden oft nur schlaglichtartig beleuchtet, was das Verständnis auch eines gebildeten Laien, an den sich das Buch unter anderem richtet, überfordern dürfte.
Auf die Leistungen historischer Persönlichkeiten der Chemie wird umfangreich Bezug genommen, doch verwenden die Autoren ein hochgradig repetitives Vokabular. Die meisten Wissenschaftler sind "brilliant", erkennen "exciting problems" und nehmen jede "challenge" an. Problemlösung in der Synthesechemie wird von den Autoren explizit (und zu Recht) als intellektuelles Abenteuer reklamiert, sodann aber ziemlich uniform als Feldzug bzw. Eroberung beschrieben. Diese Darstellungsform lässt Differenzen in der Herangehensweise an wissenschaftliche Probleme in den Hintergrund treten.
Des Weiteren fällt auf, dass die Autoren die chemische Manipulation von Substanzen fast ausschließlich in ihren positiven Aspekten zeigen. So könnte man fragen, warum nicht auch Contergan eine ausführliche Behandlung erfährt (tatsächlich wird sein Wirkstoff Thalidomid in einem Abschnitt über Enantiomere am Rande erwähnt). Natürlich ist angesichts der Vielzahl organischer Verbindungen die Auswahl der behandelten Moleküle subjektiv. Aber sind Giftgase, Agent Orange oder DDT nicht ebenfalls Produkte der "Synthesekunst"? Ihr "impact on society" steht außer Zweifel. So bleibt eben objektiv eine Diskrepanz zwischen anspruchsvollem Titel und etwas einseitigem Inhalt.
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