Schwärmereien über Schwärme
Ich liebe Honig: Ein Honigbrot war schon früher immer etwas sehr Feines und daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Allerdings mag ich nicht nur die klebrige Masse an sich, sondern bin auch vom geschäftigen Treiben seiner Erzeuger schwer fasziniert. Leider blieb es bisher lediglich bei einer Faszination. Grund genug, Peter Millers Buch „Die Intelligenz des Schwarms“ zu lesen. „Was wir von Tieren für unser Leben in einer komplexen Welt lernen können“ – so lautet der Untertitel des Buches. Und wäre es nicht spannend, sich ein paar Tipps von Ameisen, Bienen und Co abzuschauen, um den eigenen Alltag zu optimieren?
Das 271 Seiten zählende Buch unterteilt sich grob in fünf Komplexe, beginnend mit den Ameisen und der Frage, wer da eigentlich das Oberhaupt ist. Weiter geht es mit den Bienen: Wie finden diese im Kollektiv die beste Unterkunft für einen neuen Staat? Bevor die Heuschrecken als beängstigendes Beispiel für amoklaufende Schwärme den Abschluss des Themenkomplexes bilden, erfahren wir noch etwas über das Geheimnis der Herden und Horden.
Jedes der verschiedenen Kapitel wird mit einer kleinen Geschichte über die jeweiligen Wissenschaftler eingeleitet, die die unterschiedlichen Schwärme erforschen. So erfahren wir zum Beispiel, dass es im Süden von New Mexico in der Sonorawüste ein 25 Hektar großes Areal gibt, auf dem die Biologin Deborah Gordon von der Stanford University unter anderem einige hundert Völker der Roten Ernteameise beobachtet – Geschichten, die die Thematik so doch etwas persönlicher und lebendiger gestalten.
Leider fällt dieser schmückende Rahmen für das eigentliche Thema gelegentlich etwas zu ausführlich aus. Besonders stark bemerkt der Leser das im vierten Kapitel über die Herden und Horden – wird er doch das Gefühl nicht los, dass der Autor Peter Miller hier eher über das Geheimnis des ausufernden Schwärmens berichtet, das er nahezu perfekt beherrscht. Es mag durchaus interessant sein, dass der englische Naturkundler Edmund Selous sich schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Schwärmen beschäftigt hat. Aber ist es wirklich nötig, auch all die rudimentären Erklärungsversuche ebenfalls zu beschreiben? Danach geht es munter weiter mit dem Physiker Andrea Cavagna, der sich über den Dächern Roms der Beobachtung von Vogelschwärmen verschrieben hat. Hier lässt die schon fast tagebuchartige Darstellung der Vorbereitungen mit all den Pleiten und Pannen den Leser durchaus einen Vogel bekommen.
Insgesamt muss man dem Buch dennoch zugutehalten, dass sich über die Kapitel verteilt viele Anmerkungen und weitergehende Informationen für Interessierte befinden, die sehr übersichtlich als Anhang gebündelt wurden. Wer aber – so wie ich – auf ein paar Tipps gehofft hat, wie sich unser individueller Alltag mit Hilfe der Kenntnisse über tierische Schwärme verbessern ließe, wird ein wenig enttäuscht. Es mangelt zwar nicht an praktischen Beispielen, allerdings bin ich weder ein Stromnetz noch ein Hering, sondern ein einzelner Mensch.
Wer dagegen einen leicht verständlichen Überblick über die doch recht komplexe Thematik der Schwarmintelligenz und ihrer Anwendung in menschlichen Gesellschaften allgemein sucht, kann hier sorglos zugreifen – trotz gelegentlicher Schwärmereien.
Das 271 Seiten zählende Buch unterteilt sich grob in fünf Komplexe, beginnend mit den Ameisen und der Frage, wer da eigentlich das Oberhaupt ist. Weiter geht es mit den Bienen: Wie finden diese im Kollektiv die beste Unterkunft für einen neuen Staat? Bevor die Heuschrecken als beängstigendes Beispiel für amoklaufende Schwärme den Abschluss des Themenkomplexes bilden, erfahren wir noch etwas über das Geheimnis der Herden und Horden.
Jedes der verschiedenen Kapitel wird mit einer kleinen Geschichte über die jeweiligen Wissenschaftler eingeleitet, die die unterschiedlichen Schwärme erforschen. So erfahren wir zum Beispiel, dass es im Süden von New Mexico in der Sonorawüste ein 25 Hektar großes Areal gibt, auf dem die Biologin Deborah Gordon von der Stanford University unter anderem einige hundert Völker der Roten Ernteameise beobachtet – Geschichten, die die Thematik so doch etwas persönlicher und lebendiger gestalten.
Leider fällt dieser schmückende Rahmen für das eigentliche Thema gelegentlich etwas zu ausführlich aus. Besonders stark bemerkt der Leser das im vierten Kapitel über die Herden und Horden – wird er doch das Gefühl nicht los, dass der Autor Peter Miller hier eher über das Geheimnis des ausufernden Schwärmens berichtet, das er nahezu perfekt beherrscht. Es mag durchaus interessant sein, dass der englische Naturkundler Edmund Selous sich schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Schwärmen beschäftigt hat. Aber ist es wirklich nötig, auch all die rudimentären Erklärungsversuche ebenfalls zu beschreiben? Danach geht es munter weiter mit dem Physiker Andrea Cavagna, der sich über den Dächern Roms der Beobachtung von Vogelschwärmen verschrieben hat. Hier lässt die schon fast tagebuchartige Darstellung der Vorbereitungen mit all den Pleiten und Pannen den Leser durchaus einen Vogel bekommen.
Insgesamt muss man dem Buch dennoch zugutehalten, dass sich über die Kapitel verteilt viele Anmerkungen und weitergehende Informationen für Interessierte befinden, die sehr übersichtlich als Anhang gebündelt wurden. Wer aber – so wie ich – auf ein paar Tipps gehofft hat, wie sich unser individueller Alltag mit Hilfe der Kenntnisse über tierische Schwärme verbessern ließe, wird ein wenig enttäuscht. Es mangelt zwar nicht an praktischen Beispielen, allerdings bin ich weder ein Stromnetz noch ein Hering, sondern ein einzelner Mensch.
Wer dagegen einen leicht verständlichen Überblick über die doch recht komplexe Thematik der Schwarmintelligenz und ihrer Anwendung in menschlichen Gesellschaften allgemein sucht, kann hier sorglos zugreifen – trotz gelegentlicher Schwärmereien.
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