Mathematik kann auch schön sein
"Endlich ist es soweit", werden einige denken, die in den Jahren 2003 und 2004 jeden Montag die Tageszeitung Die Welt gelesen haben. Dort erschien damals die erste und bisher einzige regelmäßige Kolumne zu den Rechenkünsten unter dem Namen "Fünf Minuten Mathematik". Nun ist es vollbracht: Nach zwei quälenden Jahren ohne diese süchtig machende Kolumne hat der Autor Ehrhard Behrends, Professor für Mathematik an der Freien Universität Berlin und Autor zahlreicher Fachbücher, nun die insgesamt 100 erschienenen Texte in einem Buch zusammengefasst.
Die Themen reichen von Kryptographie und Kodierungstheorie über Primzahlen und Unendlichkeitstheorie bis hin zur Mathematik im CD-Player und in der Computertomografie oder zu Problemen der Wahrscheinlichkeitsrechnung wie das berühmte "Ziegenproblem". Alle diese Beiträge wurden überarbeitet, ergänzt und mit vielen erläuternden Bildern und Illustrationen ausgestattet, sodass sich der Umfang daher verdoppelt hat.
Ziel des Autors ist es, Mathematiktraumatisierten, aber auch -interessierten die Schönheit des Fachs wieder etwas näher zu bringen. Drei Aspekte sind ihm dabei besonders wichtig: Mathematik ist nützlich, faszinierend, und ohne sie kann die Welt nicht verstanden werden.
So geht Behrends zum Beispiel der Frage nach, ob man im Glücksspiel doch nicht lieber aufhören soll, wenn es am schönsten ist. Er stellt eine gängige Strategie vor, bei der man im Falle des Verlusts den Einsatz verdoppeln soll. Doch leider muss der potenziell spielende Leser enttäuscht werden, denn die Strategie hat zwei Schönheitsfehler. Erstens müsste man unermesslich reich sein, falls es einmal sehr lange bis zum Gewinn dauern sollte. Und zweitens hätte man ein Problem, wenn die Croupiers mitten in der Durststrecke Feierabend machen.
Als weitere interessante Frage beschäftigt den Mathematikprofessor, ob Affen auf einer Schreibmaschine hohe Literatur – etwa Goethes Faust – schreiben könnten. Die Antwort lautet: "Ja, sie könnten!" Es lässt sich mathematisch beweisen, dass der Affe jedes beliebige Werk, das jemals zu Papier gebracht worden ist, ebenfalls produzieren kann. Allerdings würde es im Mittel beispielsweise 1028 Jahre dauern, bis der Affe die Wörter "Fünf Minuten Mathematik" tippen würde.
Es ist erfreulich und gleichzeitig beeindruckend, wie Behrends es schafft, die für viele eigentlich unverständliche, abstrakte oder sogar lebensfremde Mathematik für jedermann zugänglich zu machen und sie vom Gegenteil zu überzeugen. Ein weiterer Pluspunkt ist noch die weiterführende Literatur, die am Ende des Buches angeführt ist.
Mit diesem Hintergrund kann man nur hoffen und an Medien und Zeitungen appellieren, regelmäßig über mathematische Themen zu berichten. Dieses Buch ist ein wunderbarer Schritt in die richtige Richtung. Es zeigt: Mathematik kann auch schön sein.
Die Themen reichen von Kryptographie und Kodierungstheorie über Primzahlen und Unendlichkeitstheorie bis hin zur Mathematik im CD-Player und in der Computertomografie oder zu Problemen der Wahrscheinlichkeitsrechnung wie das berühmte "Ziegenproblem". Alle diese Beiträge wurden überarbeitet, ergänzt und mit vielen erläuternden Bildern und Illustrationen ausgestattet, sodass sich der Umfang daher verdoppelt hat.
Ziel des Autors ist es, Mathematiktraumatisierten, aber auch -interessierten die Schönheit des Fachs wieder etwas näher zu bringen. Drei Aspekte sind ihm dabei besonders wichtig: Mathematik ist nützlich, faszinierend, und ohne sie kann die Welt nicht verstanden werden.
So geht Behrends zum Beispiel der Frage nach, ob man im Glücksspiel doch nicht lieber aufhören soll, wenn es am schönsten ist. Er stellt eine gängige Strategie vor, bei der man im Falle des Verlusts den Einsatz verdoppeln soll. Doch leider muss der potenziell spielende Leser enttäuscht werden, denn die Strategie hat zwei Schönheitsfehler. Erstens müsste man unermesslich reich sein, falls es einmal sehr lange bis zum Gewinn dauern sollte. Und zweitens hätte man ein Problem, wenn die Croupiers mitten in der Durststrecke Feierabend machen.
Als weitere interessante Frage beschäftigt den Mathematikprofessor, ob Affen auf einer Schreibmaschine hohe Literatur – etwa Goethes Faust – schreiben könnten. Die Antwort lautet: "Ja, sie könnten!" Es lässt sich mathematisch beweisen, dass der Affe jedes beliebige Werk, das jemals zu Papier gebracht worden ist, ebenfalls produzieren kann. Allerdings würde es im Mittel beispielsweise 1028 Jahre dauern, bis der Affe die Wörter "Fünf Minuten Mathematik" tippen würde.
Es ist erfreulich und gleichzeitig beeindruckend, wie Behrends es schafft, die für viele eigentlich unverständliche, abstrakte oder sogar lebensfremde Mathematik für jedermann zugänglich zu machen und sie vom Gegenteil zu überzeugen. Ein weiterer Pluspunkt ist noch die weiterführende Literatur, die am Ende des Buches angeführt ist.
Mit diesem Hintergrund kann man nur hoffen und an Medien und Zeitungen appellieren, regelmäßig über mathematische Themen zu berichten. Dieses Buch ist ein wunderbarer Schritt in die richtige Richtung. Es zeigt: Mathematik kann auch schön sein.
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