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Buchkritik zu »Strasburger«

Mit der 36. Auflage ist der Strasburger nun im 21. Jahrhundert angekommen. Dies wird schon beim ersten Durchblättern dadurch deutlich, dass der durchgehende Vierfarbendruck Einzug gehalten hat – ein Kriterium, das jedes moderne naturwissenschaftliche Lehrbuch heute einfach erfüllen muss.

Wie im Vorwort versprochen bietet der Strasburger eine ausgewogene Darstellung des grundstudiumsrelevanten Stoffs von Zellbiologie über Systematik bis Ökologie, der bewusst nicht auf Bachelorniveau gekürzt wurde. Langweilig wird es trotz des erhalten gebliebenen Lehrwerkcharakters nicht: Spannende Themen, die sich nicht direkt in den Text eingliedern lassen, werden in Extraboxen hervorgehoben (z. B. Arabidopsis und ihre Rolle in der Genforschung) und der Schreibstil erweist sich als angenehm klar verständlich, auf das Wesentliche konzentriert und dennoch nicht staubtrocken.

Insgesamt zeichnet sich das Buch durch eine klare Konzeption aus, was sich sowohl im Gesamterscheinungsbild durch eine durchdachte Stoffgliederung sowie im Detail ausdrückt, etwa im Physiologie-Teil in klarem Formelsatz und übersichtlich gestalteten Reaktionsschemata. Eine vorbildliche Bebilderung verbindet zudem eine große Zahl einzigartiger mikroskopischer Aufnahmen und schematischer Mikroskopansichten aus den früheren Jahrzehnten des Lehrbuchs mit einer durchdachten Auswahl moderner farbiger Schemazeichnungen.

Ein wesentliches Manko des Strasburger darf hier allerdings nicht verschwiegen werden: Ein Glossar haben wir schmerzlich vermisst. Das fehlende Hilfsmittel erschwert für weniger gut vorgebildete Leser das unabhängige Arbeiten mit bestimmten Textabschnitten und mindert damit den Spaß beim Lernen mit dem Buch.

  • Quellen
BIOspektrum, 04/2009

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