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»Wirklich wichtiges Wissen«: Wetter für Anfänger

Insa Thiele-Eich vermittelt Grundlagenwissen der Meteorologie. Von ihrem Buch profitiert vor allem, wer sich mit der Thematik bisher erst wenig beschäftigt hat.
Kind in einer gelben Regenjacke und mit gelben Gummistiefeln von hinten fotografiert auf einer regennassen Straße

Was ist eine Warmfront, wie entsteht ein Gewitter, und wozu werden die Navier-Stokes-Gleichungen unter anderem verwendet? Inwiefern hat das Wetter Einfluss auf die menschliche Gesundheit, wie muss eine wirksame Wetterwarnung formuliert sein, und wie können Mobilfunksender zur Verbesserung von Wetterprognosen genutzt werden? Dies sind einige der Fragen, die Insa Thiele-Eich adressiert.

Man sieht schnell: Die Bandbreite der Themen, welche die Autorin auf den gut 200 Seiten ihres Buchs behandelt, ist außerordentlich groß. Während den meisten bewusst sein dürfte, worum es sich bei einer Warmfront handelt, und der aufmerksame Zuschauer der TV-Wetterprognose auch schon einmal gehört haben dürfte, wie Blitz und Donner entstehen, dürfte die Luft (um im meteorologischen Bild zu bleiben) bei den Navier-Stokes-Gleichungen für die Nichtfachfrau eher dünn werden. Gleiches gilt für die Themenauswahl des im lockeren Ton geschriebenen Buchs: Dass das Wetter auf verschiedenen Arten mit der menschlichen Gesundheit zusammenhängt, dürfte nicht überraschen. Methodische Neuheiten wie die Nutzung von Handyfunkwellen zur Wettererfassung sind außerhalb eines engeren Fachpublikums wahrscheinlich weniger bekannt.

So versammelt Thiele-Eich mit ihrer Zusammenstellung eine beachtliche Vielfalt auf wenigen Seiten, wodurch eine Mischung aus – freilich unterhaltsam aufbereitetem – Lehrbuchwissen, unerwarteten Phänomenen (etwa zum Einfluss des Wetters auf die Entstehung von Sprachen) und aktueller Wissenschaft entstanden ist. Das Buch steht damit in einer Reihe anderer populärwissenschaftlicher Werke aus dem Bereich »Meteorologie/Klima«, und es stellt sich die Frage, an wen es sich primär richtet. Wenn man mit dem Begriff »Meteorologie« gar nichts anfangen kann, wie einige Gesprächspartner Thiele-Eichs, die diese Wissenschaft nach Bekunden der Autorin eher mit Sternzeichen in Verbindung bringen, wird man eine Menge lernen. Hat man sich mit der Thematik hingegen schon einmal etwas beschäftigt, allein schon über die vielfältigen, gut aufbereiteten Dokumentationen im Fernsehen, kann man einige Kapitel getrost überspringen und wird sich nicht erneut mit dem Grundwissen der Meteorologie – Fronten, Inversionen, Wolkengattungen et cetera – befassen wollen. Da die einzelnen Kapitel nicht aufeinander aufbauen und keine zwingende Chronologie des Lesens vorgegeben wird, ist das problemlos möglich, und man wird sicherlich auf einige interessante Erkenntnisse stoßen, die das Buch in Summe lesenswert machen.

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