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Eines der besten Psychologie-Lehrbücher

Als Ernest Hilgard 1957 die erste Ausgabe seiner "Einführung in die Psychologie" schrieb, wusste der bekannte Psychologie-Professor, der an den Elite-Universitäten Yale und Stanford lehrte, zwar, dass ein großer Bedarf an einem guten einführenden Lehrbuch der Psychologie vorhanden war, allerdings konnte er kaum ahnen, dass sich seine "Introduction to Psychology" zu einem der beliebtesten Lehrbücher der Psychologie entwickeln würde. 50 Jahre später liegt nun die 13. Auflage in der deutschen Übersetzung vor, inzwischen herausgegeben von einem Autoren-Team, das hohe Kompetenz in allen Teilbereichen der Psychologie besitzt. "Hilgards Einführung in die Psychologie" besticht durch eine hervorragende Didaktik. Gut gelungen ist die Einführung in die wichtigen Grundlagen der Verhaltens- und Neurobiologie. Darauf aufbauend werden alle wichtigen Bereiche der Psychologie abgehandelt. Dabei wird stets die Nähe zur aktuellen Forschung gesucht. Zum Beispiel dadurch, dass zum Teil sehr unterschiedliche Positionen zu aktuellen Fragen der Wissenschaft gegenüber gestellt werden. So kann der Leser an dem wissenschaftlichen Streit teilhaben, ob sexuelle Orientierung angeboren ist oder nicht, was IQ-Tests über die allgemeine Intelligenz aussagen, wie sinnvoll die Arbeit der Anonymen Alkoholiker ist oder wie wichtig die Eltern für die Entwicklung ihrer Kinder sind. Aufbauend auf einer übersichtlichen Darstellung der Entwicklung des menschlichen Verhaltens werden Verhaltensstörungen vorgestellt. Es werden Fallbeispiele geschildert, und in übersichtlichen Diagrammen werden mögliche Strategien zur Therapie dieser Störungen zusammengefasst – das Spektrum reicht von Ess- und Schlafstörungen bis zu Schizophrenie und Persönlichkeitsstörungen. "Hilgards Einführung in die Psychologie" hält, was der Titel verspricht. Es vermittelt mit ausgezeichneter Didaktik das Grundwissen der Psychologie. Für den Studenten besonders hilfreich dürften die Zusammenfassungen am Ende jedes Kapitels und die Schlüsselbegriffe zur Wissensüberprüfung, Fragen und Denkanstöße sowie die Literatur-Hinweise sein. Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Buch, auch wenn viele bemängeln, dass die deutsche Ausgabe im Vergleich zum amerikanischen Original verloren hat. Es ist jedoch fraglich, ob zum Beispiel Abbildungen durch eine höhere Anzahl der verwendeten Farben verständlicher werden, ob also Buntheit ein Qualitätsmerkmal eines wissenschaftliches Buchs sein sollte.

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