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»Redshift 9 Premium«: Ein modernisierter Blick ins Universum

100 Millionen Sterne, eine Million Deep-Sky-Objekte, 1,2 Millionen Asteroiden: In beeindruckender Tiefe erschließt die jüngste Version der Redshift-Software das All.

Seit 31 Jahren hat Redshift einen festen Platz im Markt der Astronomiesoftware für Windows und Mac und ist seit 2015 auch als App für Mobilgeräte (Apple iOS und Android) erhältlich. Nach neun Jahren wurde 2023 wieder eine neue Windows-Version veröffentlicht, nachdem seither nur die Apps weiter- und neu entwickelt wurden. Die mitgelieferte Datenbasis umfasst mehr als 100 Millionen Sterne, eine Million Deep-Sky-Objekte, 1,2 Millionen Asteroiden sowie viele Kometen. Auch Satelliten und Raumsonden fehlen nicht, inklusive dem James Webb Space Telescope (JWST). Die Kataloge lassen sich jederzeit aktualisieren und erweitern, der Sternkatalog sogar auf mehr als eine Milliarde Objekte durch den Download der Kataloge Gaia DR3 und USNO-B1.0. Der Beobachterstandort kann bei der Erde aus einer Liste von Städten gewählt werden. Auf einem anderen Himmelskörper lässt sich aus dessen Oberflächenmerkmalen oder Landeplätzen von Raumsonden auswählen. Darunter findet sich auch der Landeplatz von Chang‘e 4, der chinesischen Sonde auf der Mondrückseite. Man kann sich aber auch in der Nähe eines Himmelskörpers oder in dessen Umlaufbahn positionieren. So ist es möglich, mit einem Kometen durch unser Sonnensystem zu fliegen.

An der attraktiven Darstellung des Himmels, der realistischen farbigen Sonnenuntergänge im Tag-Nacht-Modus, der Milchstraße oder der Sternbildfiguren, die beim Verschieben des Himmels ein- und ausgeblendet werden, hat sich in dieser neuen Version von Redshift kaum etwas geändert. Das Design wurde geringfügig verbessert – die Bedienoberfläche war ja bisher schon gut gelungen – ebenso wie die vielfältig konfigurierbare Himmelsansicht. Neu ist eine Multi-Window-Option. Das praktische Zeitrad gibt es nach wie vor, der Beobachtungszeitraum kann wie bisher im Bereich von 4713 v. Chr. und 9999 n. Chr. liegen. In der Suche finden sich nun auch Exoplaneten, besser gesagt, die Sterne, bei denen welche bekannt sind. Die Objektinfo zeigt dann die Daten über die Planeten um den jeweiligen Stern.

Inklusive 3-D-Flügen

Beim Identifizieren von Satelliten oder Raumstationen kann eine Karte mit dem Bodenpfad gezeigt werden, also dazu, in welchem Gebiet und wann dieser Flugkörper beobachtet werden kann, wie überhaupt Informationen eine der Stärken von Redshift sind. Während unter anderem die interaktiven Führungen aktualisiert wurden, ist das allerdings beim umfangreichen Astronomielexikon nicht erfolgt. Die Ankunft der Raumsonde New Horizons bei Pluto liegt dort noch in der Zukunft, obwohl sie im Juli 2015 stattfand. Der Himmelskalender listet interessante Ereignisse eines wählbaren Zeitraums auf, die sich auch in der Himmelsansicht zeigen lassen. Ein Sichtbarkeitsdiagramm und weitere Daten, wie Auf- und Untergangszeiten, finden sich im Beobachtungsplaner.

Aus früheren Redshift-Versionen ist der beeindruckende 3-D-Flug zu Objekten im Sonnensystem, Sternen, Deep-Sky-Objekten und auch anderen Galaxien bekannt. Mit Redshift 9 lassen sich nun auch Deep-Space-Missionen wie Juno oder JWST nachverfolgen, dabei fliegt man neben dem 3-D-Modell der Raumsonde auf ihrem Weg zum Ziel mit.

Nach der letzten Windows-Version Redshift 8 Premium (SuW 03/2014, S. 101) hat »Redshift 9 Premium« Funktionalitäten der moderneren Redshift-Apps erhalten, aber mit den erweiterten Möglichkeiten eines Notebooks. Die Software bietet sehr viel und kann uneingeschränkt empfohlen werden, knapp 100 Euro sind allerdings auch ein kein geringer Preis.

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