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Tausend Äpfel, alle verschieden

Das historische Werk eines hessischen Obstkundlers zeigt, wie viele Sorten wir in den zurückliegenden Jahrzehnten verloren haben.

So viele Äpfel, die alle gleich aussehen und sich doch in Nuancen unterscheiden! Wer durch die ersten 140 Seiten dieses kiloschweren Bands blättert, blickt auf rund 1000 Sorten, die der hessische Obstbauer und Obstbaukundler (»Pomologe«) Richard Zorn in den 1930er und 1940er Jahren detailgetreu gemalt und beschrieben hat. Jahrzehntelang lagerten die Bilder im Archiv, jetzt ist das Mammutwerk erstmals veröffentlicht worden.

Der erste Buchteil führt die Apfel- und einige Birnensorten nach Formen und Farben sortiert an – gegliedert etwa in großfrüchtige, walzenförmige, rotschalige oder gestreifte. Im zweiten Teil hat Zorn auf knapp 500 Seiten die Äpfel eingehender beschrieben und das Ganze alphabetisch geordnet. Man erfährt hier, dass der »Gelbe Gulderling« sich bis in den Mai hält, das Fruchtfleisch des »Großen Bohnapfels« grob und süßweinig ist und der »Nassauer Streifling« sich gut als Koch- und Weinapfel eignet. Manche Beschreibungen verwirren, weil der Name nicht verfängt und man nicht einordnen kann, ob es die jeweilige Sorte noch gibt und wie verbreitet sie ist. Hier wären ein paar zusätzliche Informationen sehr nützlich gewesen.

Davon abgesehen ist es ein Verdienst des Verlags, mit der Publikation dieses Werks sehr viele verschollene Sorten dokumentiert zu haben. Dank der Veröffentlichung konnten einige in Hessen jetzt sogar wiederentdeckt werden. Praktischen Nutzen hat der Band vor allem für Pomologen und Regionalforscher. Alle anderen können in einer Formenfülle schwelgen, die schon lange aus dem Supermarkt verschwunden ist.

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