Holleman/Wiberg - die 102.
Eigentlich würde als Besprechung für die 102. Auflage des "Holleman/Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie" wirklich die Überschrift dieser Besprechung genügen, denn auch diese Neuauflage erfüllt wieder den hohen Standard, den man als Leser gewohnt ist. Begonnen wurde dieses Lehrwerk 1900 von A. F. Holleman und fortgeführt von Egon beziehungsweise später Nils Wiberg und hat damit eine mehr als 100-jährige Erfolgsgeschichte hinter sich. Deshalb ist es besonders erfreulich, dass alle Verantwortlichen – Autoren wie Verlag – nicht der Versuchung erlegen sind, das bewährte Konzept (Text mit schwarz-weißen Graphiken) zu Gunsten einer dem Zeitgeist entsprechenden farbigen Effekthascherei aufzugeben.
Im Vergleich zur 101. Auflage aus dem Jahre 1995 kamen "nur" etwas mehr als 100 Seiten neu hinzu. Mit 2150 Seiten hat man damit eine Dicke erreicht, die hart an der Grenze dessen ist, was der Leser in einem Band noch gut handhaben kann. Aus fachwissenschaftlicher Sicht erscheinen die zusätzlichen 100 Seiten aber eher wenig, vergegenwärtigt man sich die Vielzahl neuer, teilweise auch grundlegender Entdeckungen in der anorganischen Chemie, die in den letzten Jahren gemacht wurden.
Um all diesen neuen Erkenntnissen angemessen Rechnung zu tragen, wurde die 102. Auflage weit gehend umgestaltet und sorgfältig revidiert. Besonders erwähnenswert erscheinen in diesem Zusammenhang die große Zahl weiterführender Literaturstellen, die zu vielen Themen angegeben sind. Das Besondere daran ist, dass die meisten Literaturstellen Übersichtsbeiträge oder Monographien sind, die einen guten Überblick erlauben. Wo immer möglich werden deutsche Beiträge zum Beispiel aus "Chemie in unserer Zeit" angegeben, die auch für den Anfänger mit wenig Hintergrund verständlich geschrieben sind. Dies erlaubt eine über das Lehrbuch hinausgehende vertiefende Beschäftigung mit dem Thema und vermittelt auf einfache Art und Weise, wie man wissenschaftliche Literatur findet, beschafft und mit ihr umgeht. Eine Aufgabe, die heute bereits von Gymnasiasten erwartet wird, leider aber nicht immer selbstverständlich ist.
Das "Lehrbuch der Anorganischen Chemie" kann uneingeschränkt fortgeschrittenen Studenten mit dem Hauptfach Chemie oder dem fertigen Chemiker empfohlen werden. Es wird für sie nicht nur Lehrbuch, sondern auch Nachschlagewerk und Wissensspeicher sein und oftmals den ersten Hinweis auf Originalpublikationen geben. Der absolute Anfänger um die Zeit des Abiturs oder im ersten Semester Chemie wird sich allerdings von der Stofffülle, auf die er trifft, ohne Hilfestellung erschlagen fühlen.
Deshalb ist die in Aussicht gestellte Umstellung auf ein zweibändiges Werk für die in wohl zehn Jahren zu erwartende 103. Auflage zu begrüßen. Sie soll aus einem kurzgefassten Lehrbuch für den "Chemieanfänger" und einem umfassenden Werk der Anorganischen und Metallorganischen Chemie für den "Fortgeschrittenen" bestehen. Ein Konzept, das auch die bis dahin zu erwartende Preiserhöhung studentenverträglich werden ließe, da man sich den Holleman/Wiberg sozusagen auf Raten kaufen könnte. Der aktuelle Preis ist sicher für die Leistung gerechtfertigt, für den studentischen Geldbeutel – jetzt auch noch mit Studiengebühren belastet – allerdings eher unangenehm.
Im Vergleich zur 101. Auflage aus dem Jahre 1995 kamen "nur" etwas mehr als 100 Seiten neu hinzu. Mit 2150 Seiten hat man damit eine Dicke erreicht, die hart an der Grenze dessen ist, was der Leser in einem Band noch gut handhaben kann. Aus fachwissenschaftlicher Sicht erscheinen die zusätzlichen 100 Seiten aber eher wenig, vergegenwärtigt man sich die Vielzahl neuer, teilweise auch grundlegender Entdeckungen in der anorganischen Chemie, die in den letzten Jahren gemacht wurden.
Um all diesen neuen Erkenntnissen angemessen Rechnung zu tragen, wurde die 102. Auflage weit gehend umgestaltet und sorgfältig revidiert. Besonders erwähnenswert erscheinen in diesem Zusammenhang die große Zahl weiterführender Literaturstellen, die zu vielen Themen angegeben sind. Das Besondere daran ist, dass die meisten Literaturstellen Übersichtsbeiträge oder Monographien sind, die einen guten Überblick erlauben. Wo immer möglich werden deutsche Beiträge zum Beispiel aus "Chemie in unserer Zeit" angegeben, die auch für den Anfänger mit wenig Hintergrund verständlich geschrieben sind. Dies erlaubt eine über das Lehrbuch hinausgehende vertiefende Beschäftigung mit dem Thema und vermittelt auf einfache Art und Weise, wie man wissenschaftliche Literatur findet, beschafft und mit ihr umgeht. Eine Aufgabe, die heute bereits von Gymnasiasten erwartet wird, leider aber nicht immer selbstverständlich ist.
Das "Lehrbuch der Anorganischen Chemie" kann uneingeschränkt fortgeschrittenen Studenten mit dem Hauptfach Chemie oder dem fertigen Chemiker empfohlen werden. Es wird für sie nicht nur Lehrbuch, sondern auch Nachschlagewerk und Wissensspeicher sein und oftmals den ersten Hinweis auf Originalpublikationen geben. Der absolute Anfänger um die Zeit des Abiturs oder im ersten Semester Chemie wird sich allerdings von der Stofffülle, auf die er trifft, ohne Hilfestellung erschlagen fühlen.
Deshalb ist die in Aussicht gestellte Umstellung auf ein zweibändiges Werk für die in wohl zehn Jahren zu erwartende 103. Auflage zu begrüßen. Sie soll aus einem kurzgefassten Lehrbuch für den "Chemieanfänger" und einem umfassenden Werk der Anorganischen und Metallorganischen Chemie für den "Fortgeschrittenen" bestehen. Ein Konzept, das auch die bis dahin zu erwartende Preiserhöhung studentenverträglich werden ließe, da man sich den Holleman/Wiberg sozusagen auf Raten kaufen könnte. Der aktuelle Preis ist sicher für die Leistung gerechtfertigt, für den studentischen Geldbeutel – jetzt auch noch mit Studiengebühren belastet – allerdings eher unangenehm.
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