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Ein Buch wie ein Film

Es gibt Werke, nach deren Lektüre möchte man am liebsten die Wanderstiefel schnüren, Kamera und Ausrüstung in den Rucksack packen und sich auf die Reise machen. "Planet Wüste" von Michael Martin zählt dazu.

Man beneidet den Geografen um die Eindrücke, die er auf Reisen in 40 Länder gewonnen hat und aus denen er das vorliegende Buch destillierte. Dank aufschlussreicher, gut verständlicher Texte und großformatiger Fotos kann man als Leser aber daran teilhaben. Die Breitengrade von Nord nach Süd abwandernd, folgt man Martin von der arktischen Eiswüste bis an den Südpol und passiert dabei die Wüsten der Nord- und der Südhalbkugel.

Zu Beginn des Werks stellt der Autor die Planeten unseres Sonnensystems vor. So möchte er zeigen, dass auch auf fremden Himmelskörpern wüstenähnliche Bedingungen herrschen, die jenen unserer Heimatwelt vergleichbar sind. Zudem bietet er einen Überblick über die verschiedenen Einöden der Erde und schafft damit eine gute Grundlage, um die Beschreibungen der einzelnen Gebiete weiter hinten im Buch einordnen zu können.

Überzeugende Bildsprache

Dünenkette in der Sahara | Die Dünenketten von Derbilie nahe der Oase Demi in der Sahara.

Diese Beschreibungen sind überaus gelungen und bestechen vor allem mit beeindruckenden Fotografien. Kurze Texte führen in die jeweils behandelten Gebiete ein. Übersichtskapitel präsentieren für die Großräume Arktis, Antarktis, Wüsten der Nord- und Südhabkugel jeweils den Naturraum, die Flora, die Fauna und die menschlichen Bewohner.

Ein abschließendes Kapitel "Wissen" rundet das Buch sehr sinnvoll ab. Darin kommen Experten als Gastautoren zu Wort und vermitteln dem Leser kompetente Informationen etwa zur erdgeschichtlichen Entwicklung der Wüsten, zu Überlebensstrategien von Pflanzen und Tieren oder zur Entdeckungsgeschichte der oft schwer zugänglichen Extremstandorte.

Eisfeld in der Antarktis | Ein Blaueisfeld im Ellsworth-Gebirge, dem höchsten Gebirge der Antarktis.

Insgesamt ist "Planet Wüste" ausgesprochen lesenswert. Man wird den Band sicherlich gern immer wieder zur Hand nehmen, um nochmals hineinzuschauen. Als Reiselektüre allerdings, falls man sich doch einmal selbst auf Expedition begibt, ist das viereinhalb Kilogramm schwere, großformatige Werk nicht geeignet.

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