Himmels-Reiseführer
Im angelsächsischen Sprachraum findet sich seit langer Zeit eine Reihe von Veröffentlichungen, die Himmelstouren beschreiben. Endlich liegt nun ein solcher "Reiseführer" in deutscher Sprache vor. Der "Starhopper" von Thomas Jäger, einem versierten Amateurastronomen, präsentiert 20 Himmelstouren, von denen einige zwischen 1994 und 2006 in der Zeitschrift "Interstellarum" erschienen und für die Buchausgabe überarbeitet wurden. Jede dieser "Starhopping-Touren" bietet ein durchdachtes Programm für eine eigene Beobachtungsnacht. Die ersten 16 "Starhops" geleiten durch das Jahr und fokussieren sich auf jeweils eine Himmelsregion; für jede Jahreszeit gibt es vier Touren.
Die Touren 17 bis 20 – für jede Jahreszeit eine – beschränken sich nicht auf eine Himmelsregion, sondern behandeln Einzelobjekte, die etwas abseits vom Mainstream liegen und mehr Geduld erfordern. Dabei führt Thomas Jäger den Beobachter vom näheren zum weiter entfernten Objekt und beschreibt sie in der Reihenfolge ihrer Entfernung. Die Frühlingstour schließt daher beispielsweise mit dem drei Milliarden Lichtjahre entfernten Quasar 3C 273 ab, es handelt sich um eines der fernsten Himmelsobjekte, das mit den eigenen Augen – eine Teleskopöffnung ab acht Zoll vorausgesetzt – beobachtet werden kann.
Jede Tour ist ausführlich bebildert und mit kartografi sch sehr schön gestalteten Aufsuchkarten illustriert. Die Sterne sind in diesen Karten weiß auf dunkelblau abgebildet, um manche Himmelsobjekte sind Zielkreise mit einem Durchmesser von einem Grad eingeblendet. Die beschreibenden Texte sind durchweg sehr informativ und gut geschrieben und allesamt praxisnah. Oft gibt der Autor mehrere Wege zum Aufsuchen einzelner Objekte an.
Dem etwa 160 Seiten umfassenden Hauptteil der Himmelstouren ist eine sehr nützliche Einführung in die Amateurastronomie vorangestellt. Der Autor schöpft aus einem großen Erfahrungsschatz und behandelt alle praktischen Aspekte, die für erfolgreiche Beobachtungen am Sternhimmel erforderlich sind: Ein kleines Kapitel beschreibt die notwendige Theorie über Beobachtungsinstrumente. Es folgt ein umfangreiches Kapitel mit Methoden zum Auffinden von Himmels objekten. Der Autor erläutert Aufsuchtechniken für Teleskope ohne jede Steuerung ("Starhopping"), aber auch für solche mit modernen Computersteuerungen (GoTo).
Ein Schönheitsfehler trübt die Lektüre dieses kurzweilig zu lesenden Buchs: Es wimmelt im "Starhopper" bereits auf den ersten Seiten von Fehlern, die teilweise richtig weh tun. Es sind Satzfehler und orthografische Verwirrungen, die mit einer sorgfältigen Redaktion durchweg vermeidbar wären. Trotz dieses Makels, der mit der zweiten Auflage hoffentlich ausgemerzt sein wird, möchte ich dieses Buch unbedingt empfehlen. Der "Starhopper" ist eine Sternstunde im Kanon der amateurastronomischen Literatur, die jeder Amateurastronom mit auf die sprichwörtliche "einsame Insel" nehmen kann, sollte er nur ein einziges Buch im Gepäck haben.
Die Touren 17 bis 20 – für jede Jahreszeit eine – beschränken sich nicht auf eine Himmelsregion, sondern behandeln Einzelobjekte, die etwas abseits vom Mainstream liegen und mehr Geduld erfordern. Dabei führt Thomas Jäger den Beobachter vom näheren zum weiter entfernten Objekt und beschreibt sie in der Reihenfolge ihrer Entfernung. Die Frühlingstour schließt daher beispielsweise mit dem drei Milliarden Lichtjahre entfernten Quasar 3C 273 ab, es handelt sich um eines der fernsten Himmelsobjekte, das mit den eigenen Augen – eine Teleskopöffnung ab acht Zoll vorausgesetzt – beobachtet werden kann.
Jede Tour ist ausführlich bebildert und mit kartografi sch sehr schön gestalteten Aufsuchkarten illustriert. Die Sterne sind in diesen Karten weiß auf dunkelblau abgebildet, um manche Himmelsobjekte sind Zielkreise mit einem Durchmesser von einem Grad eingeblendet. Die beschreibenden Texte sind durchweg sehr informativ und gut geschrieben und allesamt praxisnah. Oft gibt der Autor mehrere Wege zum Aufsuchen einzelner Objekte an.
Dem etwa 160 Seiten umfassenden Hauptteil der Himmelstouren ist eine sehr nützliche Einführung in die Amateurastronomie vorangestellt. Der Autor schöpft aus einem großen Erfahrungsschatz und behandelt alle praktischen Aspekte, die für erfolgreiche Beobachtungen am Sternhimmel erforderlich sind: Ein kleines Kapitel beschreibt die notwendige Theorie über Beobachtungsinstrumente. Es folgt ein umfangreiches Kapitel mit Methoden zum Auffinden von Himmels objekten. Der Autor erläutert Aufsuchtechniken für Teleskope ohne jede Steuerung ("Starhopping"), aber auch für solche mit modernen Computersteuerungen (GoTo).
Ein Schönheitsfehler trübt die Lektüre dieses kurzweilig zu lesenden Buchs: Es wimmelt im "Starhopper" bereits auf den ersten Seiten von Fehlern, die teilweise richtig weh tun. Es sind Satzfehler und orthografische Verwirrungen, die mit einer sorgfältigen Redaktion durchweg vermeidbar wären. Trotz dieses Makels, der mit der zweiten Auflage hoffentlich ausgemerzt sein wird, möchte ich dieses Buch unbedingt empfehlen. Der "Starhopper" ist eine Sternstunde im Kanon der amateurastronomischen Literatur, die jeder Amateurastronom mit auf die sprichwörtliche "einsame Insel" nehmen kann, sollte er nur ein einziges Buch im Gepäck haben.
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