Gartengestaltung vom Feinsten
Terence Conran versucht in dem Buch "Garten-Ideen Garten Design" gemeinsam mit dem renommierten Gartenarchitekten Dan Pearson aufzuzeigen, wie sich Gartenträume und ungewöhnliche Gartenkonzepte verwirklichen lassen, wie man plant, pflanzt und pflegt. Conran ist Designer, Möbelhersteller und hat zahlreiche Restaurants in aller Welt eingerichtet. Dan Pearson hingegen wurde quasi mit einem "grünen Daumen" geboren – er zählt zu den einflussreichsten und innovativsten Gartenarchitekten Großbritanniens.
Praktische Informationen zur Neuanlage oder Umgestaltung von Gärten, Hinweise für das Anlegen und die Pflege inklusive praktischer Tipps zu Bodenbearbeitung und Pflanzung sowie zur Pflanzenauswahl stehen deshalb auch inhaltlich im Zentrum dieser Neuausgabe des zuvor vergriffenen Klassikers. Dabei hat auch der Verlag in größeren Dimensionen gedacht, was allein das übergroße Buchformat mit mehr als 650 teils ganzseitige Fotos und über 200 Illustrationen zeigt.
Durchdachte Planung und klare Struktur sind in Zeiten, in denen Raum, vor allem in der Stadt, ein teures und rares Gut geworden ist, wichtiger denn je. Daher sind die ersten beiden Kapitel dem Gartendesign gewidmet – erst historisch-theoretisch, dann praktisch, von der Planung zur Grundstruktur. "Gärten zum Leben" wiederum befasst sich schwerpunktmäßig mit verschiedenen Gartentypen (Nutz-, Freizeit- und kleinen Gärten), während es anschließend ausführlich um den gärtnerischen Aspekt, die Gestaltung mit Pflanzen unter Berücksichtigung ihrer individuellen Ansprüche und Ausdrucksformen geht. Pflanzprinzipien und -pläne sowie Themenpflanzungen wie Rabatten, Gräser, Duft- oder Dachgärten kommen zur Sprache, ehe abschließend die Pflanzen in Gruppen einzeln kurz beschrieben werden.
Zusätzlich erläutert der Autor Bodenbeläge und Begrenzungen, Möbel, Freizeitelemente, Beleuchtung und andere "Garten-Accessoires". Die wichtigsten Techniken der Gartenarbeit und mögliche Probleme bilden dann das letzte große Kapitel, dem noch ein Adressverzeichnis wichtiger Hersteller und Anbieter folgt.
Dieses Buch ist für knappe 25 Euro sein Geld wert und wirklich gut aufgemacht, randvoll mit Ideen zur Gartengestaltung und illustriert mit hervorragenden Fotos. Allerdings stellt sich bei der Lektüre schnell die Frage nach der Umsetzbarkeit vieler Ideen für den "Otto-Normal-Gartenbesitzer" – sprich den Reihenhaus- oder Schrebergärtner. Als Beispiele im Buch dienen häufig angloamerikanische Gärten mit Größenverhältnissen, die den deutschen nur sehr entfernt ähneln.
Auch Gestaltungsweisen und Materialien sind überwiegend für große Formate und dicke Geldbeutel konzipiert, denn wer legt sich schon einen echten Orientteppich auf die Terrasse, hat kilometerlange Pappelalleen oder Skulpturenparks zu durchschreiten? Wo passen mexikanische Mauern in schrillem Pink hin? Rasen in unterschiedlicher Schnitthöhe dürfte auf ebenso auf eingeschränktes Interesse stoßen wie flächig angeordnete Wasserfontänen oder Yachtsegel als Schattenspender über Pools.
Die Rubriken Nutz- und Freizeitgarten bleiben dagegen eher auf dem Boden. Im Kapitel "Gärtnern auf kleinem Raum" geht es zwar um Vorgärten, Balkone und Fensterbänke, Höfe und Dachgärten, doch wird auch hier meist von Idealbedingungen ausgegangen. "Gestaltung mit Pflanzen" ist ebenfalls mehr auf Ästhetik, denn auf Systematik angelegt, Farben, Gestalten und Strukturen stehen stets im Vordergrund, weniger Pflegeleichtigkeit oder Standortgerechtigkeit.
Doch Träumen ist erlaubt, und sicher lässt sich die eine oder andere Idee auch im "normalen" Garten verwirklichen. Grundprinzipien wie die Anlage geschwungener Wege statt betonierter Rennbahnen, der Einsatz naturgemäßer Materialien statt Beton und Plastik, die Kreation idyllischer Sitzplätze statt Plastikarrangements auf Holzbühnen, das Experimentieren mit flächigen, farblich abgestimmten Staudenpflanzungen statt streng-symmetrischer, einförmiger oder überbunter Rabatten würde so manchem deutschen Garten gut tun. Etwas mehr Vielfalt und Mut wäre da nämlich wünschenswert und dazu kann dieses Buch trotz seiner gehobenen Ansprüche anregen.
Praktische Informationen zur Neuanlage oder Umgestaltung von Gärten, Hinweise für das Anlegen und die Pflege inklusive praktischer Tipps zu Bodenbearbeitung und Pflanzung sowie zur Pflanzenauswahl stehen deshalb auch inhaltlich im Zentrum dieser Neuausgabe des zuvor vergriffenen Klassikers. Dabei hat auch der Verlag in größeren Dimensionen gedacht, was allein das übergroße Buchformat mit mehr als 650 teils ganzseitige Fotos und über 200 Illustrationen zeigt.
Durchdachte Planung und klare Struktur sind in Zeiten, in denen Raum, vor allem in der Stadt, ein teures und rares Gut geworden ist, wichtiger denn je. Daher sind die ersten beiden Kapitel dem Gartendesign gewidmet – erst historisch-theoretisch, dann praktisch, von der Planung zur Grundstruktur. "Gärten zum Leben" wiederum befasst sich schwerpunktmäßig mit verschiedenen Gartentypen (Nutz-, Freizeit- und kleinen Gärten), während es anschließend ausführlich um den gärtnerischen Aspekt, die Gestaltung mit Pflanzen unter Berücksichtigung ihrer individuellen Ansprüche und Ausdrucksformen geht. Pflanzprinzipien und -pläne sowie Themenpflanzungen wie Rabatten, Gräser, Duft- oder Dachgärten kommen zur Sprache, ehe abschließend die Pflanzen in Gruppen einzeln kurz beschrieben werden.
Zusätzlich erläutert der Autor Bodenbeläge und Begrenzungen, Möbel, Freizeitelemente, Beleuchtung und andere "Garten-Accessoires". Die wichtigsten Techniken der Gartenarbeit und mögliche Probleme bilden dann das letzte große Kapitel, dem noch ein Adressverzeichnis wichtiger Hersteller und Anbieter folgt.
Dieses Buch ist für knappe 25 Euro sein Geld wert und wirklich gut aufgemacht, randvoll mit Ideen zur Gartengestaltung und illustriert mit hervorragenden Fotos. Allerdings stellt sich bei der Lektüre schnell die Frage nach der Umsetzbarkeit vieler Ideen für den "Otto-Normal-Gartenbesitzer" – sprich den Reihenhaus- oder Schrebergärtner. Als Beispiele im Buch dienen häufig angloamerikanische Gärten mit Größenverhältnissen, die den deutschen nur sehr entfernt ähneln.
Auch Gestaltungsweisen und Materialien sind überwiegend für große Formate und dicke Geldbeutel konzipiert, denn wer legt sich schon einen echten Orientteppich auf die Terrasse, hat kilometerlange Pappelalleen oder Skulpturenparks zu durchschreiten? Wo passen mexikanische Mauern in schrillem Pink hin? Rasen in unterschiedlicher Schnitthöhe dürfte auf ebenso auf eingeschränktes Interesse stoßen wie flächig angeordnete Wasserfontänen oder Yachtsegel als Schattenspender über Pools.
Die Rubriken Nutz- und Freizeitgarten bleiben dagegen eher auf dem Boden. Im Kapitel "Gärtnern auf kleinem Raum" geht es zwar um Vorgärten, Balkone und Fensterbänke, Höfe und Dachgärten, doch wird auch hier meist von Idealbedingungen ausgegangen. "Gestaltung mit Pflanzen" ist ebenfalls mehr auf Ästhetik, denn auf Systematik angelegt, Farben, Gestalten und Strukturen stehen stets im Vordergrund, weniger Pflegeleichtigkeit oder Standortgerechtigkeit.
Doch Träumen ist erlaubt, und sicher lässt sich die eine oder andere Idee auch im "normalen" Garten verwirklichen. Grundprinzipien wie die Anlage geschwungener Wege statt betonierter Rennbahnen, der Einsatz naturgemäßer Materialien statt Beton und Plastik, die Kreation idyllischer Sitzplätze statt Plastikarrangements auf Holzbühnen, das Experimentieren mit flächigen, farblich abgestimmten Staudenpflanzungen statt streng-symmetrischer, einförmiger oder überbunter Rabatten würde so manchem deutschen Garten gut tun. Etwas mehr Vielfalt und Mut wäre da nämlich wünschenswert und dazu kann dieses Buch trotz seiner gehobenen Ansprüche anregen.
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