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Philosophisches zum Thema Emotionen

Keine Frage — Emotionen steuern unser Handeln, unser Denken und unsere Empfindungen. Richard Wollheim, einer der bedeutendsten Philosophen der Gegenwart, studierte in Oxford Philosophie, Geschichte, Politik und Wirtschaft und lehrt seit Mitte der 80er Jahre an der kalifornischen Universität Berkeley. Er hielt 1991 an der Yale University eine vielbeachtete Vorlesungsreihe über die Philosophie von Emotionen, die jetzt in der deutschen Übersetzung erschien. Wollheim definiert Emotionen als mentale Dispositionen, die dazu da sind, den Menschen Orientierungen und Einstellungen zu geben. Sie können durch erfüllte Wünsche oder durch Frustration entstehen. Wollheim beantwortet in „Emotionen. Eine Philosophie der Gefühle“ eine Menge an Fragen, die man sich über die Welt der Gefühle stellt. Anhand vieler anschaulicher Beispiele aus der Literatur, Kunst und Psychoanalyse begründet er, warum Emotionen von ihm einer eigenständigen psychologischen Kategorie zugeordnet werden, warum er „gewöhnliche“ von „moralischen“ Emotionen unterscheidet und wie uns Emotionen als grundlegende Kraft unseres Denken und Handelns bewusst werden. Wollheims „Emotionen“ ist ein Buch, dass für den philosophisch vorgebildeten Leser geschrieben ist. Aktuelle Erkenntnisse der neurowissenschaftlichen und psychiatrischen Forschung wird man in diesem Buch nicht finden. Schade, denn sie hätten die sehr ausführlichen, doch fast ausschließlich philosophischen Argumentationen von Wollheim sicher aufgelockert und unterstützt. Sie wären auch sicher von hoher Relevanz gewesen und der naturwissenschaftlich interessierte Leser wird sie vermissen. Nichtsdestotrotz sind Wollheims Überlegungen zur Philosophie unserer emotionalen Innenwelt lesenswert — „Emotionen. Eine Philosophie der Gefühle“ lädt immer wieder neu zum Nachdenken über unsere Gefühle ein.

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