Astronomie 2008
Das Astronomische Jahr
Rasch alle "relevanten Informationen für einen Beobachtungsabend" zu bieten – mit diesem Selbstanspruch startet das "Astronomische Jahr" in seinen zweiten Jahrgang. In der Inhaltsdarstellung hat sich einiges gegenüber dem Vorjahr getan. Die Zahl der eng beschriebenen Tabellen wurde zugunsten von kurzen Texten zu besonderen Himmelsereignissen wohltuend reduziert. Mit seiner Wochendarstellung gegenüber der eher klassischen Monatszusammenfassung stellt das Astronomische Jahr sicherlich für viele Leser eine interessante Alternative dar. Die Darstellung im zweiseitigen Hochformat gibt viel Platz für die Daten der Beobachtungswoche.
Allerdings schmälern einige Details die Freude am Nutzen des Jahrbuches: eine sehr kleine Schrift, die mitunter durch einen nicht ganz so sauberen Druck noch unschärfer wirkt oder auch die allzu konsequente Verwendung der dunkelblauen Farben, die spätestens da überdacht werden sollte, wo der Planetenname Neptun in dunkelblau auf dunkelblauem Hintergrund steht. Die Stärke des "Astronomischen Jahres" ist die posterartige Zusammenfassung auf einem Blatt. Diese Stärke gilt es in den kommenden Ausgaben noch effektiver herauszuarbeiten.
Ahnerts Astronomisches Jahrbuch 2008
Beim aktuellen Jahrbuch in Heftform ist die Verwandtschaft zur Monatszeitschrift "Sterne und Weltraum" unverkennbarer denn je. In der grafischen Darstellung tut dies dem Inhalt gut: angenehm lesbare Einzeltexte, eine Fülle schöner Fotos. An manchen Stellen mag sich der Leser sogar fragen, ob er gerade das Jahrbuch oder die aktuelle Himmelsvorschau des Monatsheftes liest. Soviel Ähnlichkeit ist natürlich benutzerfreundlich, weil vertraut – lässt dem Jahrbuch aber nur noch wenig eigenes Profil. Die etwas puristischen Grafiken und langen Tabellen sind jedenfalls eher weniger leserfreundlich. Und auch einen systematischeren Aufbau der Einzelmonate mag ein Leser vermissen, besonders im Vergleich mit anderen Jahrbüchern, allen voran dem Himmelsjahr. Wer schnell mal wissen will, um wieviel Uhr am 17. März 2008 der Mond aufgeht, wird sich mit diesem Ahnert schwer tun. Wer hingegen jeden Monat etwas Lektüre, eine Vorschau auf wichtige Ereignisse und Hintergrundberichte lesen möchte, für den ist das Heft empfehlenswert.
Kosmos Himmelsjahr 2008
Der Klassiker der astronomischen Jahrbücher zeigt sich – einmal mehr – in einem neueren Gewand. Der Blick in ein Bücherregal, in dem über 25 Jahrgänge Himmelsjahr stehen, zeigt eines ganz deutlich: immer mehr, immer bunter, immer dicker – das ist die Entwicklung des Himmelsjahres in den letzten zehn Jahren. Klar wird es bei jeder Publikation immer diesen oder jenen Zusatzwunsch geben – ob aber das von 100 auf 300 Seiten erweiterte Jahrbuch seine Übersichtlichkeit bewahren konnte, mag sich der Leser manches Mal fragen. Die aktuelle Ausgabe wartet mit neugestalteten Kapiteldarstellungen auf und wurde in der monatlichen Einstiegsseite um eine Tagesübersicht des Monats ergänzt. Die vertrauten Darstellungen von Sonnen- und Mondlauf oder den Tageslängen sind erfreulicherweise erhalten geblieben, die Texte zum Planetenlauf jetzt ausführlicher. Die monatliche Beschreibung des Sternhimmels ist in der Länge unverändert, das Monatsthema schließt das Kapitel ab. Viele der noch vorhandenen klassischen Darstellungen tragen weiterhin zum hohen Nutzwert des Himmelsjahrs bei, den ein aktiver Himmelsbeobachter nicht missen möchte.
Kosmos Himmelspraxis 2008
Das Büchlein von Werner Celnik ist irgendwie ein kleines "Himmelsjahr" und dann wieder doch nicht. Die Grafik der monatlichen Himmelsansicht, die Tabelle mit Himmelereignissen, all das erinnert den Leser an Darstellungen des umfangreicheren Himmelsjahres. Einzig die dort ausführliche Darstellung der Sichtbarkeiten der Planeten schrumpft bei Celnik auf Vorspannlänge zu Beginn seiner jeweiligen Monatsübersicht. Sehr praxisgerecht ist hingegen die ausführliche Beschreibung von monatlichen Beobachtungsschwerpunkten – hier wird das Buch seinem Titel wirklich gerecht. Einzig, dass die Besprechung des nächtlichen Sternhimmels auf vier Quartalsberichte in Januar, April, Juli und Oktober zusammenrutscht, ist etwas schade – vielleicht aber auch ein Tribut an das Himmelsjahr, das ja im gleichen Haus erscheint. Für den gelegentlichen Beobachter oder den Hobbyeinsteiger ist die Kosmos Himmelspraxis ein empfehlenswertes Jahrbuch, wenn auch der Preis von knapp elf Euro mit Blick auf den Inhaltsumfang recht hoch erscheint.
Der Sternenhimmel 2008
Im Charme vergangener Jahrzehnte präsentiert sich nahezu unverändert das Schweizer Jahrbuch, welches seit einigen Jahren ebenfalls im Kosmos Verlag erscheint. Mit einer recht strengen Darstellung hat sich der Sternenhimmel in seinen Monatsübersichten viel Klarheit bewahrt, allerdings sind die stark komprimierten Darstellungen in manchen Bereichen mit ihrer Zeichensprache vor allem etwas für Eingeweihte.
Somit vermittelt der Sternenhimmel drei Eindrücke: Die Monatsübersichten mit einer recht klaren Struktur und einigen moderneren, wenn auch leider nur schwarz-weißen grafischen Ansichten sind angenehm zu lesen. Die danach jeweils folgenden Besprechungen der Einzeltage sind sehr kryptisch und heute eigentlich kaum noch zeitgemäß. Schließlich die Jahresübersicht zu einzelnen Himmelsobjekten im hinteren Buchdrittel, in der sich lange Tabellen und interessante Texte die Waage halten. Alles in allem wird der Sternhimmel auch in Zukunft eine treue, wenn auch älter werdende Leserschaft haben.
Der Himmel 2008
Ein Jahrbuch, das mit einer interessanten Kombination aufwartet: in der monatlichen Darstellung mit Tagesübersicht, Sternhimmel und Planetenlauf bietet es viele Elemente des "Himmelsjahrs". Im Gegensatz zu diesem bringen Oliver Dreissigacker, Alexander Kerste und Lambert Spix in ihren Monatsthemen und Beobachtungstipps mehr Amateurpraxis in das Buch. Ein Ansatz, der sich ausbauen lässt, denn mit konkreten Auf- oder Untergangszeiten des Mondes tut sich auch "Der Himmel 2008" schwer. Dies sind aber Angaben, die ein aktiver Beobachter doch sehr gerne bei der Hand hat. Denn wer will schon mit einem für die Deep- Sky-Beobachtung gerade aufgebauten Teleskop vom aufgehenden Mond überrascht werden? Auch diesem Jahrbuch ist die inhaltliche Nähe zur Zeitschrift – in diesem Fall zu "astronomie heute" – anzumerken. Hier täte etwas mehr Distanz zum Beitragsstil und eine deutlichere gestalterische Trennung wesentlicher Themenblöcke noch gut. Mit seiner Ansprache für den Hobbyeinsteiger und für den bereits etwas erfahrenen Leser ist das Buch aber auf einem sehr guten Weg. Sehr angenehm sind hierbei auch die lockeren, unverkrampften Texte, die nicht nur viel Information vermitteln, sondern auch gut unterhalten.
Rasch alle "relevanten Informationen für einen Beobachtungsabend" zu bieten – mit diesem Selbstanspruch startet das "Astronomische Jahr" in seinen zweiten Jahrgang. In der Inhaltsdarstellung hat sich einiges gegenüber dem Vorjahr getan. Die Zahl der eng beschriebenen Tabellen wurde zugunsten von kurzen Texten zu besonderen Himmelsereignissen wohltuend reduziert. Mit seiner Wochendarstellung gegenüber der eher klassischen Monatszusammenfassung stellt das Astronomische Jahr sicherlich für viele Leser eine interessante Alternative dar. Die Darstellung im zweiseitigen Hochformat gibt viel Platz für die Daten der Beobachtungswoche.
Allerdings schmälern einige Details die Freude am Nutzen des Jahrbuches: eine sehr kleine Schrift, die mitunter durch einen nicht ganz so sauberen Druck noch unschärfer wirkt oder auch die allzu konsequente Verwendung der dunkelblauen Farben, die spätestens da überdacht werden sollte, wo der Planetenname Neptun in dunkelblau auf dunkelblauem Hintergrund steht. Die Stärke des "Astronomischen Jahres" ist die posterartige Zusammenfassung auf einem Blatt. Diese Stärke gilt es in den kommenden Ausgaben noch effektiver herauszuarbeiten.
Ahnerts Astronomisches Jahrbuch 2008
Beim aktuellen Jahrbuch in Heftform ist die Verwandtschaft zur Monatszeitschrift "Sterne und Weltraum" unverkennbarer denn je. In der grafischen Darstellung tut dies dem Inhalt gut: angenehm lesbare Einzeltexte, eine Fülle schöner Fotos. An manchen Stellen mag sich der Leser sogar fragen, ob er gerade das Jahrbuch oder die aktuelle Himmelsvorschau des Monatsheftes liest. Soviel Ähnlichkeit ist natürlich benutzerfreundlich, weil vertraut – lässt dem Jahrbuch aber nur noch wenig eigenes Profil. Die etwas puristischen Grafiken und langen Tabellen sind jedenfalls eher weniger leserfreundlich. Und auch einen systematischeren Aufbau der Einzelmonate mag ein Leser vermissen, besonders im Vergleich mit anderen Jahrbüchern, allen voran dem Himmelsjahr. Wer schnell mal wissen will, um wieviel Uhr am 17. März 2008 der Mond aufgeht, wird sich mit diesem Ahnert schwer tun. Wer hingegen jeden Monat etwas Lektüre, eine Vorschau auf wichtige Ereignisse und Hintergrundberichte lesen möchte, für den ist das Heft empfehlenswert.
Kosmos Himmelsjahr 2008
Der Klassiker der astronomischen Jahrbücher zeigt sich – einmal mehr – in einem neueren Gewand. Der Blick in ein Bücherregal, in dem über 25 Jahrgänge Himmelsjahr stehen, zeigt eines ganz deutlich: immer mehr, immer bunter, immer dicker – das ist die Entwicklung des Himmelsjahres in den letzten zehn Jahren. Klar wird es bei jeder Publikation immer diesen oder jenen Zusatzwunsch geben – ob aber das von 100 auf 300 Seiten erweiterte Jahrbuch seine Übersichtlichkeit bewahren konnte, mag sich der Leser manches Mal fragen. Die aktuelle Ausgabe wartet mit neugestalteten Kapiteldarstellungen auf und wurde in der monatlichen Einstiegsseite um eine Tagesübersicht des Monats ergänzt. Die vertrauten Darstellungen von Sonnen- und Mondlauf oder den Tageslängen sind erfreulicherweise erhalten geblieben, die Texte zum Planetenlauf jetzt ausführlicher. Die monatliche Beschreibung des Sternhimmels ist in der Länge unverändert, das Monatsthema schließt das Kapitel ab. Viele der noch vorhandenen klassischen Darstellungen tragen weiterhin zum hohen Nutzwert des Himmelsjahrs bei, den ein aktiver Himmelsbeobachter nicht missen möchte.
Kosmos Himmelspraxis 2008
Das Büchlein von Werner Celnik ist irgendwie ein kleines "Himmelsjahr" und dann wieder doch nicht. Die Grafik der monatlichen Himmelsansicht, die Tabelle mit Himmelereignissen, all das erinnert den Leser an Darstellungen des umfangreicheren Himmelsjahres. Einzig die dort ausführliche Darstellung der Sichtbarkeiten der Planeten schrumpft bei Celnik auf Vorspannlänge zu Beginn seiner jeweiligen Monatsübersicht. Sehr praxisgerecht ist hingegen die ausführliche Beschreibung von monatlichen Beobachtungsschwerpunkten – hier wird das Buch seinem Titel wirklich gerecht. Einzig, dass die Besprechung des nächtlichen Sternhimmels auf vier Quartalsberichte in Januar, April, Juli und Oktober zusammenrutscht, ist etwas schade – vielleicht aber auch ein Tribut an das Himmelsjahr, das ja im gleichen Haus erscheint. Für den gelegentlichen Beobachter oder den Hobbyeinsteiger ist die Kosmos Himmelspraxis ein empfehlenswertes Jahrbuch, wenn auch der Preis von knapp elf Euro mit Blick auf den Inhaltsumfang recht hoch erscheint.
Der Sternenhimmel 2008
Im Charme vergangener Jahrzehnte präsentiert sich nahezu unverändert das Schweizer Jahrbuch, welches seit einigen Jahren ebenfalls im Kosmos Verlag erscheint. Mit einer recht strengen Darstellung hat sich der Sternenhimmel in seinen Monatsübersichten viel Klarheit bewahrt, allerdings sind die stark komprimierten Darstellungen in manchen Bereichen mit ihrer Zeichensprache vor allem etwas für Eingeweihte.
Somit vermittelt der Sternenhimmel drei Eindrücke: Die Monatsübersichten mit einer recht klaren Struktur und einigen moderneren, wenn auch leider nur schwarz-weißen grafischen Ansichten sind angenehm zu lesen. Die danach jeweils folgenden Besprechungen der Einzeltage sind sehr kryptisch und heute eigentlich kaum noch zeitgemäß. Schließlich die Jahresübersicht zu einzelnen Himmelsobjekten im hinteren Buchdrittel, in der sich lange Tabellen und interessante Texte die Waage halten. Alles in allem wird der Sternhimmel auch in Zukunft eine treue, wenn auch älter werdende Leserschaft haben.
Der Himmel 2008
Ein Jahrbuch, das mit einer interessanten Kombination aufwartet: in der monatlichen Darstellung mit Tagesübersicht, Sternhimmel und Planetenlauf bietet es viele Elemente des "Himmelsjahrs". Im Gegensatz zu diesem bringen Oliver Dreissigacker, Alexander Kerste und Lambert Spix in ihren Monatsthemen und Beobachtungstipps mehr Amateurpraxis in das Buch. Ein Ansatz, der sich ausbauen lässt, denn mit konkreten Auf- oder Untergangszeiten des Mondes tut sich auch "Der Himmel 2008" schwer. Dies sind aber Angaben, die ein aktiver Beobachter doch sehr gerne bei der Hand hat. Denn wer will schon mit einem für die Deep- Sky-Beobachtung gerade aufgebauten Teleskop vom aufgehenden Mond überrascht werden? Auch diesem Jahrbuch ist die inhaltliche Nähe zur Zeitschrift – in diesem Fall zu "astronomie heute" – anzumerken. Hier täte etwas mehr Distanz zum Beitragsstil und eine deutlichere gestalterische Trennung wesentlicher Themenblöcke noch gut. Mit seiner Ansprache für den Hobbyeinsteiger und für den bereits etwas erfahrenen Leser ist das Buch aber auf einem sehr guten Weg. Sehr angenehm sind hierbei auch die lockeren, unverkrampften Texte, die nicht nur viel Information vermitteln, sondern auch gut unterhalten.
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