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Raus aus dem Hamsterrad

Vielen Menschen erscheint ihr Alltag als eine Flut von Anforderungen, die ihnen über den Kopf wachsen. Doch warum die Hektik? Geht es auch anders? Laut dem Psychologen Stephan Grünewald, Leiter des rheingold Instituts in Köln, verdrängen wir damit unsere Zukunftsängste. Doch wir drehen uns so nur ständig im Kreis: Die manische Lebensführung verhindert jede Muße, die neue Lebensperspektiven eröffnen könnte.

Da helfe nur eins: Handy aus! Computer aus! Einfach die Seele baumeln lassen und träumen. Denn Träume machen uns "auf Wünsche oder Probleme aufmerksam, die in der hektischen Betriebsblindheit des Tages aus unserem Blick geraten ". So lasse sich der Alltagsstress in Erfindungs- und Schöpfergeist umwandeln.

Seine Diagnose und Therapieempfehlung stützt Grünewald auf eine Vielzahl von "Tiefeninterviews" seines Instituts. Anschaulich erzählt er etwa von der Mutter, die nebenbei noch Karrierefrau und Liebhaberin sein will, vom Senioren, der immerzu seine Rüstigkeit demonstriert, oder von Jugendlichen, die mittels "medialem Dauereinsatz verstörende Leerstellen im Alltag" zu füllen versuchten.

Obwohl Grünewald immer wieder stark verallgemeinert, trifft seine Analyse einen Nerv: Er macht Mut, sich einfach mal eine Pause zu gönnen.

  • Quellen
Gehirn und Geist 9/2013

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