Lernen - ein Leben lang
Alle reden von Pisa und dem schlechten Abschneiden deutscher Schüler im internationalen Vergleich. Da liegt doch eine Frage sehr nahe: Was wird eigentlich aus diesen "schlechten Schülern" wenn sie mal größer sind? Wie ist es mit ihren Lernleistungen? Lernen Sie eigentlich noch im Alter? Und wenn ja, wie lernen sie? Gibt es für Erwachsene ein besondere, ja vielleicht andere Bildungslandschaft?
Wälzt man auf diesem Gebiet die Literatur, so stößt man sehr schnell auf einen Pionier im Bereich der Erwachsenenbildung: Malcolm Knowles. In seinem Buch "Lebenslanges Lernen" – erstmals 1973 erschienen und jetzt bereits in der sechsten überarbeiteten Auflage – wird von einem Perspektivenwechsel gesprochen. Was ist damit gemeint? Nun, die klassische uns wohlbekannte Pädagogik wird von einer anderen Didaktik überholt, einer Didaktik, die auf ein lebenslanges Lernen hin ausgerichtet ist.
Knowles ursprüngliches Buch wurde durch zwei weitere Teile ergänzt. Während man darauf geachtet hat, dass im ersten Teil "Die Wurzeln der Andragogik" die Identität mit älteren Auflagen und damit mit den ursprünglichen Gedankenansätzen von Knowles behaftet blieben, konnte man im zweiten und dritten Teil ein stärkeres Augenmerk einerseits auf die "Fortschritte beim Lernen von Erwachsenen" und andererseits auf die "Praxis des Erwachsenenlernens" legen. Gerade heute in einer Gesellschaft, in der die "Älteren" eine immer wichtigere Rolle spielen, sollte überlegt werden, wie man dem gerecht wird. Sicherlich ist hier die Tatsache von Bedeutung, dass Erwachsene in ihrer Lernorientierung eher lebenszentriert oder aufgaben-beziehungsweise problemzentriert agieren. Die typische inhaltszentrierte Lernorientierung, wie sie bei Kindern und Jugendlichen vorliegt, bildet keine Motivationsgrundlage mehr.
Das Buch zeigt, dass es neben den verschiedenen Lern- und Lehrtheorien die in der allgemeinen Pädagogik eingesetzt werden, auch auf das Erwachsenenlernen abgestimmte Lern- und Lehrtheorien eingesetzt werden müssen. Hier werden vier Hauptprozessphasen genannt, bei dem Erwachsene auf der Grundlage ihrer persönlichen Ziele Wissen und Expertise ermitteln: 1. Bedarf ermitteln (Was muss ich lernen, um mein Ziel zu erreichen?), 2. Entwickeln (Welche Strategien und Ressourcen setze ich ein, um mein Ziel zu ereichen?) 3. Implementieren (Lernstrategie einführen und Lernressourcen nutzen.) und 4. Evaluieren (Bewertung des Lernziels und des Lernprozesses).
Auch für den Praxisbedarf gibt es in diesem Buch viele Möglichkeiten und Ideen zur Umsetzung, die bereits in vielen Weiterbildungsprogrammen aufgenommen wurden. Wichtig ist hier immer, die Ziele und Absichten sowie die individuellen und situativen Unterschiede der Erwachsenen in den Vordergrund zu stellen. Für die Anwendung in der Praxis wird auch ein so genannter "Lernvertrag" vorgestellt. Lernverträge dienen dazu, als Lernender aktiv in den Lernprozess und dessen Planung einzugreifen. Dadurch entwickelt der Lernende sowohl ein Gefühl der Kontrolle als auch einer Verpflichtung gegenüber dem Lernplan.
Auch der Zukunft der Andragogik wird ein Kapitel gewidmet. Klar wird, dass man sich erst sehr spät mit dieser doch wichtigen Thematik der Erwachsenenbildung auseinandergesetzt hat. Der Zug ist noch nicht abgefahren! Viele Fragen bleiben offen, viele Tipps werden aber auch gegeben, die in der Praxis durchaus verstärkt Verwendung finden sollten. Aus diesem Grunde sollte diese Buch in Studiengängen der Pädagogik als Pflichtlektüre eingeführt werden.
Wälzt man auf diesem Gebiet die Literatur, so stößt man sehr schnell auf einen Pionier im Bereich der Erwachsenenbildung: Malcolm Knowles. In seinem Buch "Lebenslanges Lernen" – erstmals 1973 erschienen und jetzt bereits in der sechsten überarbeiteten Auflage – wird von einem Perspektivenwechsel gesprochen. Was ist damit gemeint? Nun, die klassische uns wohlbekannte Pädagogik wird von einer anderen Didaktik überholt, einer Didaktik, die auf ein lebenslanges Lernen hin ausgerichtet ist.
Knowles ursprüngliches Buch wurde durch zwei weitere Teile ergänzt. Während man darauf geachtet hat, dass im ersten Teil "Die Wurzeln der Andragogik" die Identität mit älteren Auflagen und damit mit den ursprünglichen Gedankenansätzen von Knowles behaftet blieben, konnte man im zweiten und dritten Teil ein stärkeres Augenmerk einerseits auf die "Fortschritte beim Lernen von Erwachsenen" und andererseits auf die "Praxis des Erwachsenenlernens" legen. Gerade heute in einer Gesellschaft, in der die "Älteren" eine immer wichtigere Rolle spielen, sollte überlegt werden, wie man dem gerecht wird. Sicherlich ist hier die Tatsache von Bedeutung, dass Erwachsene in ihrer Lernorientierung eher lebenszentriert oder aufgaben-beziehungsweise problemzentriert agieren. Die typische inhaltszentrierte Lernorientierung, wie sie bei Kindern und Jugendlichen vorliegt, bildet keine Motivationsgrundlage mehr.
Das Buch zeigt, dass es neben den verschiedenen Lern- und Lehrtheorien die in der allgemeinen Pädagogik eingesetzt werden, auch auf das Erwachsenenlernen abgestimmte Lern- und Lehrtheorien eingesetzt werden müssen. Hier werden vier Hauptprozessphasen genannt, bei dem Erwachsene auf der Grundlage ihrer persönlichen Ziele Wissen und Expertise ermitteln: 1. Bedarf ermitteln (Was muss ich lernen, um mein Ziel zu erreichen?), 2. Entwickeln (Welche Strategien und Ressourcen setze ich ein, um mein Ziel zu ereichen?) 3. Implementieren (Lernstrategie einführen und Lernressourcen nutzen.) und 4. Evaluieren (Bewertung des Lernziels und des Lernprozesses).
Auch für den Praxisbedarf gibt es in diesem Buch viele Möglichkeiten und Ideen zur Umsetzung, die bereits in vielen Weiterbildungsprogrammen aufgenommen wurden. Wichtig ist hier immer, die Ziele und Absichten sowie die individuellen und situativen Unterschiede der Erwachsenen in den Vordergrund zu stellen. Für die Anwendung in der Praxis wird auch ein so genannter "Lernvertrag" vorgestellt. Lernverträge dienen dazu, als Lernender aktiv in den Lernprozess und dessen Planung einzugreifen. Dadurch entwickelt der Lernende sowohl ein Gefühl der Kontrolle als auch einer Verpflichtung gegenüber dem Lernplan.
Auch der Zukunft der Andragogik wird ein Kapitel gewidmet. Klar wird, dass man sich erst sehr spät mit dieser doch wichtigen Thematik der Erwachsenenbildung auseinandergesetzt hat. Der Zug ist noch nicht abgefahren! Viele Fragen bleiben offen, viele Tipps werden aber auch gegeben, die in der Praxis durchaus verstärkt Verwendung finden sollten. Aus diesem Grunde sollte diese Buch in Studiengängen der Pädagogik als Pflichtlektüre eingeführt werden.
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