Chemie: ganz einfach
"Chemie, das war für mich in der Schule immer ein Buch mit sieben Siegeln." So oder so ähnlich hört man des öfteren Jemanden stöhnen. „Chemie verstehen“ – der Traum auch unzähliger Studenten, z. B. aus den Bereichen Medizin und Biologie. Das Buch mit dem gleichnamigen Titel von E. Wawra, H. Dolznig und E. Müllner verspricht eine Hilfestellung zum Verständnis des Grundlagenwissens in diesem Fach. Gedacht ist es als Basis für die Prüfungsvorbereitung und für das weiterführende Studium der gängigen, umfangreicheren Lehrbücher. Optisch klar gegliedert, werden auf etwa 250 Seiten die Grundlagen der allgemeinen und anorganischen Chemie sehr anschaulich erklärt. Die Autoren scheuen dabei auch unkonventionelle Vergleiche nicht, wie z. B. der zwischen einer chemischen Bindung und zwei frierenden Igeln, die sich wärmen bzw. stechen. Diese Technik dient sicher dem Lernerfolg, ebenso wie die jedem Kapitel angefügten Übungen mit Lösungen im Anhang des Buches. Zusätzlich bedienen sich die Autoren einer etwas flapsigen Sprache, was wohl ebenfalls den Stoff leichter verdaulich machen soll. Die Sachverhalte sind zum Teil extrem vereinfacht dargestellt, wie die Autoren auch im Vorwort bemerken. So fehlt beispielsweise ein Hinweis auf die Orbitaltheorie, ebenso auf Phänomene der Isomerie bzw. Mesomerie oder Hinweise auf die Strukturchemie. Ganz ausgeklammert wurde die organische bzw. bioorganische Chemie – gerade für Mediziner ein interessantes Kapitel. "Chemie verstehen" hält sein oben erwähntes Versprechen und ist insgesamt eine gute Hilfe, Grundlagenwissen im eigentlichen Wortsinn zu schaffen und so eventuell vorhandene Lücken aus der Schulzeit zu füllen. Dieses Buch ist dabei Ausgangspunkt für die Prüfungsvorbereitung anhand weiterführender Lehrbücher bzw. Vorlesungsnotizen. Zu wünschen wäre ein ähnlicher Band für den Bereich der organischen Chemie.
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