"Meine Zeit wird kommen ..." Der Gärtner Mendel und die Früchte seiner fleißigen Arbeit
Heute als Begründer der Genetik gefeiert und mit seinen Erbsen-Experimenten sowie der nach ihm benannten Vererbungslehre in jedem Biologie-Buch vertreten, war Johann Gregor Mendel zu Lebzeiten ein verkanntes Genie. Da seine Aufzeichnungen nach seinem Tod verbrannt wurden oder verloren gingen, wissen wir nur noch wenig von der historischen Person. Und dennoch gibt es da etwas zu erzählen: Basierend auf den wenigen Fakten und auf Grundlage allgemeiner Informationen über das (wissenschaftliche) Leben in den 50er und 60er Jahren des 19. Jahrhunderts, gelingt es Robin Marantz Henig in „Der Mönch im Garten“, das Leben und die Forschungen des späteren Abtes Mendel wieder lebendig werden zu lassen. Außerdem beschreibt sie die Wiederentdeckung und Rezeption der Mendelschen Theorien zu Beginn des 20. Jahrhunderts und präsentiert eine Auswahl der wissenschaftlichen Nachfolger mitsamt ihren Forschungsbeiträgen. Auch wenn hie und da einige trockene Passagen den Lesespaß trüben, ist „Der Mönch im Garten“ insgesamt sehr lesenswert — vor allem, da die Ideenwelt zur Wirkungszeit Mendels dargestellt wird, mit all ihren uns heute z. T. grotesk vorkommenden Theorien. Dadurch wird Mendels Leistung besonders hervorgehoben — auch wenn man heute dazu neigt, ihn fast etwas zu verherrlichen, was Robin Marantz Henig mit Fingerspitzengefühl ebenfalls vor Augen führt. Insgesamt eine solide Darstellung der Anfänge der Vererbungslehre, die der Phantasie über ihre Entstehung noch genügend Freiraum lässt!
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