Buchkritik zu »Wissen Sie, was Ihr Gehirn denkt?«
"Wissen Sie, was Ihr Gehirn denkt?" Diese Frage macht neugierig, und Cordelia Fine versteht es, den Leser von Anfang an auf die Reise in "unser Oberstübchen" mitzunehmen. Mit vielen Beispielen aus dem Alltag stellt sie dar, wie unser Gehirn sich die Wirklichkeit erarbeitet und unser Verhalten steuert. Dass sich dabei nicht alles im Bewussten abspielt, ist natürlich klar.
Im Kapitel über das "voreingenommene Gehirn" beschreibt sie beispielsweise die Wirkung von Stereotypen – und wie sie aufgehoben werden können: So erzielen männliche und weibliche Mathematik-Studenten in einem Test (im Schnitt) gleiche Ergebnisse, wenn der Versuchsleiter vorher darauf hinweist, dass bei diesem Test Männer und Frauen gleichwertige Ergebnisse haben – unterbleibt der Hinweis, sind die Männer besser.
Das Büchlein ist leicht und eingängig geschrieben – aber am Ende bleibt für den naturwissenschaftlich- biologisch vorgeprägten Leser allerdings die Frage, wie diese Mechanismen denn nun "wirklich" funktionieren. Cordelia Fine schreibt aus der Sicht der Sozialpsychologie und bleibt für einen Molekularbiologen manchmal vielleicht etwas zu sehr an der Oberfläche. Das sehr ausführliche Literaturverzeichnis gibt die Möglichkeit, einiges im Original nachzulesen, aber vielleicht müssen wir doch noch ein paar Jahre warten, bis uns die molekulare Neurobiologie weitere Antworten geben kann.
Im Kapitel über das "voreingenommene Gehirn" beschreibt sie beispielsweise die Wirkung von Stereotypen – und wie sie aufgehoben werden können: So erzielen männliche und weibliche Mathematik-Studenten in einem Test (im Schnitt) gleiche Ergebnisse, wenn der Versuchsleiter vorher darauf hinweist, dass bei diesem Test Männer und Frauen gleichwertige Ergebnisse haben – unterbleibt der Hinweis, sind die Männer besser.
Das Büchlein ist leicht und eingängig geschrieben – aber am Ende bleibt für den naturwissenschaftlich- biologisch vorgeprägten Leser allerdings die Frage, wie diese Mechanismen denn nun "wirklich" funktionieren. Cordelia Fine schreibt aus der Sicht der Sozialpsychologie und bleibt für einen Molekularbiologen manchmal vielleicht etwas zu sehr an der Oberfläche. Das sehr ausführliche Literaturverzeichnis gibt die Möglichkeit, einiges im Original nachzulesen, aber vielleicht müssen wir doch noch ein paar Jahre warten, bis uns die molekulare Neurobiologie weitere Antworten geben kann.
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