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Buchkritik zu »Underwater Universe«

Die technische Ausrüstung des Fotografenehepaares Hochleithner geht schon etwas über den Standard des Tauchurlaubers hinaus: Makroobjektive und Blitzlicht bringen das Gewicht auf über 30 Kilogramm. Aber das ist nicht das Entscheidende. Mit langjähriger Erfahrung, der Hilfe einheimischer Tauch-Guides und viel Geduld und Zähneklappern – Stunden bewegungslos im Wasser zuzubringen kühlt den Körper stark aus – ist es ihnen gelungen, die unglaublichsten Meerestiere vor die Linse zu bringen.

Der bei Unterwasseraufnahmen übliche Blauschleier weicht knallbunten Rot- und Orangetönen: Nur ein Blitzlicht aus nächster Nähe bringt die Originalfarben der Objekte heraus. Erst das Nachblättern im Erläuterungsteil ganz hinten klärt den erstaunten Betrachter darüber auf, dass die spektakuläre »Imperatorgarnele auf Seegurke« gerade mal anderthalb Zentimeter lang ist. Der knubbelige Rundflecken-Anglerfisch, der sich wie ein trotziges Kleinkind mit seinen kleinen Stampferfüßen am Boden abstützt, ist auch nur doppelt so groß. Was so aussieht, als hätte Niki de Saint-Phalle einen bunten Stier ins Korallenriff versenkt, ist eine fünf Zentimeter lange Prachtsternschnecke. Zwei Pygmäenseepferdchen haben sich mit den Schwänzen festgeringelt – aber nicht aneinander, sondern an den Ästen einer Koralle, die ihnen, leuchtend rot gefärbt und mit pickelartigen Auswüchsen, zum Verwechseln ähnlich sind.

Manche Tiere sind so klein, dass sie der Aufmerksamkeit der Zoologen weit gehend entgangen zu sein scheinen; jedenfalls ist die Einordnung einiger der abgebildeten Tierchen auch den Fachleuten nicht gelungen. Der (dreisprachige) Text beschränkt sich auf einleitende Worte und einen sehr knappen Erläuterungsteil am Schluss. Hier kann man einfach die Bilder auf sich wirken lassen – und was für Bilder!
  • Quellen
Spektrum der Wissenschaft 4/2006

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