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Opium, Umwelt und Familie...

So unterschiedlich die Themen auch sind, sie und noch viele andere finden sich in Leslie Forbes Roman „Die Botanikerin“. Claire Fleetwood, eine forensische Fotografin, stößt bei ihrer Suche nach ihren Familienbanden auf viele Morde in Gegenwart und Vergangenheit und auf die Lebensgeschichte ihrer Tante, einer Botanikerin, die im 19. Jahrhundert in England und Indien lebte. Auf ihren Spuren wandelt Claire auf einer Expedition in unzugängliche Regionen des Himalaja. Forbes verknüpft die Tagebucheintragungen der Tante mit dem aktuellen Expeditionsgeschehen, mit der Problematik einer zu ambitionierten Forschung nach einem Krebsmittel auf der Basis von Chlorophyll, der Umweltzerstörung, Opiumanbau, Liebschaften und der Geschichte Jack the Rippers, dessen Identität und Taten mit der Familiengeschichte Claire Fleetwoods verknüpft wird. Immer wieder werden die Themen der „grünen“ Natur in Form von Pflanzen in Wildnis, Garten oder Kunst mit Mord, Skeletten, Skurilitätensammlungen und ähnlichem kontrastiert. Die botanischen Leistungen der Vorfahrin bzw. Botanik im allgemeinen stehen trotz allem eher im Hintergrund. Der Roman ist zwar sehr flüssig und fesselnd geschrieben, geizt aber nicht mit Klischees (beispielsweise der Orchideenraub in Bhutan) und einer teilweise etwas weit hergeholten Verknüpfung verschiedener Ereignisse bzw. Themen. Vor allem gegen Ende des Romans stören Details, wie z.B. das plötzliche Verschwinden zweier Expeditionsteilnehmer, das niemand zu interessieren scheint, und die im Grunde fehlende Aufklärung des am Anfang des Romans breit beschriebenen Mordes an der besten Freundin der Hauptperson.

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