Lust auf Neues?
Gegenwärtig wird der Neurologie von vielen Seiten großes Potenzial für das Verständnis von Lernprozessen nachgesagt. Andere halten diese Euphorie für voreilig. Und auch der von dem Wissenschaftsjournalisten Ralf Caspary zusammengestellte Sammelband geizt nicht mit namhaften Autoren, die durchaus kontroverse Meinungen vertreten: Manfred Spitzer, Gerhard Roth, Elsbeth Stern und viele andere kommen zu Wort. Sie präsentieren in kurzen Aufsätzen die Essenz dessen, was die neurobiologische beziehungsweise -psychologische Forschung derzeit zum Thema Pädagogik zu sagen hat. Einerseits bekommt der Leser auf diese Weise gut verdauliche Häppchen präsentiert, anderseits bleibt die Darstellung aber recht oberflächlich und einzelne Aussagen wiederholen sich.
Auch ist vieles, was einem in diesem Buch begegnet, längst bekannt. Die Aufbereitung der Texte ist zum Teil leider wenig anschaulich und Illustrationen sucht der Leser vergebens.
Wenn es um das individuelle Lernverhalten geht, wartet das Buch jedoch mit einigen nützlichen Tipps auf. Beispielsweise empfiehlt es sich bei Prüfungen nicht zu spät mit dem Lernen neuer Sachverhalte anzufangen, weil es sonst zu Blockaden beim späteren Abrufen kommen kann. Eine weitere Erkenntnis, die uns vor Augen geführt wird: Das menschliche Gehirn lernt immer! Es kann gar nicht anders, als sich permanent fortzubilden. Dies gilt auch für ältere Menschen, die sich Dinge zwar langsamer aneignen, jedoch häufig besser an bereits vorhandenes Wissen anknüpfen und auf Grund ihrer Erfahrungen auch leichter entscheiden können, was sich zu merken lohnt und was getrost vergessen werden darf.
Die Maxime lautet also "Use it or loose it!". Doch es stellt sich für den Leser nicht nur die Frage, was genutzt werden müsste. Sondern auch, wie Inhalte verpackt sein sollten, damit er sie sich gut merken kann. Denn schon sehr früh prägen sich individuelle Präferenzen bei der Informationsverarbeitung aus: Reagiert der eine stärker auf visuelle Reize, wird der andere mehr auditiv angesprochen.
Angesichts des bundesdeutschen Schulalltags haben diese nicht ganz neuen Befunde ernüchternde Wirkung. Bei Klassenstärken von 25 bis 30 Kindern sind den Lehrern im besten Fall die Lernkanäle der einzelnen Schüler bekannt, jedoch kann nicht individuell auf diese eingegangen werden. Ein abwechslungsreicher Unterricht kann Abhilfe schaffen.
Etwas mehr Chancen auf einen Transfer zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Pädagogik bietet die Gestaltung der Rahmenbedingungen des Lernens. Die Autoren plädieren unisono für die positive Gestaltung der Lernumgebung und -atmosphäre: Lernen soll Spaß machen! Gute Laune und Anstrengung widersprechen sich dabei nicht, denn die Botenstoffe in unserem Gehirn liefern selbst für den anspruchsvollsten Lernweg hinreichend Proviant.
Ob die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse den Weg für eine neue Pädagogik bahnen, bleibt vorerst offen. Die Forschung könnte den bundesdeutschen Bildungspolitikern immerhin wertvolle Anhaltspunkte liefern.
Auch ist vieles, was einem in diesem Buch begegnet, längst bekannt. Die Aufbereitung der Texte ist zum Teil leider wenig anschaulich und Illustrationen sucht der Leser vergebens.
Wenn es um das individuelle Lernverhalten geht, wartet das Buch jedoch mit einigen nützlichen Tipps auf. Beispielsweise empfiehlt es sich bei Prüfungen nicht zu spät mit dem Lernen neuer Sachverhalte anzufangen, weil es sonst zu Blockaden beim späteren Abrufen kommen kann. Eine weitere Erkenntnis, die uns vor Augen geführt wird: Das menschliche Gehirn lernt immer! Es kann gar nicht anders, als sich permanent fortzubilden. Dies gilt auch für ältere Menschen, die sich Dinge zwar langsamer aneignen, jedoch häufig besser an bereits vorhandenes Wissen anknüpfen und auf Grund ihrer Erfahrungen auch leichter entscheiden können, was sich zu merken lohnt und was getrost vergessen werden darf.
Die Maxime lautet also "Use it or loose it!". Doch es stellt sich für den Leser nicht nur die Frage, was genutzt werden müsste. Sondern auch, wie Inhalte verpackt sein sollten, damit er sie sich gut merken kann. Denn schon sehr früh prägen sich individuelle Präferenzen bei der Informationsverarbeitung aus: Reagiert der eine stärker auf visuelle Reize, wird der andere mehr auditiv angesprochen.
Angesichts des bundesdeutschen Schulalltags haben diese nicht ganz neuen Befunde ernüchternde Wirkung. Bei Klassenstärken von 25 bis 30 Kindern sind den Lehrern im besten Fall die Lernkanäle der einzelnen Schüler bekannt, jedoch kann nicht individuell auf diese eingegangen werden. Ein abwechslungsreicher Unterricht kann Abhilfe schaffen.
Etwas mehr Chancen auf einen Transfer zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Pädagogik bietet die Gestaltung der Rahmenbedingungen des Lernens. Die Autoren plädieren unisono für die positive Gestaltung der Lernumgebung und -atmosphäre: Lernen soll Spaß machen! Gute Laune und Anstrengung widersprechen sich dabei nicht, denn die Botenstoffe in unserem Gehirn liefern selbst für den anspruchsvollsten Lernweg hinreichend Proviant.
Ob die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse den Weg für eine neue Pädagogik bahnen, bleibt vorerst offen. Die Forschung könnte den bundesdeutschen Bildungspolitikern immerhin wertvolle Anhaltspunkte liefern.
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