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Die ganze Welt der Evolution in einem Buch

Ein Lehrbuch über ein so mannigfaltiges Gebiet zu schreiben, wie die Evolution es darstellt, ist eine monumentale und schwierige Aufgabe. Volker Storch, Ulrich Welsch und Michael Wink, Professoren der Universitäten Heidelberg und München, haben sich zusammen der Herausforderung gestellt. Ihre Evolutionsbiologie steht in direkter Konkurrenz zum Klassiker aus dem Angelsächsischen Raum, Douglas Futuymas „Evolutionary Biology“. Storch und Kollegen haben eine andere Stoffwahl getroffen, die Schwerpunkte im Bereich der vergleichenden Organismenevolution, der molekularen Evolution und der Entwicklung des Menschen setzt. Sehr gelungen ist die Einleitung des Buches mit einer Kurzgeschichte der Biologie, gefolgt von einer sehr detaillierten Darstellung der Organismenvielfalt der verschiedenen Erdzeitalter. Die 80 Seiten zu den Mechanismen und Ursachen der Evolution sind dagegen allerdings sehr knapp bemessen. Hervorzuheben ist die ausführliche und spannende Darstellung der Evolution des Menschen, die nicht vor kontroversen Bereichen wie Kulturevolution, Moral und Zivilisation zurückschreckt. Das Buch ist sehr gut strukturiert, der Inhalt auf dem neuesten Stand und die verschiedenen Forschungsschwerpunkte der Autoren ergänzen sich und geben immer wieder spannende Einblicke in die neueste Forschung. Leider fehlen sowohl Kapitelzusammenfassungen als auch Übungsfragen zur Vertiefung. Insgesamt kann es in der Breite der Information und Didaktik nicht mit Futuymas Buch mithalten, allerdings ist es auch um 40% preiswerter und weist damit ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis auf. Nicht nur deshalb ist es wahrscheinlich und zu wünschen, dass diese Evolutionsbiologie in die Literaturlisten der entsprechenden Vorlesungen aufgenommen wird.

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