Direkt zum Inhalt

Besser Denken

Gute Ideen bringen uns weiter. Laut der US-amerikanischen Kom­munikationstrainerin Nancy Kline hängt die Qualität der Gedanken aber nicht so sehr davon ab, wie intelligent oder gebildet jemand ist. Vielmehr könne jeder gute Einfälle haben, wenn er dabei unterstützt werde, eigenständig zu denken.

Nach jahrelanger Erfahrung im Coaching von Führungskräften in der Wirtschaft und Privatpersonen entwickelte Kline einfache Kommunikationsregeln, mit deren Hilfe Menschen klarer und kreativer denken können. Diese erläutert die Autorin in ihrem Buch, das jetzt erstmals auf Deutsch erschienen ist. Ihre Überlegungen, wie wir uns dabei gegenseitig helfen können, haben auch 17 Jahre nach Veröffentlichung der englisch­sprachigen Originalausgabe keineswegs an Relevanz verloren.

Nicht immer gleich einmischen

Dabei steht Altruismus an oberster Stelle: Wir müssen demnach unser eigenes Bedürfnis im Zaum halten, uns in die Überlegungen des Gesprächspartners einzumischen. Denn die beste Lösung für das Problem des anderen schlummere meist in seinem Kopf, glaubt die Autorin. Durch selbstbestimmtes Reflektieren komme sie zum Vorschein – gut gemeinte Ratschläge stünden ihr im Weg.

Ebenfalls förderlich für eigenständiges Denken seien unter anderem strukturierte Redezeiten, aufmerksames Zuhören und das gezielte Beseitigen von Annahmen, die den Gedankenfluss blockieren (zum Beispiel "Es interessiert sowieso niemanden, was ich denke" oder "Meine Meinung wird von anderen nicht berücksichtigt"). Indem man solche, oft falsche Ansichten aufdecke, lasse sich Raum für neue, produktive Ideen schaffen. Diesen bezeichnet die Autorin als Thinking Environment.

So einfach und klar strukturiert wie ihre Methode ist auch ihr Buch. In verständlicher Sprache erläutert sie Schritt für Schritt die zehn Komponenten des Thinking Environment und zeigt anhand anschau­licher Beispiele, wie sie sich in Gruppen- und Einzel­gesprächen, bei der Arbeit oder im Privaten praktisch umsetzen lassen. So kann man etwa durch vorgege­bene Redezeiten Konflikte konstruktiv lösen oder durch gezielte Fragen falsche Annahmen aufdecken. Diese Kommunikationsregeln könnten nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Medizin, den Schul­unterricht, die Politik sowie das Liebes- und Familienleben verbessern. Zum Beispiel kritisiert die Autorin, dass Ärzte ihren Patienten oft nicht genug Zeit ein­räumen, um ihre Symptome, Gefühle und Ein­schätzungen zu formulieren, und stattdessen vorschnell eine Diagnose stellen. Dabei wissen die Betroffenen meist am besten, was in ihrem Körper vor sich geht. Ein aufmerksames Zuhören – ohne Unterbrechungen oder voreilige Bewertungen – könne hier zudem helfen, Kosten senken.

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Neue Reben für den Weinbau

Von Klimawandel und Krankheiten bedroht, muss der Weinbau an die neuen Bedingungen angepasst werden. Die Genschere soll den Wein der Zukunft retten. Außerdem beobachtet »Die Woche«, wie Künstlerinnen und Künstler die Welt wahrnehmen und wie sich soziale Unsicherheiten durch Social Media verstärken.

Spektrum - Die Woche – Putzig, aber unerwünscht

Waschbären haben sich in Europa rasant verbreitet – die einen finden sie niedlich, andere sind nur noch genervt, weil die Tiere den Müll plündern oder in den Dachboden einziehen. Dazu kommen Risiken für Gesundheit und Natur. Wie stark schaden sie der heimischen Tierwelt und uns Menschen?

Gehirn&Geist – Aus Fehlern lernen

Missgeschicke gehören zum Leben dazu. Unser Gehirn bemerkt sie oft blitzschnell. Wie registriert unser Gehirn, wenn wir uns irren, wie reagiert es darauf und warum lernt das Gehirn nicht immer aus den Fehlern? Daneben berichten wir, aus welchen Gründen manche Kinder den Kontakt zu ihren Eltern abbrechen und wie eine Annäherung vielleicht gelingen kann. Therapien von Morbus Alzheimer konzentrierten sich auf die Bekämpfung der Amyloid-Plaques. Doch man sollte dringend die Ablagerungen des Tau-Proteins stärker in den Blick nehmen. Die Folgen des hybriden Arbeitens rücken zunehmend in den Fokus der Forschung. Es führt zu einer höheren Zufriedenheit bei den Angestellten. Allerdings gibt es auch Nachteile. Bremst das Homeoffice die Kreativität? Daneben gehen wir der Frage nach, ob Tiere empathisch sind.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.