Gesund in die Zukunft
"Sind drei Monate Wartezeit normal bei einem Kinderpsychiater?" fragt eine gestresste Mutter in einem Hilfeforum im Internet, deren Tochter den Besuch der Schule verweigert. Ja, antworten ihr andere. Im Gegenteil: Die Wartezeit sei sogar ziemlich kurz. Am besten solle sie gleich an anderer Stelle nach Hilfe suchen – vielleicht beim Schulpsychologischen Dienst.
Dennoch sind drei Monate eine lange Zeit für Eltern und Kinder. Dabei steht Kindern das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit zu – so ist es jedenfalls in der UN-Charta der Kinderrechte zu lesen. Viele Erkrankungen und Beeinträchtigungen lassen sich durch geeignete Maßnahmen vermeiden oder, falls früh genug erkannt, zumindest vermindern. Und diese Maßnahmen gibt es, wobei ganz wichtig ist, dass Ärzte, Betreuer und Eltern die verfügbaren Möglichkeiten auch kennen und nutzen: Das Buch "Kindergesundheit stärken" von Eva Bitzer, Ulla Walter, Heidrun Lingner und Friedrich-Wilhelm Schwartz vermittelt einen Überblick. Es richtet sich an Kinderärzte, Hausärzte und Psychologen sowie an Lehrer, Erzieher und Eltern.
Kindergesundheit stärken bedeutet, Mütter vor und während der Schwangerschaft zu begleiten, und Eltern bei der Erziehung ihres Kindes zu begleiten und zu unterstützen. Das Buch geht auf viele Fragen ein, die für Eltern von großem Interesse sind: Wie verläuft die körperliche und geistige Entwicklung eines Kindes? Was ist normal, was ist verzögert? Worauf sollten Ärzte und Eltern bei Ernährung und Bewegung achten? Wie sollten sie sich bei Rauchen, Essstörungen oder exzessivem Computerspielen verhalten? Welche Unfälle sind besonders häufig im Kindesalter, und wie kann man die Kinder schützen? Wo gibt es Beratung und Unterstützung für Eltern und Kinder?
Gerade für sozial Benachteiligte wäre das Buch von hohem Interesse, da in Deutschland viele Familien nicht in der Lage sind, ihre Kinder sorgenfrei heranwachsen zu lassen: Jedes fünfte Kind in Deutschland ist erheblichen psychosozialen Belastungen ausgesetzt. Dieses Problem ist den Autoren bekannt; sie stellen deshalb Programme vor, in der sozial schwächere Familien von Sozialarbeitern, Erziehern und Beratern begleitet werden, die die Familien regelmäßig zu Hause besuchen. In Zukunft will man den schwierigen Zugang zu den sozial Schwachen auch über Hebammen bekommen und entwickelt zurzeit mögliche Vorgehensweisen.
Psychosoziale Präventionsmaßnahmem verfolgen zwei Ziele: Zum einen soll die "psychosoziale Gesundheit" des Kindes gefördert und zum anderen die Entwicklung von psychologischen Problemen verhindert werden. Gemäß dem "Committee on Prevention of Mental Disorders" schlagen die Autoren vor, die Bevölkerung in drei Gruppen einzuteilen. Die primäre Prävention richtet sich an alle Gruppen der Bevölkerung. Mit einer auswählenden präventiven Intervention werden Alleinerziehende, Verwitwetete und Scheidungskinder gefördert und mit einer indizierten Prävention Personen, die bereits Symptome einer Störung aufweisen, aber noch nicht die Kriterien für eine Diagnose erfüllen. Hier meint man beispielsweise die Förderung von Kindern, die eine hyperkinetische Störung oder eine Lese-Rechtschreibstörung entwickeln können.
Diese Thesen der Autoren regen zum Nachdenken an. Stimmt es wirklich, dass Kinder Alleinerziehender oder Verwitweter und Scheidungskinder immer ein erhöhtes Risiko für eine Entwicklungsstörung haben? Sind Scheidungskinder nicht möglicherweise glücklicher als Kinder einer unglücklichen Lebensgemeinschaft, in der sich die Eltern ständig streiten? Und noch eine Frage stellt sich: Wie kann man erkennen, ob ein Kind eine hyperkinetische Störung oder eine Lese-Rechtschreibstörung entwickeln wird, wenn diese noch nicht diagnostiziert wurde?
Ob die derzeit durchgeführten Maßnahmen ausreichen, alle Kinder ausreichend zu fördern, scheint fraglich zu sein. Zurzeit wird sicherlich noch nicht genug getan – und dies gilt nicht nur für sozial Benachteiligte. An manchen Stellen im In- und Ausland gibt es diese Angebote dagegen schon. Auf dieses Problem geht das Buch leider nur wenig ein. Dennoch: In verständlicher Weise und zu einem angemessenen Preis stellt das Buch Maßnahmen und Konzepte zur Stärkung der Kindergesundheit vor.
Dennoch sind drei Monate eine lange Zeit für Eltern und Kinder. Dabei steht Kindern das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit zu – so ist es jedenfalls in der UN-Charta der Kinderrechte zu lesen. Viele Erkrankungen und Beeinträchtigungen lassen sich durch geeignete Maßnahmen vermeiden oder, falls früh genug erkannt, zumindest vermindern. Und diese Maßnahmen gibt es, wobei ganz wichtig ist, dass Ärzte, Betreuer und Eltern die verfügbaren Möglichkeiten auch kennen und nutzen: Das Buch "Kindergesundheit stärken" von Eva Bitzer, Ulla Walter, Heidrun Lingner und Friedrich-Wilhelm Schwartz vermittelt einen Überblick. Es richtet sich an Kinderärzte, Hausärzte und Psychologen sowie an Lehrer, Erzieher und Eltern.
Kindergesundheit stärken bedeutet, Mütter vor und während der Schwangerschaft zu begleiten, und Eltern bei der Erziehung ihres Kindes zu begleiten und zu unterstützen. Das Buch geht auf viele Fragen ein, die für Eltern von großem Interesse sind: Wie verläuft die körperliche und geistige Entwicklung eines Kindes? Was ist normal, was ist verzögert? Worauf sollten Ärzte und Eltern bei Ernährung und Bewegung achten? Wie sollten sie sich bei Rauchen, Essstörungen oder exzessivem Computerspielen verhalten? Welche Unfälle sind besonders häufig im Kindesalter, und wie kann man die Kinder schützen? Wo gibt es Beratung und Unterstützung für Eltern und Kinder?
Gerade für sozial Benachteiligte wäre das Buch von hohem Interesse, da in Deutschland viele Familien nicht in der Lage sind, ihre Kinder sorgenfrei heranwachsen zu lassen: Jedes fünfte Kind in Deutschland ist erheblichen psychosozialen Belastungen ausgesetzt. Dieses Problem ist den Autoren bekannt; sie stellen deshalb Programme vor, in der sozial schwächere Familien von Sozialarbeitern, Erziehern und Beratern begleitet werden, die die Familien regelmäßig zu Hause besuchen. In Zukunft will man den schwierigen Zugang zu den sozial Schwachen auch über Hebammen bekommen und entwickelt zurzeit mögliche Vorgehensweisen.
Psychosoziale Präventionsmaßnahmem verfolgen zwei Ziele: Zum einen soll die "psychosoziale Gesundheit" des Kindes gefördert und zum anderen die Entwicklung von psychologischen Problemen verhindert werden. Gemäß dem "Committee on Prevention of Mental Disorders" schlagen die Autoren vor, die Bevölkerung in drei Gruppen einzuteilen. Die primäre Prävention richtet sich an alle Gruppen der Bevölkerung. Mit einer auswählenden präventiven Intervention werden Alleinerziehende, Verwitwetete und Scheidungskinder gefördert und mit einer indizierten Prävention Personen, die bereits Symptome einer Störung aufweisen, aber noch nicht die Kriterien für eine Diagnose erfüllen. Hier meint man beispielsweise die Förderung von Kindern, die eine hyperkinetische Störung oder eine Lese-Rechtschreibstörung entwickeln können.
Diese Thesen der Autoren regen zum Nachdenken an. Stimmt es wirklich, dass Kinder Alleinerziehender oder Verwitweter und Scheidungskinder immer ein erhöhtes Risiko für eine Entwicklungsstörung haben? Sind Scheidungskinder nicht möglicherweise glücklicher als Kinder einer unglücklichen Lebensgemeinschaft, in der sich die Eltern ständig streiten? Und noch eine Frage stellt sich: Wie kann man erkennen, ob ein Kind eine hyperkinetische Störung oder eine Lese-Rechtschreibstörung entwickeln wird, wenn diese noch nicht diagnostiziert wurde?
Ob die derzeit durchgeführten Maßnahmen ausreichen, alle Kinder ausreichend zu fördern, scheint fraglich zu sein. Zurzeit wird sicherlich noch nicht genug getan – und dies gilt nicht nur für sozial Benachteiligte. An manchen Stellen im In- und Ausland gibt es diese Angebote dagegen schon. Auf dieses Problem geht das Buch leider nur wenig ein. Dennoch: In verständlicher Weise und zu einem angemessenen Preis stellt das Buch Maßnahmen und Konzepte zur Stärkung der Kindergesundheit vor.
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