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Tiefenpsychologische Gaunereien

Als sich der Kleinkriminelle Nick (Georg Friedrich) mal wieder nach einer neuen Bleibe umsehen muss, trifft er in einer vermeintlich leer stehenden Villa auf Familie Ledig. Vater Curt (André Wilms) ist Psychotherapeut im Ruhestand und ein ziemlich eigensinniger Zeitgenosse. Infolge einer Verwechslung stellt die Familie Nick ein, um auf den alten Therapeuten aufzupassen.

Curt kommt der neue "Anstandswauwau" wie gerufen, denn dieser soll ihm dabei helfen, sich aus dem Griff der Familie zu befreien, um zu einem Symposium zu fahren. Bis es dazu kommt, liegen jedoch noch etliche unvorhergesehene Ereignisse vor den beiden. Schon bald beginnt sich der Therapeut für Nicks Persönlichkeit zu interessieren. Er sieht in dem Gauner einen "nicht uninteressanten Fall", der ihn beruflich herausfordert. Dabei ist Curt selbst mit seinen zahlreichen Ticks und seiner ausgeprägten Küchenphobie kein unbeschriebenes Blatt in Psycho-Angelegenheiten.

Bis zum Hals in Schwierigkeiten

Ohne dass ihn jemand darum gebeten hätte, beginnt der Therapeut damit, Nick zu behandeln. Das geht allerdings nach hinten los: Statt sein Verhältnis zu Mutter und Vater aufzuarbeiten, übernimmt Nick die Ticks des Alten. Verzweifelt klagt er sein Leid einem Zahnarzt – und willigt auf dessen Zuraten in eine Blitztherapie bei Curt ein. Deren Höhepunkt ist erreicht, als sich der Ganove in einer stürmischen Nacht, mitten in den Bergen und bis zum Hals eingegraben, den unorthodoxen Behandlungsmethoden des Therapeuten ausgeliefert sieht.

Regisseur Benjamin Heisenberg ist mit diesem Film eine intelligente, charmante Komödie gelungen. Gut abgestimmte Dialoge und authentische Figuren sorgen für feinsinnigen Humor. Auch die Dialekte der Hauptcharaktere – einer ist Österreicher, der andere Elsässer – tragen dazu bei. Die freudsche Psychoanalyse nimmt zwar keinen übermäßig großen Raum ein, dafür sorgt das filmische Geschehen für reichlich Erheiterung. Eine sehenswerte Komödie.

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