Buchkritik zu »Profile der Biochemie«
Der Autor Lothar Jaenicke fasst in diesem Buch 46 Lebensläufe aus der Biochemie zusammen: Traube, Schiff, Hofmeister, Fischer, Ruhemann, Buchner, Rona, Loewi, Embden, Meyerhof, Michaelis, Neuberg, Goldschmidt, Stern, Atatürk, Staudinger, Somogyi, Bergmann, H.O. Fischer, Kisch, Kautsky, Szent-Györgyi von Nagyrapólt, Gottschalk, Mark, Cori, Haurowitz, Schönheimer, Bonhoeffer, Kuhn, Nachmansohn, Auerbach, Lipmann, Krayer, Blaschko, Feldberg, Hamburger, Krebs, Holtfreter, Stern, Kosterlitz, Eheleute Scharrer, Chargaff, Delbrück, Bloch und Perutz.
Auf knappstem Raum erwächst die Forscherpersönlichkeit, meist aus dem genealogischen Zusammenhang und dem Blickwinkel der Zeitgenossen: frühe Prägung, Durststrecken, Nicht-Loslassen, Faszination und Begeisterung, Entdeckerfreude, Lernen und Weitergabe des Funkens an Schüler, über die Disziplinen hinaus, neue Disziplinen und ganze Fächer eröffnend. Der Kern, der den Charakter der Porträtierten beschreibt, ist jedoch ein Memento: das Furchtbare der NS-Schreckensherrschaft, der Aderlass der Eliten, nicht nur in der Physik und in der Chemie, sondern eben auch gezeigt an den Schicksalen aus der Biochemie. Zivilcourage und Mitläufertum, Charakterstudien in Form von Miniaturen. Und die hohe Wertschätzung der Persönlichkeit, des Menschlichen, der Hilfsbereitschaft, aber auch an einigen tragischen Beispielen letztendlich der vollständige Niedergang.
Nicht zu unterschätzen auch der fachliche Gewinn: das intellektuelle Belohnungszentrum, der biochemische Nucleus accumbens, wird erst nach Anstrengung aktiviert: Jaenicke auf Augenhöhe zu lesen erfordert fachliche und historische Kenntnis. Man lernt Vieles dazu, die Dinge sind gut recherchiert. Man spürt die Freude des Autors, das Filigrane für die Miniaturen zu entdecken und auszuarbeiten. Ein kultur- und wissenschaftsgeschichtlicher Leckerbissen.
Auf knappstem Raum erwächst die Forscherpersönlichkeit, meist aus dem genealogischen Zusammenhang und dem Blickwinkel der Zeitgenossen: frühe Prägung, Durststrecken, Nicht-Loslassen, Faszination und Begeisterung, Entdeckerfreude, Lernen und Weitergabe des Funkens an Schüler, über die Disziplinen hinaus, neue Disziplinen und ganze Fächer eröffnend. Der Kern, der den Charakter der Porträtierten beschreibt, ist jedoch ein Memento: das Furchtbare der NS-Schreckensherrschaft, der Aderlass der Eliten, nicht nur in der Physik und in der Chemie, sondern eben auch gezeigt an den Schicksalen aus der Biochemie. Zivilcourage und Mitläufertum, Charakterstudien in Form von Miniaturen. Und die hohe Wertschätzung der Persönlichkeit, des Menschlichen, der Hilfsbereitschaft, aber auch an einigen tragischen Beispielen letztendlich der vollständige Niedergang.
Nicht zu unterschätzen auch der fachliche Gewinn: das intellektuelle Belohnungszentrum, der biochemische Nucleus accumbens, wird erst nach Anstrengung aktiviert: Jaenicke auf Augenhöhe zu lesen erfordert fachliche und historische Kenntnis. Man lernt Vieles dazu, die Dinge sind gut recherchiert. Man spürt die Freude des Autors, das Filigrane für die Miniaturen zu entdecken und auszuarbeiten. Ein kultur- und wissenschaftsgeschichtlicher Leckerbissen.
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