Universum für Einsteiger
Mehrere tausend Jahre lang hielt der Mensch sich und die Erde für den Nabel der Welt, um den alles kreiste. Als Nikolaus Kopernikus vor knapp fünfhundert Jahren das geozentrische Weltbild durch das heliozentrische ersetzte, löste er damit eine Erkenntnisrevolution aus. Heute wissen wir: Auch die Sonne steht nicht im Mittelpunkt des Universums. Mehr noch – das Universum hat überhaupt kein Zentrum.
Der Urknall, in dem Raum und Zeit entstanden, fand gewissermaßen an jedem Ort des Weltalls statt. Dieser Sturz des kopernikanischen Weltbilds vollzog sich in den letzten hundert Jahren Stück für Stück. In dem Maß, in dem sich die Astronomie von der reinen Himmelsmechanik zur physikalischen Disziplin wandelte, die nach allen Regeln der Kunst die Strahlung der Himmelskörper analysiert, hat unser Wissen über den Aufbau des Universums und die Entwicklung der Planeten, Sterne und Galaxien rapide zugenommen. Der Autor Harry Nussbaumer, emeritierter Professor der ETH Zürich, war selbst an dieser Forschung beteiligt.
Mit dem vorliegenden Buch nimmt er die Leser mit auf eine spannende Reise, die mit dem antiken Weltbild beginnt und in kurzen, verständlich präsentierten Etappen zu unserer modernen Beschreibung des Universums führt. Die Aufgabe, die wesentlichen Fragestellungen, Messmethoden, Theorien und Befunde der heutigen Astronomie auf begrenztem Raum darzulegen, ist dem Autor virtuos gelungen. Gewiss, mancher Einzelaspekt – wie etwa die heute als beschleunigt angenommene Expansion des Universums – hätte ausführlicher behandelt werden können.
Dennoch findet der Autor im Erzählfluss die Zeit, mit manchem beliebten Missverständnis aufzuräumen und auch die Leistungen von Astronomen hervorzuheben, die von der üblichen Geschichtsschreibung fast völlig vergessen wurden. So wird der US-Astronom Edwin Hubble allzu oft als Entdecker der kosmischen Expansion gerühmt und als derjenige, der als Erster erkannte, dass Spiralnebel selbstständige Galaxien sind. Falsch, stellt Nussbaumer klar. Hubble habe zwar die Linearität zwischen der Rotverschiebung von Galaxien und deren Entfernung zur Erde herausgefunden, dies aber nicht als Expansion des Weltalls interpretiert. Bereits drei Jahre vor Hubble hatte Ernst Julius Öpik 1922 anhand beobachteter Rotationskurven den Andromedanebel M 31 klar als extragalaktisches Objekt erkannt.
Es sind solche Details, die Nussbaumers Buch angenehm von vergleichbaren Werken – die zumeist aus dem Englischen übersetzt wurden – unterscheiden. Ein Schwachpunkt ist allerdings das Register, das leider nicht auf alle im Buch vorkommenden Namen und Begriffe verweist.
Der Urknall, in dem Raum und Zeit entstanden, fand gewissermaßen an jedem Ort des Weltalls statt. Dieser Sturz des kopernikanischen Weltbilds vollzog sich in den letzten hundert Jahren Stück für Stück. In dem Maß, in dem sich die Astronomie von der reinen Himmelsmechanik zur physikalischen Disziplin wandelte, die nach allen Regeln der Kunst die Strahlung der Himmelskörper analysiert, hat unser Wissen über den Aufbau des Universums und die Entwicklung der Planeten, Sterne und Galaxien rapide zugenommen. Der Autor Harry Nussbaumer, emeritierter Professor der ETH Zürich, war selbst an dieser Forschung beteiligt.
Mit dem vorliegenden Buch nimmt er die Leser mit auf eine spannende Reise, die mit dem antiken Weltbild beginnt und in kurzen, verständlich präsentierten Etappen zu unserer modernen Beschreibung des Universums führt. Die Aufgabe, die wesentlichen Fragestellungen, Messmethoden, Theorien und Befunde der heutigen Astronomie auf begrenztem Raum darzulegen, ist dem Autor virtuos gelungen. Gewiss, mancher Einzelaspekt – wie etwa die heute als beschleunigt angenommene Expansion des Universums – hätte ausführlicher behandelt werden können.
Dennoch findet der Autor im Erzählfluss die Zeit, mit manchem beliebten Missverständnis aufzuräumen und auch die Leistungen von Astronomen hervorzuheben, die von der üblichen Geschichtsschreibung fast völlig vergessen wurden. So wird der US-Astronom Edwin Hubble allzu oft als Entdecker der kosmischen Expansion gerühmt und als derjenige, der als Erster erkannte, dass Spiralnebel selbstständige Galaxien sind. Falsch, stellt Nussbaumer klar. Hubble habe zwar die Linearität zwischen der Rotverschiebung von Galaxien und deren Entfernung zur Erde herausgefunden, dies aber nicht als Expansion des Weltalls interpretiert. Bereits drei Jahre vor Hubble hatte Ernst Julius Öpik 1922 anhand beobachteter Rotationskurven den Andromedanebel M 31 klar als extragalaktisches Objekt erkannt.
Es sind solche Details, die Nussbaumers Buch angenehm von vergleichbaren Werken – die zumeist aus dem Englischen übersetzt wurden – unterscheiden. Ein Schwachpunkt ist allerdings das Register, das leider nicht auf alle im Buch vorkommenden Namen und Begriffe verweist.
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