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Buchkritik zu »Reise in das Innere der Mathematik«

Der langjährige Autor der "Computer-Kurzweil" in dieser Zeitschrift begibt sich auf benachbartes Terrain. Statt um Algorithmen geht es vorrangig um hochphilosophische Fragen: Werden die Gegenstände der Mathematik erfunden oder entdeckt? Der Mathematiker besteht darauf, Punkte, Kreise, Gruppen, reelle Zahlen und so weiter selber zu definieren, erlebt sie aber in der täglichen Arbeit nicht als gehorsame Geschöpfe, sondern – wie der Physiker – als Teil einer widerspenstigen Realität, die es zu entdecken gilt. Unter diesem Leitmotiv führt uns Dewdney auf einem Schnellkurs durch die antike, die arabische, die Renaissance- und die moderne Mathematik, samt Kostproben klassischer Errungenschaften aus jeder Epoche. Das ist alles sauber, gut verständlich und zum Teil sogar amüsant erklärt. Nur warum der Autor das Ganze in eine fiktive Europareise verpackt, deren zahlreiche Einzelheiten zur Sache wenig oder gar nichts beitragen, bleibt sein Geheimnis.
  • Quellen
Spektrum der Wissenschaft 10/00

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