Den richtigen Feldstecher kaufen
Ferngläser sind preiswert, leicht zu transportieren und schnell einsatzbereit: Kurzum, für viele Beobachtungen sind sie ein ideales optisches Gerät. In seinem Buch "Fern-Seher" erklärt der Kölner Sternfreund Lambert Spix nicht nur ihre Bauarten und Ausstattungsmerkmale, sondern gibt auch zahlreiche Tipps rund um die Fernglastechnik, bis hin zur Erläuterung von gängigen Bildfehlern, der Reinigung und Reparatur. So informiert, kann sich der Kaufinteressent im großen Angebot unterschiedlicher Modelle und Bauformen besser orientieren und ein für seine speziellen Ansprüche besonders geeignetes Glas herausfinden.
Der Fernglasbesitzer lernt, die Qualität und Eignung seines Glases zu beurteilen und erhält wertvolle Tipps für den Umgang und die praktische Beobachtung. Natürlich wendet sich das Buch aus dem astronomisch geprägten Oculum- Verlag in erster Linie an den Himmelsbeobachter, einige Seiten sind aber auch Themen der Natur- und Sportbeobachtung gewidmet.
Wer das Werk in die Hand nimmt, wird zuerst die ungewöhnliche Form der Buchbindung erkennen. Hinter dem Umschlag aus weichem Karton verbirgt sich eine Spiralbindung. Dadurch ist das Buch zwar leicht zu blättern, macht aber leider keinen stabilen und langlebigen Eindruck. Doch welcher Inhalt erwartet den Leser? Der Blick in den Vorspann verrät, dass sich das Buch in vier Kapitel gliedert. Diese umfassen nach einer Einführung in die Technik und die Geschichte von Feldstechern dann die richtige Auswahl des Fernglases und schließlich dessen praktische Anwendung. Ein Kapitel speziell für die Himmelsbeobachtung schließt das kleine Buch ab.
Der Technikabschnitt beginnt mit einer ausführlichen Schilderung einiger Details aus der Geschichte des Fernrohrs, um dann auf das zentrale Thema "Fernglas" umzuschwenken. Sehr detailliert geht der Autor anschließend auf die Funktionsweise und die Konstruktionsprinzipien eines Fernglases ein. Was ist ein Porrooder ein Dachkantglas? Was muss ich als Käufer über Glassorten, Vergütung oder die Eigenschaften der Okulare wissen? Alle relevanten Fragestellungen werden angesprochen oder zumindest kurz gestreift. Beeindruckend ist hier auch die dargestellte Vielfalt an Bauformen und Ausstattungsvarianten. Um hier die Unterschiede in der Leistungsfähigkeit besser zu verstehen, schließt der Autor das erste Kapitel mit einem kleinen Ausflug in die Mathematik ab, der in Rechenbeispielen und Tabellen wesentliche Kennzahlen wie Austrittspupille, Lichtstärke oder Dämmerungsindex behandelt.
Umfassend und mit vielen allgemeinverständlichen Bildern und Grafiken widmet sich Spix im folgenden Kapitel der Auswahl des "richtigen" Fernglases. Er beleuchtet wesentliche Kriterien und veranschaulicht sie am Beispielbild. Bei Ferngläsern wird der Blick auf mögliches Sonderzubehör sonst eher vernachlässigt: Spix spricht aber ein stabiles Stativ für das Großglas, aber auch Vorsatzokulare für höhere Vergrößerungen und Peilhilfen für hoch vergrößernde Ferngläser an. Eine Stärke dieses Kapitels – aber auch des ganzen Buchs – sind die Schilderungen zum Thema Abbildungsqualität und Abbildungsfehler. Einzelbetrachtungen zu Randunschärfe, Farbfehler, Bildfeldwölbung, Reflexanfälligkeit und Bildkontrast erläutert der Autor nicht nur, sondern stellt sie auch mit gut gemachten Bildern so dar, dass selbst Einsteiger rasch erkennen, worauf es bei der Qualitätsermittlung ankommt. Hierbei helfen dem Leser auch die kurzen "Check"-Beschreibungen, die genau schildern, wie der jeweilige Bildfehler am leichtesten zu erkennen ist, falls er vorliegt.
Einzig die Empfehlung, zum Prüfen der Kontrastleistung mit dem Fernglas in Richtung der Sonne zu blicken, ist kritisch zu hinterfragen. Zwar weist der Autor selbst auf die Gefahr hin, die ein direkter Blick in die Sonne für das menschliche Auge mit sich bringen kann, aber wie leicht kann es gerade dem ungeübten Beobachter passieren, dass er beim Versuch, "in Richtung der Sonne" zu blicken, plötzlich selbige im Blickfeld hat. Die Kontrastleistung lässt sich auch einschätzen, wenn nachts eine helle Straßenlampe für Reflexe im Bildfeld sorgt. Das dritte Kapitel gliedert sich in drei Einzelthemen, die sich unter den Überbegriffen Anwendung und Praxis zusammenfassen lassen. Für die gängigen Einsatzbereiche Naturbeobachtung, Jagd, Wassersport, Outdoor, Indoor (etwa Operngläser) und Astronomie stellt Spix sinnvolle Ferngläser vor und bewertet sie. Durch die zahlreichen vom Autor ausgewählten Bilder erhält der Leser auch einen Überblick über die Herstellerpräferenzen des Autors. Dies mag dem Kaufinteressenten als erste Orientierung ebenfalls hilfreich sein. Und wer bereits ein Fernglas sein Eigen nennt, sollte die beiden folgenden Abschnitte in diesem dritten Kapitel aufmerksam studieren.
Tipps zur Reinigung und Justage der Optiken ergänzen Praxistipps zur geeigneten Beobachtungshaltung, bei denen der Leser sieht, wie er etwa das Fernglas möglichst ruhig oder ermüdungsfrei halten kann. Das letzte und vierte Kapitel des Buchs gibt ausführliche Hinweise für astronomische Beobachtungen. Die richtige Beobachtungstechnik und eine Aufstellung der klassischen Ausstattung für den angehenden Himmelsbeobachter läuten dieses Themenfeld ein. Ein Fernglas, eine drehangebare Sternkarte, ein Buch mit empfehlenswerten Himmelsobjekten – all dies gehört zu Recht in die Hände des stolzen (Astro-) Fernglasbesitzers. Gleichlautende Vorschläge wird der zukünftige Sternfreund auch bei jeder Volkssternwarte erhalten. Warum der Autor aber an dieser Stelle die Empfehlung eines sicherlich ebenfalls dazugehörenden astronomischen Jahrbuchs gänzlich unerwähnt lässt, lässt sich leider nicht nachvollziehen.
Die danach folgenden Tipps von der Ausstattung mit Rotlichtlampe über Kompass bis hin zum Thermopad gegen kalte Finger sind schon eher etwas für den ambitionierteren Himmelsbeobachter, der sich dann vielleicht auch mit den hier dargebotenen Themen wie Lichtverschmutzungskarten und lokalem Seeing beschäftigen will.
Hervorheben möchte ich die abschließend folgenden Beschreibungen gängiger Himmelsobjekte für das Fernglas. Realitätsnah gestaltete Okularanblicke der Objekte vermitteln dem Leser einen groben Eindruck davon, was am Himmel mit einem Fernglas erkennbar ist. Praktisch vor allem für den Einsteiger, der oftmals noch keine klare Vorstellung davon hat, wie groß oder wie hell das Objekt im Gesichtsfeld des Fernglases denn aussieht.
Für den Käufer eines Fernglases und den echten Einsteiger in die Himmelsbeobachtung ist das Büchlein sehr empfehlenswert, da es viele gute, vor allem technisch ausgerichtete Informationen bietet. Dem erfahrenen Sternfreund bietet das Buch gewiss nicht viel Neues, er mag aber manchen Tipp durchaus hilfreich finden. Der Einstieg in die astronomische Himmelsbeobachtung, dem sich das Buch auch mit seinem Serientitel "Astroeinstieg" verpflichtet fühlt, kann im vorliegenden Umfang freilich nur erste Impulse und Beispiele bieten. Für den inhaltlichen Einstieg in die Welt der Himmelsobjekte gibt es zahlreiche und ausführlichere Bücher.
Der Fernglasbesitzer lernt, die Qualität und Eignung seines Glases zu beurteilen und erhält wertvolle Tipps für den Umgang und die praktische Beobachtung. Natürlich wendet sich das Buch aus dem astronomisch geprägten Oculum- Verlag in erster Linie an den Himmelsbeobachter, einige Seiten sind aber auch Themen der Natur- und Sportbeobachtung gewidmet.
Wer das Werk in die Hand nimmt, wird zuerst die ungewöhnliche Form der Buchbindung erkennen. Hinter dem Umschlag aus weichem Karton verbirgt sich eine Spiralbindung. Dadurch ist das Buch zwar leicht zu blättern, macht aber leider keinen stabilen und langlebigen Eindruck. Doch welcher Inhalt erwartet den Leser? Der Blick in den Vorspann verrät, dass sich das Buch in vier Kapitel gliedert. Diese umfassen nach einer Einführung in die Technik und die Geschichte von Feldstechern dann die richtige Auswahl des Fernglases und schließlich dessen praktische Anwendung. Ein Kapitel speziell für die Himmelsbeobachtung schließt das kleine Buch ab.
Der Technikabschnitt beginnt mit einer ausführlichen Schilderung einiger Details aus der Geschichte des Fernrohrs, um dann auf das zentrale Thema "Fernglas" umzuschwenken. Sehr detailliert geht der Autor anschließend auf die Funktionsweise und die Konstruktionsprinzipien eines Fernglases ein. Was ist ein Porrooder ein Dachkantglas? Was muss ich als Käufer über Glassorten, Vergütung oder die Eigenschaften der Okulare wissen? Alle relevanten Fragestellungen werden angesprochen oder zumindest kurz gestreift. Beeindruckend ist hier auch die dargestellte Vielfalt an Bauformen und Ausstattungsvarianten. Um hier die Unterschiede in der Leistungsfähigkeit besser zu verstehen, schließt der Autor das erste Kapitel mit einem kleinen Ausflug in die Mathematik ab, der in Rechenbeispielen und Tabellen wesentliche Kennzahlen wie Austrittspupille, Lichtstärke oder Dämmerungsindex behandelt.
Umfassend und mit vielen allgemeinverständlichen Bildern und Grafiken widmet sich Spix im folgenden Kapitel der Auswahl des "richtigen" Fernglases. Er beleuchtet wesentliche Kriterien und veranschaulicht sie am Beispielbild. Bei Ferngläsern wird der Blick auf mögliches Sonderzubehör sonst eher vernachlässigt: Spix spricht aber ein stabiles Stativ für das Großglas, aber auch Vorsatzokulare für höhere Vergrößerungen und Peilhilfen für hoch vergrößernde Ferngläser an. Eine Stärke dieses Kapitels – aber auch des ganzen Buchs – sind die Schilderungen zum Thema Abbildungsqualität und Abbildungsfehler. Einzelbetrachtungen zu Randunschärfe, Farbfehler, Bildfeldwölbung, Reflexanfälligkeit und Bildkontrast erläutert der Autor nicht nur, sondern stellt sie auch mit gut gemachten Bildern so dar, dass selbst Einsteiger rasch erkennen, worauf es bei der Qualitätsermittlung ankommt. Hierbei helfen dem Leser auch die kurzen "Check"-Beschreibungen, die genau schildern, wie der jeweilige Bildfehler am leichtesten zu erkennen ist, falls er vorliegt.
Einzig die Empfehlung, zum Prüfen der Kontrastleistung mit dem Fernglas in Richtung der Sonne zu blicken, ist kritisch zu hinterfragen. Zwar weist der Autor selbst auf die Gefahr hin, die ein direkter Blick in die Sonne für das menschliche Auge mit sich bringen kann, aber wie leicht kann es gerade dem ungeübten Beobachter passieren, dass er beim Versuch, "in Richtung der Sonne" zu blicken, plötzlich selbige im Blickfeld hat. Die Kontrastleistung lässt sich auch einschätzen, wenn nachts eine helle Straßenlampe für Reflexe im Bildfeld sorgt. Das dritte Kapitel gliedert sich in drei Einzelthemen, die sich unter den Überbegriffen Anwendung und Praxis zusammenfassen lassen. Für die gängigen Einsatzbereiche Naturbeobachtung, Jagd, Wassersport, Outdoor, Indoor (etwa Operngläser) und Astronomie stellt Spix sinnvolle Ferngläser vor und bewertet sie. Durch die zahlreichen vom Autor ausgewählten Bilder erhält der Leser auch einen Überblick über die Herstellerpräferenzen des Autors. Dies mag dem Kaufinteressenten als erste Orientierung ebenfalls hilfreich sein. Und wer bereits ein Fernglas sein Eigen nennt, sollte die beiden folgenden Abschnitte in diesem dritten Kapitel aufmerksam studieren.
Tipps zur Reinigung und Justage der Optiken ergänzen Praxistipps zur geeigneten Beobachtungshaltung, bei denen der Leser sieht, wie er etwa das Fernglas möglichst ruhig oder ermüdungsfrei halten kann. Das letzte und vierte Kapitel des Buchs gibt ausführliche Hinweise für astronomische Beobachtungen. Die richtige Beobachtungstechnik und eine Aufstellung der klassischen Ausstattung für den angehenden Himmelsbeobachter läuten dieses Themenfeld ein. Ein Fernglas, eine drehangebare Sternkarte, ein Buch mit empfehlenswerten Himmelsobjekten – all dies gehört zu Recht in die Hände des stolzen (Astro-) Fernglasbesitzers. Gleichlautende Vorschläge wird der zukünftige Sternfreund auch bei jeder Volkssternwarte erhalten. Warum der Autor aber an dieser Stelle die Empfehlung eines sicherlich ebenfalls dazugehörenden astronomischen Jahrbuchs gänzlich unerwähnt lässt, lässt sich leider nicht nachvollziehen.
Die danach folgenden Tipps von der Ausstattung mit Rotlichtlampe über Kompass bis hin zum Thermopad gegen kalte Finger sind schon eher etwas für den ambitionierteren Himmelsbeobachter, der sich dann vielleicht auch mit den hier dargebotenen Themen wie Lichtverschmutzungskarten und lokalem Seeing beschäftigen will.
Hervorheben möchte ich die abschließend folgenden Beschreibungen gängiger Himmelsobjekte für das Fernglas. Realitätsnah gestaltete Okularanblicke der Objekte vermitteln dem Leser einen groben Eindruck davon, was am Himmel mit einem Fernglas erkennbar ist. Praktisch vor allem für den Einsteiger, der oftmals noch keine klare Vorstellung davon hat, wie groß oder wie hell das Objekt im Gesichtsfeld des Fernglases denn aussieht.
Für den Käufer eines Fernglases und den echten Einsteiger in die Himmelsbeobachtung ist das Büchlein sehr empfehlenswert, da es viele gute, vor allem technisch ausgerichtete Informationen bietet. Dem erfahrenen Sternfreund bietet das Buch gewiss nicht viel Neues, er mag aber manchen Tipp durchaus hilfreich finden. Der Einstieg in die astronomische Himmelsbeobachtung, dem sich das Buch auch mit seinem Serientitel "Astroeinstieg" verpflichtet fühlt, kann im vorliegenden Umfang freilich nur erste Impulse und Beispiele bieten. Für den inhaltlichen Einstieg in die Welt der Himmelsobjekte gibt es zahlreiche und ausführlichere Bücher.
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