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Donnerwetter — Physik? Fachbuch trifft Jugendroman

Donnerwetter – Physik! Dieser Buchtitel mag dem unbedarften Leser sowohl Angst als auch Hoffnung einflößen: Angst vor dem Donnerwetter des Lehrers, wenn man schon wieder nichts von der Physik verstanden hat – und Hoffnung, dass einen die Erkenntnis wie ein Donnerschlag treffen möge, dass Physik doch verstehbar, ja sogar spannend ist. Ein Blick auf den beruflichen Werdegang des Autors sollte die Hoffnung überwiegen lassen, denn Peter Häußler ist sowohl mit der komplizierten Physik der Forschungslabors vertraut als auch mit dem Dauerproblem, Physik anschaulich zu vermitteln. Worum geht es? Ausgehend von der Zaubershow eines pensionierten Physikers als Einlage bei einer Geburtstagsfeier werden vier Schulfreunde in den Sommerferien in die Geheimnisse der Physik eingeweiht. Spielerisch und unterhaltsam erarbeitet sich das Quartett unter Leitung seines physikalischen "Reiseführers" ein grundlegendes Verständnis für das Fach. Gestützt auf Experimente, unternehmen die fünf ungleichen Freunde Ausflüge in nahezu alle relevanten Gebiete, von Optik über Magnetismus und Elektrizität bis in den Makro- und Mikrokosmos. Die dabei durchgeführten und besprochenen Versuche sind zwar nicht unbedingt neu – viele begegnen jedem Schüler auf dem Weg zum Schulabschluss irgendwann im Physikunterricht –, neu und ungewöhnlich ist jedoch, dass Physik und Experimente in ein romanartiges Gewand gekleidet daherkommen. Ein wenig vereinfacht, könnte man Häußlers Buch daher als sehr gelungene Kreuzung aus einem traditionellen Schulbuch und einem spannenden Jugendroman à la „Fünf Freunde“ oder „Harry Potter“ bezeichnen. Außer einer Portion Offenheit und Interesse setzt Häußler bei seinen Lesern keinerlei physikalisch-naturwissenschaftliche Kenntnisse voraus. Deshalb und besonders auch wegen des unterhaltsamen Erzählstils empfiehlt sich „Donnerwetter – Physik“ nicht nur für Jugendliche, die an naturwissenschaftliches Denken und Handeln herangeführt werden sollen, sondern auch für Erwachsene, die entspannt und ohne lästigen Schulmeister ihre physikalischen Kenntnisse reanimieren möchten. Natürlich verdrängt Häußler das klassische Physiklehrbuch mit seinen sauberen Herleitungen, grundlegenden Formeln und wichtigen Tabellen nicht. Gekonnt widerlegt er aber das alte Vorurteil, Naturwissenschaften und insbesondere die Physik seien langweilig, trocken, uninteressant. Wenn sein Buch auch keine expliziten "Kochrezepte" für die besprochenen Versuche enthält, so sind die Beschreibungen doch so genau, dass viele Experimente von den Lesern leicht selbst durchgeführt werden können. Der Preis von knapp 25 Euro erscheint also durchaus gerechtfertigt und macht das Buch zu einem prima Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk, das sicher auch mehr und länger Freude bereiten wird als die üblichen Socken und Krawatten!

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