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»Wie wir Energie erzeugen«: Vom Atomkern bis zum Wasserstoff

Dieses Kindersachbuch zur Energie überzeugt durch die Kombination von witzigen Illustrationen und ernsthaften Erklärungen.
Mehrere Klimaanlagen nebeneinander auf dem Dach eines Gebäudes mit Blick auf Himmel und Wolken.

Woher kommt eigentlich Energie? Was sind erneuerbare Energien? Wie können wir alle Energie sparen? Auf nur 32 Seiten schickt sich der britische Autor und Illustrator Philip Bunting in seinem Kindersachbuch an, diese und andere Fragen für ein junges Publikum zu beantworten. Dabei gelingt ihm eine kind- und altersgerechte Wissensvermittlung, ohne seine Leser im Grundschulalter zu überfordern oder lediglich mit schlichten Infohäppchen abzuspeisen. Sein didaktisches Know-how hat er schon mit anderen Kindersachbüchern unter Beweis gestellt – wie in »Die große Welt der Winzlinge« über Bakterien, Viren und Pilze (Penguin Junior, 2021) oder »Unsere Erde braucht dich!« über nachhaltiges Leben und Müllvermeidung (Penguin Junior, 2022).

Buntings Konzept ist so einfach wie sinnvoll: Statt ein Thema über mehrere Seiten hinweg zu erörtern, verhandelt er Aspekte wie fossile Brennstoffe oder den Treibhauseffekt auf nur einer Doppelseite. So können Kinder sich leicht, zielgerichtet und in ihrem eigenen Tempo über Themen informieren, die sie besonders interessieren. Aus dem Sachbuch wird so ein flexibles Nachschlagwerk, das Mädchen und Jungen garantiert öfter zur Hand nehmen. Es eignet sich damit auch für den Einsatz im Sachkundeunterricht der Grundschule – und darüber hinaus. Wenn Bunting beispielsweise anschaulich erklärt, was Atome mit Strom zu tun haben, was bei einer Kernfusion passiert oder wie sich mit Wasserkraft Elektrizität erzeugen lässt, dann schafft er damit auch Grundlagen für den späteren Physikunterricht.

Wenn das Proton positiv denkt

Die vielen farbigen Illustrationen und Grafiken im übersichtlichen Layout des Buches erleichtern den Einstieg in seine Themen. Für gute Unterhaltung sorgen Situationskomik und witzige Sprechblasen, etwa wenn das Proton im Atomkern kräht: »Ich denk‘ positiv!«. Mit den fröhlichen und teils auch grob vereinfachenden Bildern – wie soll es auch anders gehen bei Themen wie dem thermonuklearen Reaktor oder der Stromgewinnung aus Erdwärme?  – schafft Bunting einen schnellen Zugang zu komplexen Themen. In den kompakten, erläuternden Textpassagen sind die Aussagen sachlich, ihre Sprache ist einfach und die Satzstruktur gut nachvollziehbar. Während die meisten Texte zurückhaltend bleiben, zeigen die Illustrationen hin und wieder auch alternative Möglichkeiten und Handlungsoptionen auf. Dort bezieht Bunting Stellung und kommentiert die Schaubilder – wie in den Kapiteln zum Klimawandel (»Viele Menschen sind abhängig von fossilen Brennstoffen – nur so funktioniert ihr Alltag«) und der Energiewende (»Unsere große Aufgabe ist es, in Zukunft nur erneuerbare Energie zu nutzen. Aber sie müssen genauso zuverlässig sein wie die fossilen Brennstoffe bisher«).

Am Buchende verlässt Philip Bunting im Kapitel »So sparst du Energie« seine Rolle als reiner Wissensvermittler, indem er die Kinder zur aktiven Mithilfe auffordert: mit zehn Tipps für den Alltag, »damit wir unseren Energieverbrauch senken und unseren Planeten schützen«. In seinem Schlusswort betont er: »Ich hoffe, dass meine megakurze Einführung in dieses Thema einige Kinder dazu anregt, sich für Energie zu interessieren. So gelingt der Wandel zu einer nachhaltigen Zukunft vielleicht schneller.« Das wirkt authentisch und sympathisch. Dennoch kann auch dieses gelungene Kindersachbuch natürlich nicht mehr als ein kleiner Impuls für mehr Umweltbewusstsein sein. Die Vorbildrolle der Mütter und Väter dürfte dafür eine deutlich größere Bedeutung haben.

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