Nervennahrung
Es bringt uns zum Weinen und Lachen, löst knifflige Rechenaufgaben, lenkt unsere Schritte und lernt täglich Neues dazu: Unser Denkorgan ist ein echtes Multitalent. Der ehemalige Biochemie-Professor Hans Günter Gassen startet nun mit seinem Buch "Das Gehirn" einen gelungenen Versuch, uns in die Tiefen unserer Hirnwindungen zu entführen und die Geheimnisse dieses faszinierenden Organs zu lüften.
In neunzehn in sich abgeschlossenen Kapiteln bewegt sich der Autor in verständlicher Sprache und mit zahlreichen farbigen Abbildungen elegant zwischen den Arealen und Geisteswelten unseres Gehirns. Beginnend mit einem kurzen Abriss über die Evolution des Menschen und seines Denkorgans widmet Gassen den zweiten Abschnitt den Denkern und Forschern, die sich von der Antike bis heute mit den "grauen Zellen" beschäftigten. Über die eher philosophische Suche nach dem Sitz der Seele zur Zeit Platons bis hin zu den Erkenntnissen der ersten anatomischen Gehirnschnitte in der Renaissance skizziert der Autor ein spannendes Bild der Historie der Hirnforschung. Auch die Methoden, mit denen die modernen Neurowissenschaftler in die Köpfe ihrer Probanden blicken, werden dem Leser verständlich und bildhaft erklärt.
Damit man als Laie beim Lesen dieses Buches nicht in den Furchen, Windungen und Lappen des Gehirns verloren geht, beschäftigt sich ein ganzes Kapitel mit dem "Lageplan" der einzelnen Hirnareale. Obwohl der Aufbau unseres Denkorgans sehr komplex ist, ermöglicht der Autor auch fachfremden Lesern eine grundlegende Orientierung, weil er auf unnötige Fachausdrücke verzichtet, sich nicht in wissenschaftlichen Details verliert und mit anschaulichen Übersichtszeichnungen den Text illustriert.
Doch welche Aufgaben erfüllen die unterschiedlichen Bereiche des Denkorgans, und wie kommunizieren sie miteinander? Woher bekommen sie die Energie zum Arbeiten? Wie leiten sie ihre Befehle an den Körper weiter? Auf diese Fragen gibt das Buch dem interessierten Leser äußerst detailliert Antwort. Es erklärt, wie das Gehirn Eindrücke wahrnimmt, sie verarbeitet und zahlreiche Informationen im Gedächtnis speichert. Zudem gewährt es Einblicke in das fragile Adergeflecht dieses Organs und stellt dessen schnelle und wirksamen Boten, die Hormone, vor.
Dass ein so leistungsstarkes und hochkompliziertes Organ wie unser Gehirn allerdings auch sehr störungsanfällig sein kann, führt der Autor uns in den Kapiteln über zerebrale Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder Alzheimer-Demenz vor Augen. Wie wichtig und brisant die Auseinandersetzung mit diesem Thema künftig sein wird, deutet Gassen mit Blick auf die überalternde Gesellschaft der Bundesrepublik an.
Auch vor abstrakten, philosophischen Ansätzen und Fragestellungen schreckt Gassen nicht zurück, wie er in den Kapiteln über die Existenz eines freien Willen oder die Suche nach allgemein gültigen Kardinaltugenden beweist.
Ob die Entwicklung von Sprache, die Gehirnaktivitäten des Schlafes oder die Wirkung von Drogen – Gassen gelingt es tatsächlich, die unterschiedlichsten Fassetten und Fähigkeiten unserer grauen Zellen in seinem Buch informativ und prägnant zusammenzufassen. Vor allem die aussagekräftigen Darstellungen machen es auch für einen Laien zu einem echten Lesevergnügen. Wer zudem über das Werk hinaus noch tiefer in die Materie einsteigen möchte, findet in den Literaturangaben zu jedem Kapitel genügend weiterführenden Lesestoff. Doch schon nach der Lektüre von Gassens Werk hat man das gute Gefühl, sein Gehirn und hoffentlich auch das Gedächtnis mit wertvoller Nervennahrung versorgt zu haben.
In neunzehn in sich abgeschlossenen Kapiteln bewegt sich der Autor in verständlicher Sprache und mit zahlreichen farbigen Abbildungen elegant zwischen den Arealen und Geisteswelten unseres Gehirns. Beginnend mit einem kurzen Abriss über die Evolution des Menschen und seines Denkorgans widmet Gassen den zweiten Abschnitt den Denkern und Forschern, die sich von der Antike bis heute mit den "grauen Zellen" beschäftigten. Über die eher philosophische Suche nach dem Sitz der Seele zur Zeit Platons bis hin zu den Erkenntnissen der ersten anatomischen Gehirnschnitte in der Renaissance skizziert der Autor ein spannendes Bild der Historie der Hirnforschung. Auch die Methoden, mit denen die modernen Neurowissenschaftler in die Köpfe ihrer Probanden blicken, werden dem Leser verständlich und bildhaft erklärt.
Damit man als Laie beim Lesen dieses Buches nicht in den Furchen, Windungen und Lappen des Gehirns verloren geht, beschäftigt sich ein ganzes Kapitel mit dem "Lageplan" der einzelnen Hirnareale. Obwohl der Aufbau unseres Denkorgans sehr komplex ist, ermöglicht der Autor auch fachfremden Lesern eine grundlegende Orientierung, weil er auf unnötige Fachausdrücke verzichtet, sich nicht in wissenschaftlichen Details verliert und mit anschaulichen Übersichtszeichnungen den Text illustriert.
Doch welche Aufgaben erfüllen die unterschiedlichen Bereiche des Denkorgans, und wie kommunizieren sie miteinander? Woher bekommen sie die Energie zum Arbeiten? Wie leiten sie ihre Befehle an den Körper weiter? Auf diese Fragen gibt das Buch dem interessierten Leser äußerst detailliert Antwort. Es erklärt, wie das Gehirn Eindrücke wahrnimmt, sie verarbeitet und zahlreiche Informationen im Gedächtnis speichert. Zudem gewährt es Einblicke in das fragile Adergeflecht dieses Organs und stellt dessen schnelle und wirksamen Boten, die Hormone, vor.
Dass ein so leistungsstarkes und hochkompliziertes Organ wie unser Gehirn allerdings auch sehr störungsanfällig sein kann, führt der Autor uns in den Kapiteln über zerebrale Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder Alzheimer-Demenz vor Augen. Wie wichtig und brisant die Auseinandersetzung mit diesem Thema künftig sein wird, deutet Gassen mit Blick auf die überalternde Gesellschaft der Bundesrepublik an.
Auch vor abstrakten, philosophischen Ansätzen und Fragestellungen schreckt Gassen nicht zurück, wie er in den Kapiteln über die Existenz eines freien Willen oder die Suche nach allgemein gültigen Kardinaltugenden beweist.
Ob die Entwicklung von Sprache, die Gehirnaktivitäten des Schlafes oder die Wirkung von Drogen – Gassen gelingt es tatsächlich, die unterschiedlichsten Fassetten und Fähigkeiten unserer grauen Zellen in seinem Buch informativ und prägnant zusammenzufassen. Vor allem die aussagekräftigen Darstellungen machen es auch für einen Laien zu einem echten Lesevergnügen. Wer zudem über das Werk hinaus noch tiefer in die Materie einsteigen möchte, findet in den Literaturangaben zu jedem Kapitel genügend weiterführenden Lesestoff. Doch schon nach der Lektüre von Gassens Werk hat man das gute Gefühl, sein Gehirn und hoffentlich auch das Gedächtnis mit wertvoller Nervennahrung versorgt zu haben.
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