Glanzpunkt der Mondfotografie
Manche Hobbyastronomen betrachten den Mond als Störenfried, weil er mit seinem hellen Licht das Beobachten von lichtschwachen Deep-Sky-Objekten erschwert. Andere wiederum gehen gezielt auf Erkundungsjagd, wenn der Erdtrabant über dem Horizont steht. Schließlich ist der Mond der einzige Himmelskörper, auf dem man schon mit bloßem Auge Strukturen erkennt. Und ausgerüstet mit Fernglas oder Fernrohr offenbart unser Nachbar im All ein faszinierendes Terrain mit Tiefebenen, Hochländern, Bergen, Kratern und Schluchten.
Seitdem digitale Kameras in der Amateurastronomie Einzug gehalten und engagierte Beobachter kostenfreie Software zum Verarbeiten und Aufaddieren von Fotos zur Verfügung gestellt haben, erleben die Mondbeobachtung und -fotografie eine Renaissance. Zum einen sind mit dem modernen Instrumentarium Ergebnisse möglich, die noch vor wenigen Jahren die Profis vor Neid hätten erblassen lassen. Zum anderen steigt auch der Bedarf an hochwertigem Kartenmaterial, um die eigenen Resultate in Ruhe mit dem "Original" vergleichen zu können.
Der fotografische Mondatlas, den der Oculum-Verlag nun vorgelegt hat, vereint beide Aspekte: Die Fotos sind allesamt mit Amateurinstrumenten entstanden, und ihre Qualität ist so bestechend, dass man meint, man flöge mit einem Raumschiff dicht über die Mondoberfläche. In der Summe ist ein Atlas entstanden, der neue Standards setzt. In der Geschichte der Selenografie, also der systematischen Kartierung der Mondoberfläche, die mit Johannes Hevelius im 17. Jahrhundert begann, setzt "Fotografische Mondatlas" einen modernen Glanzpunkt.
Nun zum Aufbau des Atlas: Der Vorsatz und der Nachsatz zeigen fünf verschiedene Phasen des Monds, mit denen 68 Regionen definiert werden, die der Atlas dann im Detail zeigt. (Eine 69. Region ist die Mondrückseite, die durch ein NASA-Bild dokumentiert wird.) Ein Einführungskapitel informiert auf 26 Seiten über die Eigenschaften des Mondes, seine Entstehung und Entwicklung, seine Topografie sowie über die visuellen und fotografischen Techniken zu seiner Beobachtung. Auf eine Behandlung der historischen Selenografie wurde hier verzichtet.
Der Hauptteil des Atlas zeigt die 68 Regionen etwa in der Reihenfolge, in der sie zwischen Neumond und Vollmond beobachtet werden können. Die meisten der hochwertigen 388 Detailaufnahmen in diesem Hauptteil haben die drei Autoren Alan Chu (Hongkong), Wolfgang Paech (Hannover) und Mario Weigand (Offenbach) angefertigt. Einzelne Fotos stammen von Michael Theusner, der die Software AviStack vor allem für die Verarbeitung von Mondaufnahmen programmiert hat, und von Wolfgang Sorgenfrey, der zu den Pionieren der hochauflösenden Mondfotografie in Deutschland zählt.
Die Fotos zeigen die einzelnen Regionen unter verschiedenen Beleuchtungsverhältnissen, was dem Nutzer wesentlich bei seinen eigenen Beobachtungen hilft. Der mit den Phasen des Mondes wechselnde Anblick seiner Oberfläche macht ja gerade den Reiz der Mondbeobachtung aus. Es ist faszinierend zu sehen, wie plastisch manche Mondformationen hervortreten, wenn sie bei geeignetem Sonnenstand beobachtet werden.
Der Atlas erhebt nicht den Anspruch, die Mondoberfläche vollständig im gleichen Maßstab darzustellen. Wegen des unterschiedlichen Instrumentariums, das die Autoren verwendeten, wäre das auch nicht möglich gewesen. Da die beschreibenden Texte aber stets die Größe der abgebildeten Formationen angeben, ist dies nicht von Nachteil.
Mein Fazit: Ein Muss für jeden Mondbeobachter und den, der es werden möchte!
Seitdem digitale Kameras in der Amateurastronomie Einzug gehalten und engagierte Beobachter kostenfreie Software zum Verarbeiten und Aufaddieren von Fotos zur Verfügung gestellt haben, erleben die Mondbeobachtung und -fotografie eine Renaissance. Zum einen sind mit dem modernen Instrumentarium Ergebnisse möglich, die noch vor wenigen Jahren die Profis vor Neid hätten erblassen lassen. Zum anderen steigt auch der Bedarf an hochwertigem Kartenmaterial, um die eigenen Resultate in Ruhe mit dem "Original" vergleichen zu können.
Der fotografische Mondatlas, den der Oculum-Verlag nun vorgelegt hat, vereint beide Aspekte: Die Fotos sind allesamt mit Amateurinstrumenten entstanden, und ihre Qualität ist so bestechend, dass man meint, man flöge mit einem Raumschiff dicht über die Mondoberfläche. In der Summe ist ein Atlas entstanden, der neue Standards setzt. In der Geschichte der Selenografie, also der systematischen Kartierung der Mondoberfläche, die mit Johannes Hevelius im 17. Jahrhundert begann, setzt "Fotografische Mondatlas" einen modernen Glanzpunkt.
Nun zum Aufbau des Atlas: Der Vorsatz und der Nachsatz zeigen fünf verschiedene Phasen des Monds, mit denen 68 Regionen definiert werden, die der Atlas dann im Detail zeigt. (Eine 69. Region ist die Mondrückseite, die durch ein NASA-Bild dokumentiert wird.) Ein Einführungskapitel informiert auf 26 Seiten über die Eigenschaften des Mondes, seine Entstehung und Entwicklung, seine Topografie sowie über die visuellen und fotografischen Techniken zu seiner Beobachtung. Auf eine Behandlung der historischen Selenografie wurde hier verzichtet.
Der Hauptteil des Atlas zeigt die 68 Regionen etwa in der Reihenfolge, in der sie zwischen Neumond und Vollmond beobachtet werden können. Die meisten der hochwertigen 388 Detailaufnahmen in diesem Hauptteil haben die drei Autoren Alan Chu (Hongkong), Wolfgang Paech (Hannover) und Mario Weigand (Offenbach) angefertigt. Einzelne Fotos stammen von Michael Theusner, der die Software AviStack vor allem für die Verarbeitung von Mondaufnahmen programmiert hat, und von Wolfgang Sorgenfrey, der zu den Pionieren der hochauflösenden Mondfotografie in Deutschland zählt.
Die Fotos zeigen die einzelnen Regionen unter verschiedenen Beleuchtungsverhältnissen, was dem Nutzer wesentlich bei seinen eigenen Beobachtungen hilft. Der mit den Phasen des Mondes wechselnde Anblick seiner Oberfläche macht ja gerade den Reiz der Mondbeobachtung aus. Es ist faszinierend zu sehen, wie plastisch manche Mondformationen hervortreten, wenn sie bei geeignetem Sonnenstand beobachtet werden.
Der Atlas erhebt nicht den Anspruch, die Mondoberfläche vollständig im gleichen Maßstab darzustellen. Wegen des unterschiedlichen Instrumentariums, das die Autoren verwendeten, wäre das auch nicht möglich gewesen. Da die beschreibenden Texte aber stets die Größe der abgebildeten Formationen angeben, ist dies nicht von Nachteil.
Mein Fazit: Ein Muss für jeden Mondbeobachter und den, der es werden möchte!
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