Aug in Aug mit dem Kauz
Eulen faszinieren – und ängstigen mitunter – den Menschen seit Jahrtausenden: Sie gelten als Vögel der Weisheit, Botschafter aus dem Reich der Toten und und Mittler zwischen den Welten. Zumindest die Faszination setzt sich bis heute fort, wenn man sich nur die neuen Schilder für deutsche Naturschutzgebiete oder die Harry-Potter-Filme mit der Eule "Hedwig" betrachtet – der Vogel dient dem Zauberlehrling als Nachrichtenübermittler.
Mit Hedwig und ihren Kolleginnen aus der Romanreihe erlebten die Uhu, Kauz und Co sogar einen regelrechten Popularitätsschub, der mitunter allerdings aus dem Ruder läuft: Immer wieder melden sich Eltern bei Vogelschutzorganisationen und fragen, wo sie eine Eule als Haustier erhalten könnten. In Indien bringe diese Zuneigung einige Arten mittlerweile in echte Kalamitäten, warnte unlängst sogar der WWF: Die wachsende Mittelschicht Südasiens verlange nach den Tieren für ihre Potter lesenden Zöglinge.
So erfährt man, dass die Eulen in vielen Kulturen verehrt und geachtet wurden – nicht aber in Mitteleuropa, wo man sie als Hexenverbündete und Gesandte des Todes fürchtete: Das "kju-wick" des Waldkauzes deuteten viele Menschen als aufforderndes "Komm mit" an die Sterbenden. Aus Aberglauben nagelten manche Bauern Schleiereulen an ihre Stalltüren, um das Böse fernzuhalten. Viele Schulen, Universitäten, Verlage oder Buchhandlungen setzen dagegen auf die "weise" Eule als Wappen – eine Symbolik, die bis in die Antike zurückreicht.
Spannender noch sind die Informationen aus dem Leben der Eulen und Käuze selbst: Ihre nächsten Verwandten sind zum Beispiel nicht die Greifvögel, denen sie optisch ähneln, sondern die Spechte und Nashornvögel – die völlig anders aussehen. Die Übereinstimmung basiert vielmehr auf ihrer ähnlichen Lebensweise als Jäger aus der Luft, wobei die einen fast ausschließlich tagaktiv sind, während sich die Eulen überwiegend auf die Nacht konzentrieren. Innerhalb der Familie reicht die Spanne dann vom riesigen Uhu, der selbst Rehkitze erbeuten kann, bis zum winzigen Elfenkauz aus Mexiko, der gerade einmal 40 Gramm wiegt.
Dies sind nur ausgewählte Beispiele aus der Fülle der Informationen, die das Buch bietet. Andere Kapitel widmen sich der Kommunikation der Tiere, ihrem Familienleben, der Beute und dem Lebensraum und dem Einfluss dieser Vögel auf unsere Sprache und Dichtung: Hier finden sich Gedichte und Zeilen von Wilhelm Busch oder Christian Morgenstern und Auszüge aus Eugen Roths "Großes Tierleben" – eine Fundgrube für alle, die sich der Vogelwelt auch literarisch nähern. wollen. Eingestreut zwischen die Großkapitel tauchen zudem immer wieder einzelne "Erfahrungsberichte" auf, in denen die drei Autoren aus ihrem Leben mit den Eulen erzählen und einen sehr persönlichen Blick auf das Thema werfen.
Mit Hedwig und ihren Kolleginnen aus der Romanreihe erlebten die Uhu, Kauz und Co sogar einen regelrechten Popularitätsschub, der mitunter allerdings aus dem Ruder läuft: Immer wieder melden sich Eltern bei Vogelschutzorganisationen und fragen, wo sie eine Eule als Haustier erhalten könnten. In Indien bringe diese Zuneigung einige Arten mittlerweile in echte Kalamitäten, warnte unlängst sogar der WWF: Die wachsende Mittelschicht Südasiens verlange nach den Tieren für ihre Potter lesenden Zöglinge.
Dabei gibt es deutlich einfachere, tiergerechtere und günstigere Methoden sich diesen Jägern der Nacht zu nähern: zum Beispiel mit dem Buch "Eulen. Vögel der Weisheit – Jäger der Nacht" von Dietmar Nill, Torsten Pröhl und Michael Lohmann – einem fast schon verschwenderisch bebilderten Buch zu den Eulen und Käuzen Europas. In sechs Kapiteln (plus einem abschließenden Teil mit Artenporträts) erzählen die Autoren viel Interessantes aus dem Leben der Tiere.
So erfährt man, dass die Eulen in vielen Kulturen verehrt und geachtet wurden – nicht aber in Mitteleuropa, wo man sie als Hexenverbündete und Gesandte des Todes fürchtete: Das "kju-wick" des Waldkauzes deuteten viele Menschen als aufforderndes "Komm mit" an die Sterbenden. Aus Aberglauben nagelten manche Bauern Schleiereulen an ihre Stalltüren, um das Böse fernzuhalten. Viele Schulen, Universitäten, Verlage oder Buchhandlungen setzen dagegen auf die "weise" Eule als Wappen – eine Symbolik, die bis in die Antike zurückreicht.
Spannender noch sind die Informationen aus dem Leben der Eulen und Käuze selbst: Ihre nächsten Verwandten sind zum Beispiel nicht die Greifvögel, denen sie optisch ähneln, sondern die Spechte und Nashornvögel – die völlig anders aussehen. Die Übereinstimmung basiert vielmehr auf ihrer ähnlichen Lebensweise als Jäger aus der Luft, wobei die einen fast ausschließlich tagaktiv sind, während sich die Eulen überwiegend auf die Nacht konzentrieren. Innerhalb der Familie reicht die Spanne dann vom riesigen Uhu, der selbst Rehkitze erbeuten kann, bis zum winzigen Elfenkauz aus Mexiko, der gerade einmal 40 Gramm wiegt.
Zu den besonderen Merkmalen der Eulen gehören ihr extrem beweglicher Kopf, der es ihnen ermöglicht, aus einer Sitzposition das gesamte Umfeld zu beobachten. Beute können sie auf große Entfernungen fixieren und lautlos schlagen, denn ihr Gefieder weist regelrechte Flüstereigenschaften auf, das Störgeräusche beim Flattern unterbindet: der Tod kommt auf leisen Schwingen.
Dies sind nur ausgewählte Beispiele aus der Fülle der Informationen, die das Buch bietet. Andere Kapitel widmen sich der Kommunikation der Tiere, ihrem Familienleben, der Beute und dem Lebensraum und dem Einfluss dieser Vögel auf unsere Sprache und Dichtung: Hier finden sich Gedichte und Zeilen von Wilhelm Busch oder Christian Morgenstern und Auszüge aus Eugen Roths "Großes Tierleben" – eine Fundgrube für alle, die sich der Vogelwelt auch literarisch nähern. wollen. Eingestreut zwischen die Großkapitel tauchen zudem immer wieder einzelne "Erfahrungsberichte" auf, in denen die drei Autoren aus ihrem Leben mit den Eulen erzählen und einen sehr persönlichen Blick auf das Thema werfen.
All dies wird mit durchweg gelungenen Bildern der Eulen präsentiert: Man sieht auf einer Doppelseite eine empörte Waldohreule auf sich zu jagen – und blickt ein paar Seiten weiter einer Schneeeule in die Augen. Steinkäuze turteln, und ein Sperlingskauz ruht mit dem Kopf nach unten liegend im Tannenzweig. Der Uhu rauscht übers Wasser heran, und die Schleiereule fängt geschickt Mäuse im Stall. Kurzum: "Eulen ist eine gelungene Kombination aus Text und Bild – und für jeden Tierfreund ein Augen- und Leseschmaus.
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