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Beobachten leicht gemacht

In Großbritannien und den Niederlanden ist es bereits Volkssport, in den USA oder der Schweiz erfreut es sich wachsender Beliebtheit, und auch hierzulande zählt das Beobachten von Vögeln zu den Freizeitbeschäftigungen mit starken Wachstumsraten: In den Buchläden türmen sich die unterschiedlichsten Bestimmungsbücher, Musikverlage werben mit Vogelstimmen-Konzerten auf CD, und Naturschutzverbände rufen zur "Stunde der Gartenvögel" auf, in denen die Piepmätze rund um das eigene Heim oder im Park gezählt werden sollen.

Doch wie einsteigen – etwa wenn einen die Vögel rund um das eigene Futterhäuschen interessieren? Welches Buch hilft einem am ehesten über die Anfängerhürden hinweg? Oder soll es gleich die umfangreiche DVD-Sammlung sein, die alle 450 Vogelarten Europas in Wort, Bild und Ton vorstellt? Die Auswahl ist groß und für den Laien wohl fast schon so schwierig wie die Identifizierung der einzelnen Vögel selbst.

Mittlerweile haben viele Verlage aber glücklicherweise erkannt, dass sich hier ein Wachstumsmarkt verbirgt, und sie rüsten entsprechend auf. Nun hat der Musikverlag Edition AMPLE mit "Die Vogelwelt in Gärten und Parks" von Susanne Hofmann ein Werk für Einsteiger vorgelegt, das kaum einen Wunsch offen lässt. Mehr als sechzig, meist gängige, gefiederte Freunde aus der näheren Umgebung des Menschen werden hier kurz mit Film- und Tonmaterial vorgestellt. Das Ziel: dem beginnenden Ornithologen anhand relativ einfach zu bestimmender Arten den Einstieg in sein neues Hobby zu erleichtern.

Vorgestellt werden unter anderem die zahlreichen Meisen, die sich am winterlich zur Verfügung gestellten Knödel am Balkon tummeln, allerlei Rabenvögel, die durch Größe und wenig melodiöse Stimme auffallen, verschiedenste Finken, Drosseln, Spechte oder Tauben. Dazu gesellen sich Schnäpper und Grasmücken, einzelne Greifvögel, Sperlinge und Schwalben. Von den auch in Städten häufig zu beobachtenden Arten fehlen eigentlich nur der Mäusebussard sowie Wasservögel, obwohl sich Blässhuhn, Stockente und natürlich der Schwan zahllos in deutschen Parks tummeln. Dafür dürfen sich auch etwas versiertere Beobachter über seltene Gäste wie Wendehals, Pirol oder Seidenschwänze freuen, die selbst Fortgeschrittene nicht alle Tage zu Gesicht bekommen.

Die Navigation innerhalb der DVD ist sehr einfach; die einzelnen Arten lassen sich einzeln ansteuern oder auch in einem Schnelldurchlauf in der gebotenen Kürze durchsehen. Es besteht allerdings keine Möglichkeit, den – fachkundigen – Kommentar der Sprecherin auszublenden und nur die Vogelstimmen anzuhören. Man würde mit dieser Option ohnehin eine Fülle an Informationen verpassen, die trotz der relativ kurzen Einzelkapitel vorhanden sind.

So stellt die Sprecherin Christina Loibl die Rufe und Gesänge der Vögel gleichermaßen lautmalerisch vor, was das Einprägen und Erkennen deutlich erleichtert. Die charakteristischen Gefiedermerkmale der einzelnen Spezies werden ebenfalls besonders erwähnt und teilweise im Standbild hervorgehoben. Bild- und Tonvergleiche verdeutlichen Unterschiede zwischen nahe verwandten oder ähnlich klingenden Arten – etwa zwischen den verschiedenen Meisen oder Sperlingen. Chronologisch schreitet die DVD von den wenigen überwinternden Vogelspezies (Meisen, Finken, Rabenvögel, Spechten, Tauben) hin zu den Sommergästen (viele Drosseln, Laubsänger, Grasmücken, Schwalben): Damit lässt sich auch zeitlich etwas einschränken, was draußen gerade durch Schnee, Regenpfützen und erdige Beete schlüpft oder später aus dem blühenden Kirschbaum pfeift.

Insgesamt ist das verwendete Material von hoher Qualität, sieht man von wenigen leicht überbelichteten Aufnahmen ab. Für Einsteiger ist "Die Vogelwelt in Gärten und Parks" auch wegen seines eher niedrigen Preises daher sehr empfehlenswert – und für jeden anderen Vogelfreund natürlich ebenfalls, der sich jetzt schon ein ausgeprägtes Vogelkonzert in die gute Stube holen möchte.

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