Urgeschichte im Taschenformat
Zeit ist ein knappes Gut, und deshalb haben Bücher Konjunktur, die ein Thema so erschöpfend wie möglich, doch nur auf so viel Raum wie nötig darstellen. Zwei Neuerscheinungen widmen sich der fernen Vergangenheit des Menschen und jede hat ihre Vorzüge.
Vom Katarchaikum (vor etwa 4600 bis 3800 Millionen Jahren) bis in die Warmzeit, in der wir leben, führen der Paläobiologe Friedemann Schrenk und die Redakteurin Stephanie Müller ihre Leser in dem Taschenbuch "Urzeit" aus der Reihe "Die 101 wichtigsten Fragen". Sie befassen sich mit Grundsätzlichem, etwa "Wie sah die Erde im Pleistozän aus?" oder "Seit wann gibt es Säugetiere?", antworten aber auch auf Fragen wie "Wann gab es den ersten Frühling?" und "Ist das Plankton am Golfkrieg schuld?". Auf dieser Reise gehört der Spaßfaktor unbedingt dazu, doch obendrein vermitteln die Autoren eine beeindruckende Detailfülle. Das handliche Format beruht nicht zuletzt auf der beschränkten Zahl an Abbildungen.
Aufwändiger ausgestattet kommt "Die Steinzeit" von Almut Bick daher. Die promovierte Archäologin und Wissenschaftsjournalistin versteht ihr Handwerk. Die Beschränkung auf jene Phase der Menschheitsgeschichte, in der Stein der wichtigste Werkstoff war, lässt ihr Raum, auch auf komplizierte Sachverhalte einzugehen, etwa die Fertigungstechnik des Neandertalers vor zirka 300 000 Jahren, die Jagdstrategien der frühen modernen Menschen vor etwa 15 000 Jahren oder die Ausbreitung der Landwirtschaft vor fast 10 000 Jahren. Selbst Randaspekte wie der erste, über 20 000 Jahre alte Bumerang aus der Oblazowa-Höhle in Polen kommen zur Sprache. Dabei sind die Informationen höchst aktuell, beispielsweise berücksichtigt Bick bereits die 2005 publizierten genetischen Untersuchungen an Skeletten der ersten europäischen Bauern. Die auf farbig abgesetzten Seiten in lockerer Folge erscheinenden Erklärungen zu wichtigen Fundplätzen, zentralen Fundgattungen und spektakulären Objekten tragen ebenfalls viel zum Verständnis der vergangenen Lebenswelten bei.
Alles in allem: zwei wunderbare Bücher, die die Latte für vergleichbare Werke hoch legen.
Vom Katarchaikum (vor etwa 4600 bis 3800 Millionen Jahren) bis in die Warmzeit, in der wir leben, führen der Paläobiologe Friedemann Schrenk und die Redakteurin Stephanie Müller ihre Leser in dem Taschenbuch "Urzeit" aus der Reihe "Die 101 wichtigsten Fragen". Sie befassen sich mit Grundsätzlichem, etwa "Wie sah die Erde im Pleistozän aus?" oder "Seit wann gibt es Säugetiere?", antworten aber auch auf Fragen wie "Wann gab es den ersten Frühling?" und "Ist das Plankton am Golfkrieg schuld?". Auf dieser Reise gehört der Spaßfaktor unbedingt dazu, doch obendrein vermitteln die Autoren eine beeindruckende Detailfülle. Das handliche Format beruht nicht zuletzt auf der beschränkten Zahl an Abbildungen.
Aufwändiger ausgestattet kommt "Die Steinzeit" von Almut Bick daher. Die promovierte Archäologin und Wissenschaftsjournalistin versteht ihr Handwerk. Die Beschränkung auf jene Phase der Menschheitsgeschichte, in der Stein der wichtigste Werkstoff war, lässt ihr Raum, auch auf komplizierte Sachverhalte einzugehen, etwa die Fertigungstechnik des Neandertalers vor zirka 300 000 Jahren, die Jagdstrategien der frühen modernen Menschen vor etwa 15 000 Jahren oder die Ausbreitung der Landwirtschaft vor fast 10 000 Jahren. Selbst Randaspekte wie der erste, über 20 000 Jahre alte Bumerang aus der Oblazowa-Höhle in Polen kommen zur Sprache. Dabei sind die Informationen höchst aktuell, beispielsweise berücksichtigt Bick bereits die 2005 publizierten genetischen Untersuchungen an Skeletten der ersten europäischen Bauern. Die auf farbig abgesetzten Seiten in lockerer Folge erscheinenden Erklärungen zu wichtigen Fundplätzen, zentralen Fundgattungen und spektakulären Objekten tragen ebenfalls viel zum Verständnis der vergangenen Lebenswelten bei.
Alles in allem: zwei wunderbare Bücher, die die Latte für vergleichbare Werke hoch legen.
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