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Buchkritik zu »Papillons«

Die zerbrechliche Schönheit der Schmetterlinge und ihre geheimnisvolle Verwandlung aus einer Raupe haben den Menschen seit jeher fasziniert. Bildbände über diese zarten Geschöpfe haben Tradition seit den Tagen der hochbegabten Naturforscherin und Kupfer-stecherin Maria Sibylla Merian (1647-1717) und ihrem Lebenswerk, den "Insekten-Metamorphosen" von 1705. So wie sie einst in Surinam die Schmetterlinge und ihre Wirtspflanzen "nach dem Leben" zeichnete, hat der französische Biologe und Fotograf Paul Starosta ausschließlich lebende Exemplare von exotischen wie heimischen Tag- und Nachtfaltern porträtiert. Sämtliche der eindrucksvollen Makroaufnahmen sind vor einem schwarzen Hintergrund entstanden, der den Bildern eine besondere Strahlkraft verleiht. Die wundersame Verwandlung vom winzigen Ei über die sich mehrfach verpuppende Raupe bis hin zum farbenfrohen Falter ist in Bilderserien festgehalten. Ein leicht verständlicher Text von Jean-Pierre Vesco vermittelt Einblicke in die vielfältigen Geheimnisse des Schmetterlingslebens. Professionelle Entomologen werden hier einige Arten erstmals abgebildet finden. Dabei wollen die Autoren keine Unterrichtsstunde in Insektenkunde abhalten; vielmehr verschaffen sie insbesondere dem Neuling staunenswerte Einblicke. Die fotografischen Fähigkeiten und den Detailblick eines Paul Starosta würde man sich für andere, kaum bekannte und auf den ersten Blick weniger fotogene Wirbellose wünschen. Die muschelähnlichen Armfüßer und die kleinen, aber durchaus farbenprächtigen Stummelfüßer würden sicherlich ebenso schöne Bildbände füllen.
  • Quellen
Spektrum der Wissenschaft 11/02

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