DFT mundgerecht. Ein gelungenes Werk über die Dichtefunktionaltheorie
Welche Bedeutung quantenchemische Rechenverfahren mittlerweile erlangt haben, muss seit dem Nobelpreis 1998 für J. A. Pople und W. Kohn kaum mehr betont werden. Unter den quantenchemischen Methoden hat die Dichtefunktionaltheorie (DFT) auf Grund des exzellenten Rechenzeit-Leistungsverhältnisses und der breiten Anwendbarkeit grandiosen Erfolg. Gerade die preisgünstige Verfügbarkeit ausreichend leistungsstarker Rechner weckt bei vielen Wissenschaftlern, besonders auch experimentell arbeitenden Chemikern, den Wunsch, sich ihrer Forschungsmaterie auch rechenchemisch zu nähern. Wolfram Koch und Max Holthausen schafften es meisterlich, sowohl ein Lehrwerk für Anfänger als auch ein einfaches Nachschlagewerk für Experten auf dem Gebiet der Dichtefunktionaltheorie-Methoden zu konzipieren. Dies wurde möglich durch die Aufteilung des Buches in zwei große Teile: Theorie und Praxis. Während die Theorie sich in verständlicher Weise auf das Nötigste beschränkt, werden im Praxisteil nahezu alle üblichen quantenchemischen Fragestellungen eingehend besprochen — und dies exemplarisch anhand aufbereiteter Originalveröffentlichungen. Der stolze Preis für das Buch ist sicher vertretbar, doch vermutlich für viele Studenten oder Doktoranden, für die das Werk von großem Wert sein könnte, zu hoch. Es bleibt zu wünschen, dass der Verlag vielleicht eine günstigere Taschenbuch-Ausgabe auflegt, vielleicht sogar auf Deutsch, obwohl sich die Autoren erfolgreich um ein gut verständliches Englisch bemüht haben.
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